Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Allgemeine Ratlosigkeit

geschrieben von guru_mosh 
Allgemeine Ratlosigkeit
03. September 2008 05:14
hallo zusammen,

ich bin so langsam am verzweifeln und brauche euren rat:
meine hündin blacky, ein labrador-mix, ist mittlerweile stattliche ca. 14 jahre alt. in letzter zeit fallen mir deutliche wesensveränderungen auf: sie frißt sehr sehr unregelmäßig, ist extrem unruhig, hechelt sehr viel, zittert und ist allgemein "anders". das ganze geht jetzt seit ca. 6 wochen so.

nachts beispielsweise ist sie sehr unruhig, schläft nicht mehr auf ihrem hundebett, sondern läuft oft die ganze nach vom wohnzimmer ins schlafzimmer und zurück, so dass ein schlaf auch für mich unmöglich wird. darüber hinaus hat sie keine große lust mehr auf spaziergänge; wenn wir im hundepark sind, rennt sie auf dem rückweg regelrecht zum auto, sobald ich die heckklappe öffne, springt sie sofort herein. das hat sie früher nie gemacht, da hat sie versucht, den aufenthalt im park künstlich noch etwas zu verlängern.
außerdem meidet sie grundsätzlich z. b. ihren stammplatz, das hundebett, im wohnzimmer und liegt stattdessen "überall mal rum".

sie erbricht gelegentlich (ca. einmal die woche, mal häufiger, mal seltener) einen gelblich-weißen schleim. ansonsten sind verdauung und fressen relativ normal, nur weniger ist es geworden.

ansonsten hechelt sie sehr viel, auch das zittern hat zugenommen. das zittern schiebe ich mal auf normale "alterserscheinung", zumal sie das auch nicht sonderlich zu stören oder zu behindern scheint.

mein verdacht ist, dass es sich um eine wesensveränderung im alter handelt. mein tierarzt konnte keine organischen störungen feststellen, physisch ist blacky für ihr alter beinahe schon unheimlich gesund.

insbesondere die ruhelosigkeit ist für beide seiten sehr anstrengend. ich bin mittlerweile leider mit meinem latein am ende, vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche erfahrungen gemacht oder einen tipp für mich? könnte es sich eventuell doch um eine krankheit handeln?

vielen dank fürs lesen,
torsten

03. September 2008 08:22
Hallo Torsten,
wenn dein TA hat nix finden können, denke ich mal, dass es mit dem Alter zu tun hat. Alte Menschen werden doch auch manchmal "wunderlich".

Gegen das Galle-Erbrechen kann Luvos Heilerde (abends 2 Teelöffel ins Futter geben) helfen. Ari hat dieses Problem auch oft. Er bekommt dann dazu noch morgens 1 Teelöffel Schachtelhalm-Kraut und 1/2 Teelöffel Fenchel ins eingeweichte Trofu.

Ein kleiner Jungbrunnen für ältere Hunde ist auch der Wunderbrei. Das Rezept dazu findest du auf meiner HP: [yvonne-und-ari.de.tl]

Liebe Grüße
Yvonne

03. September 2008 09:30
Hi,

meine 12,5 jährige, weitestgehend fitte DSH ist auch zunehmend unruhig geworden des nachts. Da sie Flugboxen sehr mag, hab ich ihr eine hingestellt und mache dann über Nacht die Türe zu. Und siehe da, nun schläft sie ruhig durch und ich auch.

Dass Hunde im Alter weniger Interesse an Hundewiesen/Kumels haben, auch nur noch bedingt sportlich aktiv sein wollen, lieber mehr rumgammeln, statt lange laufen - finde ich normal.

Bisher wurden alle meine Hunde im Alter irgendwann "wunderlich", das gehört wohl irgendwie dazu.


salü
Anke

03. September 2008 10:21
Hallo Torsten,
ich habe eine 15-jährige Beagle-Labi-Hündin und ich bescheinige ihr seit ca. 1,5 - 2 Jahren Demenz. Die ist ebenfalls unruhig, hechelt auch mal zwischendurch extrem (als ob sie gerade was schweres gemacht hat, aber nicht immer) und wandert. Am sichersten fühlt sie sich im Schlafzimmer. Manchmal kommt sie ins Wohnzimmer, schaut uns dumpf an und geht wieder. Dann geht sie in ein anderes Zimmer,verharrt kurz und geht wieder. Manchmal schaut sie auf die Wand (als ob da gestern 'ne Tür war die heute weg ist). Manchmal hebt sie die Vorderbeine beim Gehen so an, als ob sie über ein Hindernis geht - aber da ist keins. Manchmal springt sie auf die Bordsteinkante, hat sich aber verschätzt und bleibt irgendwie hängen. Manchmal geht sie durchs Gebüsch und läuft gegen einen Strauch. Gesundheitlich ist sie soweit auch ok (sie war kürzlich schwer krank), sie ist definitiv taub, reagiert auf Sichtzeichen sehr gut. Sie freut sich, mich zu sehen, obwohl sie mich erst gesehen hat. Fressen ist auch unregelmäßig und bedächtig. Der Schlaf ist tief und fest, wenn auch nicht so lange. Wenn sie raus muss, muss sie auch raus - verzögerungen möchte ich nicht riskieren. Da ich selbst viel mit an Demenz erkrankten Menschen zu tun habe, habe ich viel Verständnis für ihr Tun. Ich finde es einfach toll, dass auch ein Hund, der so im Alter ist, in Würde alt werden kann. Wenn es auch manchmal nervig und anstrengend ist - ich liebe meine kleine Demenzi (**) Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. LG Ilona

03. September 2008 13:14
hallo zusammen, und zunächst vielen dank für die zahlreichen ratschläge. besonders den mit der heilerde, ich werde das mal ausprobieren.

nun, ich habe mich entschlossen, morgen früh zur sicherheit noch einmal den tierarzt zu besuchen, da ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass so eine "wesensveränderung" binnen 6 wochen stattfindet.

ehrlich gesagt, ist es nicht besonders leicht, damit umzugehen. klar, wir werden alle älter, aber die bewußtwerdung der vergänglichkeit des lebens ist irgendwie keine tolle sache. ;-)

naja, ich will nicht dramatisch noch philosophisch werden, ich meld mich morgen nochmal mit der meinung des tierarztes.

danke!
torsten

05. September 2008 10:10
hallo, ich nochmal...

... war wie angekündigt noch einmal beim tierarzt, der mir glaubhaft versichert hat, das mein hundi körperlich gesund ist.

der arzt tippt auch auf das alter, hat mir bachblüten zur beruhigung mitgegeben, die ich jetzt mal testen werde.

die symptome der ruhelosigkeit und der hechelei sind übrigens mit denen einer scheinträchtigkeit zu vergleichen, das fiel mir ergänzend zu meinem ersten beitrag noch ein.

hundi ist nach wie vor ruhelos und "durch den wind", mal schauen, ob in den nächsten tagen besserung eintritt.

viele grüsse
torsten