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Zwei Jahre Pause

geschrieben von Martin + Mirko(YCH) 
Zwei Jahre Pause
13. Februar 2003 09:59

Unter dieser überschrift war ein posting im forum, dass samt antwort leider den technischen problemen zum opfer gefallen ist. Auch im archiv V konnte ich es nicht finden. Da ich zufällig eine kopie gemacht habe, stelle ich posting und meine antwort hier nochmals rein, da ich das problem als sehr wichtig empfinde.



Hallo,
ich war schon ewig nicht mehr hier (etwa 2 Jahre) und habe ungefähr genauso lange mit meiner Hündin Ella nicht mehr geclickert. Sie ist sehr krank, und das hat meine ganze Aufmerksamkeit gefordert.
Jetzt habe ich wieder angefangen (ihr geht es im Moment ganz gut), und es ist einfach unglaublich. Sie hat von Anfang an reagiert wie noch nie. Keine Spur mehr von 'sich nicht trauen,etwas auszuprobieren', sie geht ohne Angst an alles. Wenn kein Click kommt, probiert sie gleich was Neues aus, ihre Kreativität kennt keine Grenzen. Egal was ich ihr hinlege, irgendwas stellt sie damit an. Sie begreift auch sehr schnell, wohin die Reise gehen soll. Was habe ich vor 2 Jahren um dieses angstfreie und kreative Verhalten gekämpft, und ständig hat sie mich winselnd angeguckt und nicht gewußt was sie tun soll.
Wieso ist das so, was ist passiert in den 2 Jahren, in denen sie offensichtlich auch nichts vergessen hat: sie hat mir erstmal das angeboten, womit wir vor 2 Jahren aufgehört haben?

Gruß Gudu


Grüß Dich Gudu,

du berichtest

: ...

Mit vermutungen kann ich dienen - mehr nicht. Es gibt beim lernen die erscheinung der interferenz. Ähnliche, nur ein wenig unterschiedliche verhaltensweisen beanspruchen fast die gleichen neuronalen verbindungen. Die eine schaufelt den schnee nach links, die andere nach rechts. Irgendwann verdeckt die häufiger genutzte, den gebahnten weg der anderen.
Insofern können deine bemühungen (worte, körpersignale, bewegungen) längst mit neuer bedeutung erfüllt worden sein. Aber click und nachfolgende belohnung sind klar und unbeeinflusst geblieben.
Dazu kommt, dass diese kombination wahrscheinlich nie mit negativen aspekten verbunden war, außer vielleicht mit dem stress, der inzwischen überdeckt worden ist.
Als letzter wichtiger punkt ist zu vermuten, dass ihre erfahrung, die umwelt (d.h. dich) aktiv durch eingenes verhalten beeinflussen zu können, ist für einen hund (und nicht nur für den!) sehr motivierend, weil es erst eine spielerische erfahrung der eigenen könnens ermöglicht, wie das auffangnetz des artisten.

Wie gesagt ein "educated guess" - mehr nicht.

tschüß Martin & Mirko