von Sabine & Oscar(YCH) am 21. August 2003 08:12
Hallo, Inge,
du schreibst:
: Die Trainerin meinte: er ist eben ein Rüde und jetzt in dem Alter, wo er unbedingt mit den anderen spielen will. Und es wird schon wieder besser usw....
:
Und damit hat sie absolut recht.
Ich kann das genau nachfühlen, wie es dir ging.
Und glaube mir, er kann nichts dafür. Seine Hormone verkleistern ihm das Gehirn. Ganz sicher mußt du viel viel Geduld haben und da irgenwie durch. Und ganz sicher wird es eine Berg- und Talfahrt des "Gehorsams".
Meine bescheidene Erfahrung ist folgende:
Selbst wenn man bis zur Pubertät die leinenführigkeit einigermaßen hinbekommt, bricht sie beim Labrador - Rüden ein, sobald sich die Pubertät ankündigt.
Wenn es auch noch Frauen sind, die die Hunde führen, verteile ich fast "gesetzmäßig" Haltis irgendwann. und zwar aus folgendem grund: irgendwann kommt der Frust, verliert man die Geduld, und dann wird man fast gleichzeitig inkosequent und zum Leinenrucker. Um das zu verhindern, um die Freundschaft zwischen Hund und Menschen zu erhalten ... dazu ist das Halti ideal. Aber ich lasse immr die Leute selbst entscheiden. Ich schreibe das hier nur weil du von blasen an den Händen usw. schreibst.
Beim Training wirst du wohl oder übel die Erwartungen zurückschrauben müssen, wenn möglich vergrößere den Abstand zu den anderen Hunden. Was du zu hause am meisten üben solltest : blickkontakt , immer wieder Blickkontakt. Alles was er bekommt, bekommt er nur, wenn er dich vorher angeschaut hat: Freilauf, Futter, Schnüffelstellen .... Und dann mach dich selber rar, sei nicht immer um ihn rum, ignorier ihn, wenn er was von dir will. Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch. Und vielleicht das wichtigste: Er muß lernen, sich zu gedulden, sein temperament zu zügeln, sich zu kontrollieren. Das lernt er durch Konsequenz deinerseits. Alles, was er möchte, bekommt er nur, wenn sich ruhig verhält, wenn er nicht jammert oder herumzappelt. Je aufgeregter der hund ist, um so ruhiger muß der mensch werden.
Ich setzt dir mal nen link, vielleicht verstehts du dann, was ich meine.
Sicher denkst du : was hat das mit Leinenführigkeit zu tun?
Ganz viel. Viel wichtiger als "Sitz" oder "Platz" ist für deinen Hund, erwachsen zu werden. Und du hilfst ihm dabei, indem du ihm die Regeln, die du aufstellst, mit Ruhe und Souveränität und mit Konsequenz rüberbringst. Wenn du aber verzweifelt und wütend bist, weil was nicht klappt, strahlst du eher hilflosikeit aus. Und das merken diese Rüpel genau. Du muß für dich etwas finden, wie du ihn kräftemässig kontrollieren kannst, dann wirst du auch ruhiger. Meine Erfahrung
Viele Grüße
Sabine