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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Clicker und Schutzdienst
11. August 2003 09:36

Hallo Antje,

danke für die Buchempfehlungen!

: Und wieviele hast Du im Schutzdienst aufgebaut? Davon rede ich. Es gibt Bundessieger und Weltmeister, die selbst vom Schutzdienstaufbau keine Ahnung haben....

Ich gestehe, bisher dachte ich auch, das der Helfer das schon richtig macht und habe nur die Anweisungen des Helfers befolgt, ohne mir grosse Gedanken über das Wieso und Warum zu machen.
Inzwischen habe ich angefangen mich mit dem Thema Schutzdienst genauer zu beschäftigen.
Und ich frage mich, warum kein Helfer mit Clicker arbeiten will?

Grüsse
Gundi


11. August 2003 09:41

Hallo Gundi,
Du schreibst:
: Da ich keine richtige Gruppe finde, sondern nur Vereine wo mit Tele und Stachel gearbeitet wird, dachte ich mir, das ich meiner Kleinen das Verbellen und später das Bewachen mit Clicker beibringe.
: Nur, wie fange ich es an?


Antje hatte ja schon den richtigen Ansatz genannt. Ich muß dazu sagen, daß ich aus verschiedenen Gründen kein Freund des Anbisses im Versteck bin. Ich halte es auch lieber so, daß ich mit einer Spielbeute als Bestätigung belohne. Aber das nur neben bei. Nun zum Anfang:

Wie Du selber festgestellt hast gibt es mehrere Ansätze. Hier zwei der häufigsten.

1. Du clickerst jedes mal wenn Dein Hund bellt, egal aus welchem Grund und bringst dann das Bellen unter Signalkontrolle. Das kann eventuell zu Schwierigkeiten und einem Dauerbeller führen, wenn man das mit dem **unter Signalkontrolle bringen** nicht hinbekommt. Muß zugeben es wäre auch nicht meine Sache. Auch muss der Hund von sich aus bellen, das macht nicht jeder.

2. Du spielst mit Deinem Hund mit Ball oder Beißwurst im Versteck, wobei er natürlich öfter gewinnt. Dann lässt Du ihn mal nicht gleich ran, er wird alles mögliche versuchen, sicher auch Bellen, um an die Beute zu kommen, na da machst beim ersten Ansatz eines Bellen Click und er bekommt die Beute. Meiner Erfahrung nach wäre es dabei praktisch wenn er vorher schon gelernt (konditioniert wurde) hat, daß nach dem Click die Beute mit Beutespiel kommt und nicht immer nur Futter. Wir haben das schon öfter mit Erfolg praktiziert, auch bei Hunden, die ansonsten nicht bellen und das Bellen erst nach dieser Übung gezeigt haben. Also bisher haben unsere Hunde das Bellen alle innerhalb kürzester Zeit gelernt. Das langanhaltende Verbellen dauert natürlich etwas (z.T. deutlich) länger.

Du spielst deshalb im Versteck, damit der Hund von Anfang an das Verbellen mit der Örtlichkeit verbindet. Das vermindert auch etwas das Risiko das er auch an anderen Orten bellt, wenn er etwas will.

Prinzipiell gehst Du dann weiter wie bei allen anderen Übungen die Du dem Hund mittels C&T bei bringst vor. Also erst die Bellansätze, später der Belllaut und noch später das anhaltende Bellen. So kannst du dem Hund ein langanhaltendes Verbellen beibringen. Aber bitte achte darauf, daß auch beim Üben der längeren Bellphasen immer wieder auch kurze Bellphasen belohnt werden. Und - wie gesagt, ich belohne prinzipiell nur mit der Spielbeute und nicht mit dem Arm.

Hoffe das hat Dir weiter geholfen.

LG

Robert


11. August 2003 09:57

Hallo gundi,

eines hatte ich noch vergessen. Wenn Du Dich nicht selbst verbellen lassen willst, kann das Spiel auch jemand anderes machen. Es muss ja nicht der Helfer sein, sondern es kann auch ein Bekannter oder Freund sein, solange Du nicht anbeissen lässt. Der Freund kann ja später den Schutzanzug und auch den Arm tragen. Solange du NICHT ANBEISSEN LäßT. Man kommt bei dieser Übung sehr gut ohne Anbiss aus.

Dann welche fatalen Folgen ein falsches Anbeißen hat, hat Antje schon erläutert.

LG
Robert

11. August 2003 10:24

Hallo Gundi,

: Ich gestehe, bisher dachte ich auch, das der Helfer das schon
: richtig macht und habe nur die Anweisungen des Helfers befolgt,
: ohne mir grosse Gedanken über das Wieso und Warum zu
: machen.

Das ist genau der richtige Weg, wenn Du mit einem guten Helfer zusammenarbeitest! Hat der Helfer weniger Erfahrung im Aufbau eines Hundes, muß man entweder mit einem anderen Helfer arbeiten, oder sich mit dem selben Helfer einen anderen Weg suchen. Da ist dann Überzeugungsarbeit gefragt, aber wenn man es richtig macht, d.h. dabei niemandem auf die Füße tritt, werden sich die wenigsten Helfer dagegen sträuben, etwas Neues auszuprobieren.


: Und ich frage mich, warum kein Helfer mit Clicker arbeiten will?

Bei guten Helfern ist das gar nicht notwendig. Clickern = operante Konditionierung. Gute Schutzdienstarbeit = operante Konditionierung. Im Groben gesehen, im Detail könnte man jetzt natürlich einiges ausdiskutieren....

Viele Grüße

Antje

11. August 2003 10:45

Hallo Antje,

: dabei niemandem auf die Füße tritt, werden sich die wenigsten Helfer dagegen sträuben, etwas Neues auszuprobieren.

Wie war das mit den Wölfen und das Bissverhalten beibehalten, weil es zum Erfolg führte???? Die wenigsten Helfer haben aus diesem Grund Interesse ihr Hetzverhalten zu ändern.

: Bei guten Helfern ist das gar nicht notwendig.

Immerhin, ein Weltmeister arbeitet mit Clicker.

Heute werde ich das Verbellen so probieren, wie es Martin beschrieben hat.

Grüsse
Gundi




11. August 2003 11:09

Hallo Gundi,

: Wie war das mit den Wölfen und das Bissverhalten beibehalten,
: weil es zum Erfolg führte???? Die wenigsten Helfer haben aus
: diesem Grund Interesse ihr Hetzverhalten zu ändern.

Da tust Du den Helfern aber bitter Unrecht. Die meisten Helfer sind bereit, dazuzulernen. Ohne das wären sie auch keine guten Helfer, denn die Zeit im Hundesport ist kurzlebig geworden.

Andererseits ist es zu verstehen, daß nicht jeder sofort auf jeden vorbeifahrenden Zug aufspringt. Es gibt heute so viel Neues, und längst nicht alles ist sinnvoll. Und selbst wenn alles sinnvoll wäre, das schlimmste, was man machen kann, ist, seinen Weg dauernd zu wechseln. Dann kommt man nie ans Ziel.

Allerdings machen es Viele völlig falsch, wenn sie einen Helfer von einer neuen Methoden überzeugen wollen. Da ist ein gewisses Maß an Feingefühl angesagt und keine Besserwisserei, ohne selbst noch nie etwas bewiesen zu haben.


: Immerhin, ein Weltmeister arbeitet mit Clicker.

Im Spitzensport arbeiten sehr viel mehr mit Clicker. Auch, nicht ausschließlich...

Viele Grüße

Antje