Hallo Regina! Für meinen Geschmack hast Du wirklich gute Tips zum Thema erhalten. Trotzdem möchte ich noch "meinen Senf" dazugeben. Bei meiner Hündin habe ich festgestellt, daß sie Silvester "eigentlich" klasse findet, die Farben am Himmel sind prima, die guckt sie sich gern an. Was sie stört sind das Geknalle und der Gestank.
Folgende "Gegenmaßnahmen" treffen wir:
1. Silvester verbringen wir (wenn nur irgend möglich) in Dänemark. Da wird zwar auch "silvestert", aber weniger als in Deutschland.
2. Der Hund wird den ganzen Tag auf Trab gehalten, alle 1,5 Stunden geht es raus zum Ball- und/oder Frisbeespielen (bei lärmempfindlichen Hunden vielleicht besser an Fährtenleine) und/oder Fahrradfahren für ca. 30 Minuten. Und wenn der Hund schläft, wird er eben geweckt! Wir füttern an Silvester auch nur morgens. Bei unserem Hund haben diese "Maßnahmen" den Effekt, daß 1. die Verdauung durch ist, wenn "es" richtig los geht und zudem ist der Hund müde.
3. Letzter Gang nach draußen ca. 22.00 Uhr.
4. Um Mitternacht herum sind nur die Räume beleuchtet, in die sich der Hund vorzugsweise zurückzieht, die Fenster sind geschlossen. Wir Menschen gehen gemütlich raus, bewundern das Feuerwerk, stoßen an, lassen den Hund aber in dieser Zeit in Ruhe. Wenn wir wieder reinkommen, freuen wir uns sehr über den Hund, wünschen ihm ein "Frohes Neues Jahr", spielen ein bißchen in der Wohnung und gut is'.
5. Gegen 1.00 Uhr ist in Dänmark normalerweise wieder Ruhe. Hund wird für das "letzte Geschäft" rausgelassen und die Nacht ist überstanden.
Ich hatte letztes Silvester ein spaßiges Erlebnis in Dänemark. Während ich am frühen Nachmittag mit meinem Hund im Garten daddelte, kam eine Frau mit einem Briard vorbei. Die Dame war relativ verzweifelt, sie hatte die Beruhigungstabletten für den Hund zuhause vergessen und ohne diese würde der Hund Silvester nicht überstehen (übrigens ein gestandener Kerl von fast 4 Jahren). In ihrer Verzweiflung ist sie dann zum nächsten dänischen Tierarzt gefahren und hat darum gebeten, dem Hund was zu geben, damit er die Nacht übersteht. Der Tierarzt hat ihr gesagt, klar, kann er machen, aber dann müßte der Hund auch die Nacht über in der Klinik bleiben, "beruhigte" Hunde gibt er den Besitzern nicht raus. Sie wollte den Hund nicht beim Tierarzt lassen und hat versucht, ihn durch Standspaziergänge "mürbe" zu kriegen, was aber nur bedingt funktionierte (sie war mürbe, der Hund nicht allzu lange). Ich bin ja in solchen Sachen eher ein "Hardliner" und habe ihr geraten, die Rucksäcke ihrer Kinder mit Sand zu füllen, dem Hund umzuschnallen und dann mit dem Hund Fahrrad zu fahren. Sie guckte etwas kariert, hat das aber ausprobiert und als ich sie am Neujahrstag wiedertraf, war sie ganz begeistert. Hund hat den Jahreswechsel einfach verpennt.
Diese Methode eignet sich mit SICHERHEIT nicht für jeden Hund, aber da hat sie funktioniert!
Welchen Lösungsvorschlag auch immer Du jetzt in Angriff nimmst, mach bitte nicht den Fehler, bei dem Hund zu bleiben und ihn zu beruhigen oder zu trösten. Du gibst dem Hund mit diesem Verhalten nur Recht - und das hat er nicht! Es ist hart, aber versuche Dir zu sagen, der Hund stellt sich einfach nur an, ich gebe ihm die Möglichkeit, sich gesichert zurückzuziehen, ich gehe jetzt raus und begrüße mit Genuß das Neue Jahr - und danach meinen Hund!
Viel Glück, Heidi!