Lieber Andreas,
du schreibst:
: habe zwar leider wenig Zeit,
: muß aber dennoch noch mal was loswerden
Ja, das kenne ich. Und meistens geht das nicht gut.
Ich will es dir gleich vorab sagen:
Ich habe mich über deinen Beitrag sehr geärgert.
: habe zwar leider wenig Zeit,
Das erkennt man deutlich. Es wäre besser gewesen, etwas
mehr Zeit in das Lesen meiner Beiträge zu investieren, dann
hättest du weniger schreiben müssen. Und ich auch. :-((((
Offensichtlich hat dein Zeitmangel dazugeführt, dass du mich
gründlich missverstanden hast. Dabei habe ich mich wirklich
bemüht, genau zu erklären, was ich meine. Mir lag sehr daran
dass keine Missverständnisse entstehen.
: Der Rüde einer Freundin hat nun neulich erst einen das
: Haus betretenden Handwerker in den Hintern gebissen.
: Angesprungene Fremde kann ich nicht dahingehend
: aufklären, dass sie zu Übungszwecken ........
Ist das deine Idee oder meine ? Lies bitte nochmals nach.
Es geht hier um das freudige Anspringen von Fremden
durch die Junghündin Leica und darum, wie man das mit Hilfe
eines sachkundigen Helfers sachkundig abstellt. Nicht mit
einem Handwerker, der zufällig die Szene betritt !!!!!!
Junghunde springen Fremde von vorne an, und nicht von hinten.
Sie beißen deshalb auch nicht nicht in den A....
Bitte achte mal darauf. :-(((
: Das Anspringen des Nachbarn durch Rottweiler einer anderen Freundin
: hat dieser eine umgehende Anzeige bei dem Ordnungsamt eingebracht,
: die entsprechende Aufregung kannst Du Dir vielleicht vorstellen.
oder:
: Du hast sicher Recht bei einem jungen Hund, der verspielt und aus
: Neugier heraus an Dir hochsteigen will. Der Übungsansatz erscheint mir
: dennoch falsch, weil er Deine Mitmenschen "mißbraucht".
Ich kann nur den Kopf schütteln.
Das ist wieder ein unterschwelliger Vorwurf, ich hätte dazu aufgerufen,
mit Fremden zu trainieren ? Ausgerecht in dieser schwierigen Zeit ??
Für wen oder was hältst du mich ? Vergiss es.
Nimm Dir bitte mehr Zeit zum Lesen, bevor du so etwas schreibst!!!
Ich bin ziemlich verärgert über diese Unterstellung.
Wer wird denn auch angesprungene Fremde zu Übungszwecken
mißbrauchen??? Da geht man hin, entschuldigt sich und zahlt
die Reinigung des Mantels. Und zur Zeit darf man es gar nicht
soweit kommen lassen. Deshalb suchen wir für Conny nach einer
Lösung. Wie kommst du nur auf die Idee, ich würde empfehlen mit
Fremden zu trainieren??
!!! Bitte lies meinen Beitrag sorgfältig !!!!
auch wenn du wenig Zeit hast. Ich schreibe nochmals:
Es geht um das Etablieren eines Alternativverhaltens, wobei man
sich eines eingeweihten, sachkundigen Helfers bedient, und nicht
eines ahnungslosen Handwerkers.
Das steht in den Beiträgen aber ausgesprochen deutlich drin!!!!
Conny hat sogar ausdrücklich danach gefragt und ich habe darauf geantwortet.
Lieber Andreas, bitte lies sorgfältiger. Und wenn dir die Zeit fehlt,
dann lass es lieber. Ich habe Besseres zu tun, als hier Dinge wieder gerade
zu rücken, die ich vorher schon mit viel Sorgfalt gerade hingehängt habe.
:: Man ersetzt ein unerwünschtes Verhalten
:: durch ein erwünschtes Verhalten.
:: Dadurch verschwindet das unerwünschte Verhalten
:: über kurz oder lang.
: Ja, sehr schön. Theoretisch. Und damit sind wir beim Punkt:
: Ein Verhalten erlischt, wenn es nicht mehr bestärkt wird. In
: den zwei wesentlichen Problkreisen, die sich den Hundehaltern
: auftun, funktioniert dies aber aus einem bestimmten Grund nicht:
: 1) Aggressives Verhalten
: 2) Jagen
: Bei beidem erfährt der Hund eine Selbstbestärkung, bei
: 2) durch das Hetzen als solches, bei 1) durch die Reaktion des Betroffenen.
Das hat mit dem Thema überhaupt nichts zu tun. Außerdem ist es falsch,
zumindest nicht uneingeschränkt richtig. Ich widerspreche dir deshalb.
In Bezug auf das Jagen hatten wir diese Diskussion schon einmal. Ich habe
nicht die Zeit, sie hier nochmals auszubreiten. Es gibt eine Suchmaschine auf
dieser Web-Site. Da kannst du alles finden und nachlesen.
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Jedes Verhalten ist formbar. Das Alternativ-Verhalten beim Anspringen von
Fremden durch einen Junghund könnte so geformt werden, dass der Hund sich auf
das Hörzeichen "Sitz" hinsetzt, wenn du willst, schon 25 m bevor er den
Fremden erreicht hat! Ist das utopisch ? Wenn ja, dann sollten wir Hunde-
erziehung vergessen.
: Bei beiden Verhaltensweisen komme ich nicht umhin, dem Hund die
: Möglichkeit zu nehmen, sein Verhalten auszuleben, bzw. überhaupt
: erst zu starten. Hier geht es nicht ohne Abbruch, bevor ich zur
: Etablierung eines Alternativverhaltens komme.
Leider begreifen viele nicht, dass Clickertraining anders funktioniert.
Was man nicht kennt, lehnt man ab. Man greift zurück auf Altbewährtes.
Ich kenne den Abbruch, das ist sicherlich ein Weg. Aber nicht der
Einzige. Ich habe geschildert, wie es auch ohne Abbruch ging.
Clickertraining geht einen anderen Weg. Den habe ich geschildert.
Und im vorliegenden Fall komme ich damit sehr gut zurecht, wirklich
ohne Abbruch. Ich halte meinen Weg für den Besseren, denn ich kann
vergleichen. Auch beim Jagen komme ich zurecht, ohne Abbruch.
Auch hier kann ich vergleichen.
Vielleicht solltest du dich einmal mit dem Thema näher befassen.
Hast du das Ignorieren eines unerwünschten Verhaltens überhaupt schon
einmal konsequent ausprobiert??? Erfolge damit gehabt ???? Wir
diskutieren hier in einem Clickerforum und da gehört mein vorgeschlagener
Weg zu den bestens bewährten Standard-Methoden.
: Wenn der Mastiff, den ich ab und an aus dem Tierheim spazierenführt
: die Leute in ekelhafter Weise vollsabbert, weil er nicht Distanz wahrt,
: finden die das nicht lustig.
Dann bring ihm ein zuverlässiges "Sitz" bei und leine ihn an, bevor das
Malheur passiert. Das geht zum Beispiel so, wie ich es vorgeschlagen habe.
Aber es gibt natürlich auch viele andere Wege, wenn dir dieser Weg nicht
zusagt.
: Mit aggressiven Kandidaten wirft es Dich jedesmal eine Schritt zurück,
: wenn er mal wieder auf Mensch oder Hund zustürzen konnte.
Und woher kommt die Aggression ???
Mein Rat war, es gar zur Aggression kommen zu lassen.
In einem anderen Beitrag schreibst du:
: Aggression ist sicherlich zu einem großen Teil erlernt, den von der
: Natur mitgegebenen Teil der Aggression würd ich aber nicht verleugnen
: wollen. Gerade territoriale Aggression muß keinesweg smit
: Angsterlebnissen verbunden sein und macht unter Gesicht der Brutpflege
: und Schutz/Obhut der Rudeleigenen sowie der Futterverteidigung gegenüber
: Nahrungskonkurrenten ihren Sinn.
: Ich gebe Dir aber insofern recht, dass wohl der Großteil des aggressiven
: Verhaltens unserer Hunde (die Besonderheiten klammern wir mal aus) aus
: Unsicherheit/Angst resultieren.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen,
das hast du wirklich sehr schön geschrieben.
Genau das war mein Thema. Leider bist du erst etwas
spät dahinter gekommen.
Lieber Andreas, lies bitte nochmals alle Beiträge sorgfältig.
Mach dich vertraut mit den Regeln des Clickertrainings.
Ich habe Conny ganz bewußt und aus gutem Grund den Rat
gegeben, ihrer Leica völlig stressfrei ein Alternativ-Verhalten
beizubringen, damit genau *die* Gefahr nicht entsteht, dass sie
später aus Angst, Unsicherheit oder aus dem Erschrecken heraus
aggressiv gegenüber Fremden reagiert. Das ist das Kernthema
und mein Hauptanliegen!!! Und vergiss nicht, Conny hat ihre
Frage in einem Clickerforum gestellt.
Ich würde mich freuen, wenn du dir einmal die Zeit nehmen
würdest richtig zu lesen und richtig darüber nachzudenken.
Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko