Hallo Reinhold,
hänge mich hier nur kurz rein, will Dir auch nicht grundsätzlich zum Alternativverhalten widersprechen, aber ...
mein aber steht ja weiter oben. Ich würde mein Handeln natürlich dem Temperament, bzw. der Ausdauer und der psychischen Stabilität meines Hundes anpassen. Es geht nicht darum , den Hund zu erschrecken, das müßtest Du wissen. Es geht zunächst lediglich um Abbruch eines unerwünschten verhaltens. Alternativ dazu kann der Hund lernen sich hinzusetzen, zu legen, stehenzubleiben, oder sich am besten überhaupt nicht kümmern, bis der Besuch wieder weg ist, irgendetwas holen, weiß der Geier, was noch)
Bei dem Problem des freudigen Anspringens entsteht durch eine präzise, schmerzlose, rechtzeitige Einwirkung weder Frust noch sonst ein dauerhafter Schaden. Wenn Kinder in der Nähe, sind hat der Hund mit derartigen Anwandlungen überhaupt keine Möglichkeit zu erhalten, auch nur in Schnapp(ich sage nicht Biß-)weite des Kindes zu gelangen.
Das Tabu kann auch völlig unabhängig etabliert werden und im Moment des Ansatzes des ungewünschten Verhaltens zum Einsatz kommen.
Nun ich will das nicht weiter vertiefen jetzt.
Mit Alternativhandlungen allein, wirst Du häufig die "Einstellung" des Hundes in Deiner Abwesenheit oder außerhalb Deines Einflußbereiches zu seinen "Untaten" nicht unbedingt dauerhaft erfolgreich ändern. Die Betonung liegt auf dauerhaft, siehe Betteln am Tisch. Aber wie gesagt,, das ist individuell gewiß sehr verschieden und das heimische Anspringen erlischt in der Tat häufig durch fehlende Bestätigung.
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: Wichtig ist, das unerwünschte Hochspringen völlig zu ignorieren
: und solange zu warten, bis der Hund resigniert und alle vier Pfoten
: wieder auf dem Boden hat. Genau diesen Moment müßt ihr abwarten und
: genau in diesem Moment "erwacht" die Versuchsperson aus ihrer
: Starre und lobt den Hund überschwenglich und gibt ihm ein leckeres
: Häppchen. Clickertrainer nennen das "Bestärken eines erwünschten
: Verhaltens".
Ja , aber auch unter Umständen das von Handlungsketten. ich kenne einige Hunde, die vorzugsweise ganze Handlungsketten bestätigt wissen.
Im Falle des Anspringens kann das bedeuten:
Bestärken des des Hochspringens mit anschließender "Grundstellung"- das ist kein Witz. Das sollte man nicht außer acht lassen. Ich persönlich würde nach einer unerwünschten Sequenz nie eine andere nich so ersehnte verstärken. Immer den kleinsten Ansatz *vor*der Missetat, von mir aus die unvollständige, aber nie Verhalten danach, da sehe ich keinen Sinn.
Zumindest nicht in diesem Fall. Nichtmal das Herankommen eines Hundes auf Zuruf, nachdem er zuvor einen anderen Hund angepöbelt hat. Das Herankommen *nach* dem Pöbeln wird dann oft sehr zuverlässig:-)))
: Ich betone nochmals: Der richtige Zeitpunkt für die Bestärkung
: ist ungeheuer wichtig. Je präziser man dabei arbeitet, desto
: schneller begreift der Hund, welches Verhalten wir uns von ihm
: wünschen.
Und unerläßlich auch, welches Verhalten wir nicht wünschen, er kann sonst niemals wählen.
Ich kann viele Jacken und Hosen lang das Anspringen ignorieren, der Hund wird es zuverlässig sein lassen, wenn er erkennt, dass dies absolut tabu ist, um so schneller gewiß auch mit Alternative, aber mitunter braucht er die nicht mal dazu.
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: "Ich habe einen Fremden entdeckt,
: ich habe ihn nicht angesprungen,
: ich habe mich brav hingesetzt.
: Was kriege ich heute als Belohnung dafür?"
Oder: Fremde sind völlig uninteressant, das wäre für mich das eigentliche Ziel.
Gute Nacht
Carola