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Jg. Golden-Rüde - kastrieren od. nicht ?

geschrieben von Veronika(YCH) 
Jg. Golden-Rüde - kastrieren od. nicht ?
09. November 2000 13:12

Hallo zusammen,

ich hätte gern Eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema Kastration von Rüden. Unser frühreifes Jungchen gehört seit dieser Woche zum erlauchten Kreis der Beinheber, und insofern habe ich angefangen, mich mit dem Thema etwas mehr zu beschäftigen. Klar haben wir noch Zeit ( er ist jetzt 6 1/2 Mon. ), aber ich würde mir gerne schon vorher eine umfassende Meinung bilden.

1) Es steht immer in den Büchern, dass Rüden dann anhänglicher und weniger aggressiv werden, wenn die K. vor dem 2 LJ vorgenommen wird - wie sind denn Eure Erfahrungen dazu ? Wir haben ein kleines, freches Temperamentsbündel, aus dem gut mal ein recht dominanter Bursche werden kann; ein bisschen "Dämpfung" wäre da vermutlich nicht verkehrt. Ich
hab auch keine grosse Lust, ihn später dauernd aus irgendwelchen Rüdenkämpfen auszuzerren oder ständig damit rechnen zu müssen, dass er wg. gutriechender Damen stiften geht.

2) Soweit, so gut, aber: Hat jemand schlechte Erfahrungen gemacht und wenn ja, in welcher Form ?

3) Gibt es irgendwas, worauf wir unbedingt achten sollten ? Sicher wird auch der TA zu Rate gezogen, versteht sich ja von selbst.

Mein Hauptproblem ist, dass ich der ganzen Sache absolut zwiespältig gegenüberstehe; einerseits sehe ich den Vorteil für den Hund, dass er kastriert vermutlich ein leichteres Leben hat ( und wir auch :-)), und andererseits kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich ihn - entsprechende Eignung mal vorausgesetzt - eben doch zur Zucht freigeben würde. Hat da jemand einen Tip für mich ? Wer von Euch hat einen Zuchtrüden und kann mir dazu was sagen ? Und bis wann sollte ich mich letztendlich für "Hop oder Top" entschieden haben ?

Danke schon im voraus für Eure Meldungen.

Liebe Grüße,
Veronika & Elvis, an dem bis jetzt noch alles dran ist :-)


09. November 2000 14:26

Hallo,

: 1) Es steht immer in den Büchern, dass Rüden dann anhänglicher und weniger aggressiv werden, wenn die K. vor dem 2 LJ vorgenommen wird - wie sind denn Eure Erfahrungen dazu ? Wir haben ein kleines, freches Temperamentsbündel, aus dem gut mal ein recht dominanter Bursche werden kann; ein bisschen "Dämpfung" wäre da vermutlich nicht verkehrt. Ich
: hab auch keine grosse Lust, ihn später dauernd aus irgendwelchen Rüdenkämpfen auszuzerren oder ständig damit rechnen zu müssen, dass er wg. gutriechender Damen stiften geht.

Dazu brauchst du den Hund nicht zu kastrieren, Erziehung reicht da vollkommen aus. Dämpfung erzeihlt man nicht durch einen ch. Eingriff sondern mit der (selbstverständlichen) Erziehung.

Überleg dir das gut, es ist ja auch nicht so das jeder nichtkastrierte Hund diese Eigenschaften hat. Es ist und bleibt ein Eingriff in die Natur des Hundes. Aber das ist meine Meinug.

Lieben Gruß

Meike und der nichtkastrierte Spike

09. November 2000 14:58

Hallo Meike,

danke für Deine Antwort. Schade, Du hast offenbar in meiner Meldung überlesen, dass es mir in 1. Linie um meinen HUND geht und an allerletzter Stelle erst um meine eigene "Bequemlichkeit".

: Dazu brauchst du den Hund nicht zu kastrieren, Erziehung reicht da vollkommen aus. Dämpfung erzeihlt man nicht durch einen ch. Eingriff sondern mit der (selbstverständlichen) Erziehung.
... So wars auch nicht gemeint; ich wollte lediglich wissen, ob es stimmt, dass kastrierte Rüden i. d. R. weniger aggressives Verhalten an den Tag legen und NICHT, ob ich mir durch die Kastration des Kleinen meine Erziehung schenken kann. Abgesehen davon ist es wohl unstrittig, dass sich der Geschlechtstrieb nicht "aberziehen" lässt, und der ist nach dem was ich so von anderen Hundehaltern höre ja meist das grössere Problem.

: Überleg dir das gut, es ist ja auch nicht so das jeder nichtkastrierte Hund diese Eigenschaften hat. Es ist und bleibt ein Eingriff in die Natur des Hundes. Aber das ist meine Meinug.
EBEN ! Deshalb hatte ich ja auch nach Erfahrungen gefragt. Gerade weil ich überlege und weil es nicht rückgängig zu machen ist. Wenn das so easy wäre wie impfen, würde ich mir ja auch keinen Stress machen.

Viele Grüße,
Veronika & Elvis



09. November 2000 15:37

Hallo Veronika,
ich habe 2 Bearded Collie Rüden. Beides Deckrüden, und selbst wenn das nicht so wäre gäbe es für mich nur 2 Gründe für eine Kastration. 1. Krankheit und 2. Weglaufen. Alles andere ist meiner Meinung nach durch Erziehung zu lenken. Meine Rüden leben nicht nur sehr harmonisch zusammen, sondern sind ein eingeschworenes Team. Agression anderen Rüden gegenüber habe ich von Anfang an im Keim erstickt (also auch Erziehung), denn schließlich bin ich der Chef. Beide arbeiten regelmäßig auf dem Hundeplatz und auch dort gibt es keine Probleme. Etwas ruhiger wird Dein Kleiner bestimmt auch so, wenn er älter wird und wie dominat er wird, tja, dass liegt wirklich zu einem sehr großen Teil bei Dir.
Wenn Du jetzt schon, also ohne das es Probleme gab, bereits über Kastration nachdenkst, warum hast Du Dich für einen Rüden entschieden ???
Viele Grüße besonders an Elvis und ich hoffe, dass es das bleiben darf was er ist (ein Rüde)
Marita und die "Jung's"


09. November 2000 15:34

Hallo VEronika!

Hier hat glaube ich jeder eine feste (und evtl. auch eine festgefahrene) Meinung zum Thema Kastration. Wir haben es bestimmt schon hundert Mal in allen Facetten durchdiskutiert, wenn Du ein bißchen suchst (Lupe unten), wirst Du viele viele ANtworten beider "Lager" finden.

Persönlich:
Indy ist mit drei Jahren kastriert worden. Auch danach ist er viel anhänglicher geworden, die "magische Grenze" liegt also wohl nicht bei zwei Jahren :-) Gedämpft hat es ihn bezüglich der Damen (da war er vorher unerträglich) und er hat deutlich seltener Punk mit anderen Rüden. Das oft gefürchtete Phänomen, daß sich jetzt alle Rüden ihm in sexueller Absicht nähern würden und dominate Hündinnen sich auf ihn stürzen würden, kann ich nicht bestätigen. Er hat ganz selten mal einen Verehrer, der auf dem falschen Dampfer ist (so einmal alle zwei Monate).

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht, Indy ist es klasse bekommen, Er frißt jetzt lieber als vorher und ich muß auf die Futtermenge achten, aber vorher war er ein derartiger Hungerhaken, daß ich das eher begrüße als beklage. Ansonsten ist er in keinster Weise eine Trantüte geworden :-)

Laß den Kleinen ruhig noch ein bißchen vor sich hinwachsen, Du weißt ja noch gar nicht, wieweit er sich überhaupt für Hündinnen interessieren wird (gibt ja solche und solche) und ob er mit anderen Rüden stressig wird.
Dann kannst Du Dir, wenn er gut aussieht, gesund ist, ein einwandfreies Wesen hat und das alles möglichst noch besser, als es der Rassestandard verlangt (sonst ist es in meinen strengen Augen nicht züchten, sondern vermehren), die entsprechenden Ausstellungsbewertungen hat und eine Zuchttauglichkeitsprüfung besteht, immer noch überlegen, ob er einen guten Zuchtrüden abgibt, der zur Verbesserung der Rasse beiträgt. Aber das ist sicher nochmal ein eigenes Thema :-)

Liebe Grüße,

Katja und der bällchenlose Indy


09. November 2000 15:37

Hallo,
warte doch erst ´mal ab, wie er sich entwickelt.
Dominanz und Rüdengerangel müßtest Du durch Erziehung in den Griff bekommen.
Wenn er allerdings unter dem Geschlechtstrieb sehr leidet und bei Euch wohnen viele Hündinnen in der Nähe, solltest Du neu überlegen. Ich kenne Rüden, die sind regelrecht krank, wenn die Nachbarhündin läufig ist. Unter solchen Umständen könnte man über Kastration nachdenken.
Ich kenne auch einige kastrierte Rüden, die werden von den anderen wie Mädels behandelt, bzw von den Weibern dominiert. Sogar mein Mädel "reitet" bei kastrierten Rüden auf, was sie sich sonst nie trauen würde.
Andererseits gibt es viele Hunde (z.B. Tierheimhunde), die kommen gut klar.
Dnnoch: eine Operation,egal welche, würde ich nur bei gut begründeter Indikation und wenn es gar nicht anders geht vornehmen lassen.
Übrigens: mein Mädel wurde aus medizinischen Gründen kastriert, hat es überstanden und ich habe es nie bereut.
Grüsse
Sylle