Hallo Jettie,
So geht's:
Der Hund bietet beim Clickertraining rasch freiwillig von sich aus eine erlernte Aktion an. Wenn das so aussieht, wie man es sich vorstellt, bekommt er dafür C&, Click und Belohnung.
Wenn das Verhalten so fertig geformt ist, wie man es sich nicht schöner vorstellen kann, kann man 'ein Etikett' darauf kleben - CT funktioniert wie die Herstellung von Qualitäts-T-Shirts oder gutem Wein: the quality goes in before the label goes on. Jetzt erst kommt das Auslösesignal als Zusatzbedingung dazu.
Gerade im Moment, wo man erfahrungsgemäß weis, dass der Hund das erwünschte Verhalten gleich wieder anbieten wird, gibt man das Signal, was man zukünftig dafür verwenden möchte.
Der Hund tut, was er ohnehin vorgehabt hat: C&T
Von jetzt ab gibt es für das betreffende Verhalten nur mehr Aufmerksamkeit von Dir, und vor allem nur mehr C&T, wenn Du vorher(!) das Signal gegeben hattest.
Man bemüht sich von nun ab sehr, immer vorher das Signal (Handzeichen oder Wort) möglichst gleichartig zu geben, immer unmittelbar bevor der Hund das entsprechende Verhalten von sich aus zeigen wird.
Und jetzt kommts: jedes 4. bis 5. Mal (ja nicht häufiger) lässt man das Signal mal aus. Wenn der Hund - wie es zu erwarten ist - nun trotzdem seinen 'Trick' abspult: wunderbar, nur interessiert es Dich jetzt nicht mehr!
Dafür gibtst Du nach einem kurzen Moment - den der Hund zum Staunen braucht, warum es auf einmal nicht mehr funktioniert mit der Belohnungsmaschine - erneut das Signal: Hund tut (hoofentlich) und gelcih gibts wieder C&T.
So lernt der Hund rasch die Zusatzbedingung: ja mein Verhalten lohnt, es lohnt sich nach wie vor, es lohnt allerdings nur mehr, wenn vorher die Ampel auf grün geschaltet war, mir mein Signal vorher sagt: jetzt gilt unsere Abmachung wieder: du tust und wirst belohnt dafür.
In dieser Umstellungsphase, wo die sogenannte 'Signalkontrolle' (darüber mehr auch im Archiv) installiert wird für einen bestimmten Trick, ein bestimmtes Verhalten, wird man dabei einige Qualitäts-einbussen vorübergehend in Kauf nehmen, wie bei jeder Veränderung der Trainingssituation oder der Trainingsanforderungen. Danach kann man dann wieder an dieser oder jener Feinheit zu formen und zu verbessern beginnen. Irgendwann gibt es dann nicht mehr jedesmal ein click, ab und zu nur mehr ein Lobwort oder ein ermunterndes Lächeln. Und bald benutzt man den Clicker für diese spezielle Übung nur mehr dann, wenn man erneut etwas daran 'polieren' möchte.
Vorsicht: wer lacht oder sonstwie Anerkennung spüren lässt, wenn der Hund begeistert und nervend seinen Trick präsentiert, ganz ohne vorherige Aufforderung, der erzieht sich einen Clown, dessen Repertoire er nicht unter Kontrolle hat - nicht so schlimm, wenn man nicht professionell trainiert, aber man sollte zumindest wissen, was man sich einhandelt... (mehr darüber unter 'intermittierende Belohnung' und extinction burst in entsprechenden Quellen)
meint
Wiebke und wünscht viel Spaß beim Training
www.hunde-erziehung.at