: Nun meine Frage: Soll man das Lernen dem Hund nicht doch erleichtern und ihm "helfen" oder nicht ?
Hallo Eve,
ja, du kannst dem Hund helfen. Aber ich würde es nicht durch Locken tun! Das Problem dabei ist folgendes: Der Hund hat gelernt, dass du ihm auf irgendeine Art und Weise zeigst, was er tun soll. Er wird also anfangs darauf warten. Wenn du dich nun "erweichen" lässt und ihm doch mal einen Wink in die richtige Richtung gibst (sei es durch Leckerchen oder das Heranführen an etwas) wendest du praktisch die negative Verstärkung an: Du nimmst etwas Unangenehmes weg, in diesem Fall die Unsicherheit des Hundes, der weiß, dass er etwas tun soll, aber nicht, was es ist oder wie er dort hin kommt. Der Hund wird also in seinem Verhalten "ich warte mal ab" bestärkt (wenn er nur lange genug wartet, hilfst du ihm doch und beendest damit seine Unsicherheit), wird dieses Verhalten also öfter zeigen und du kommst keinen Schritt weiter.
Helfen kannst du ihm aber auch, in dem du die Anforderungen niedrig genug schraubst, dass der Hund schnell an einen Erfolg - sprich Click -kommt. Also zum Beispiel bei Targetübungen bereits den Blick in Richtung des Stabes clicken usw. Oder bei der Arbeit mit Gegenständen diese auf Augenhöhe des Hundes platzieren usw. Eben Hilfen, die nicht für den Hund offensichtlich von dir kommen. Und dann hilft nur noch viel Geduld, aber irgendwann platzt der Knoten!
Viel Erfolg und Spaß weiterhin,
Gruß, Anja