Hallo an alle!
Ich hoffe, Ihr könnt mir behilflich sein oder habt vielleicht eine Idee, was diesem Welpen passiert ist.
Vorgeschichte: gesunde Eltern (Vater hat bereits diverse Nachzuchten, für die Mutter war es der 1. Wurf). Wurfverlauf war normal, insgesamt 4 Welpen mit recht hohen Geburtsgewichten (zwischen 140 und 160 g). Erster Welpe wurde tot geboren (steckte zu lange, war der schwerste), die anderen 3 ohne Probleme.
Die ersten 8 Wochen verliefen ebenfalls völlig normal, Welpen entwickelten sich altersgemäß. Gewichte mit 8 Wochen zwischen 650 und 850 g (normaler Bereich). Der kleinste Welpe war besonders pfiffig, hat vor nichts Angst, kannte seinen Namen, ließ sich mit Freude in "Show-Position" stellen.
Aus heiterem Himmel fing er am vergangenen Sonntagmittag an zu krampfen. Es handelte sich hierbei um einen klassischen epileptischen Anfall (Kopf und Wirbelsäule ganz nach hinten gekrümmt, Schaum vor dem Maul, Kontrollverlust Blase und Darm, anschließend wildes Herumrennen, dann Heißhunger und Tiefschlaf).
Ich tippte zunächst auf Unterzuckerung (kommt in diesem Alter bei Chihuahua-Welpen, die klein aber sehr aktiv sind, schon mal vor) und gab entsprechend Glukose subcutan. Nach einem 2-Stunden-Schlaf normalisierte sich sein Zustand und er spielte wie vorher auch mit den Wurfgeschwistern.
Am Abend begann er trotz mehrfacher Nurtical-Gabe und reichlich Futter wieder zu krampfen. Ich gab weiter Glukose.
Der hinzugezogene TA (Tierklinik Hochmoor, bin dort mit meiner gesamten Zucht) war recht unschlüssig, ging von celebralen Funktionsstörungen (Hydrocephalus) aus und empfahl Einschläferung. Ich wollte aber doch erst noch versuchen, dem Welpen eventuell zu helfen.
Der Blutzucker lag unter 10 (normal ist mindestens 100), trotz subcutaner Glukose, Energiepaste und Futteraufnahme.
Ich habe dann noch über den Montag versucht, den Welpen zu stabilisieren, was aber nicht gelang. Er krampfte immer häufiger und heftiger, nahm in den Phasen zwischen den Krämpfen seine Umgebung nicht mehr wahr (erkannte mich auch nicht mehr). Nur auf Geräusche reagierte er hochempfindlich, meist mit einem weiteren Krampf.
Ich konnte diesen Zustand nicht mehr weiter verantworten und habe ihn schweren Herzens am Montagabend einschläfern lassen. Zu diesem Zeitpunkt glitt er quasi von einem Krampf in den nächsten.
Er ist dann von einem Pathologen untersucht worden und hier ist das Ergebnis:
".....Pathologisch-anatomisch und pathologisch-histologisch konnten folgende Befunde erhoben werden:
Gehirn: keine Hinweise auf einen Hydrocephalus, keine Hinweise auf eine entzündliche Veränderung im Gehirn, ein halbes Gehirn wurde für eine evtl. weitere Untersuchung aserviert.
Herz: kein Hinweis auf Mißbildungen.
Leber: Kongestion, vakuoläre Lebenzelldegeneration bei erhaltener Bälkchenstruktur, geringgradige entzündliche Infiltrate im Glisson-Bereich, kein Hinweis auf portocavalen Shunt.
Lunge: Kongestion, Oedem, geringgradige Desquamation von Alveolarmakrophagen.
Niere: unauffällig.
Darm: unauffällig.
Pankreas: unauffällig.
Diagnose: Hepatose
Epikrise: als morphologische Veränderung finden sich lediglich Veränderungen im Bereich der Leber, die auf eine mögliche Stoffwechselstörung hindeuten können. Diese ist morphologisch nicht weiter zu eruieren...."
Meine Tierklinik schließt eine Infektion und auch eine Vergiftung als "höchst unwahrscheinlich" aus. Man geht dort weiterhin von einer "genetischen Disposition" aus - was auch immer man darunter verstehen will....
Für mich ist dieses Ergebnis sehr unbefriedigend; ich würde wirklich gerne wissen, warum der Welpe sterben mußte.
Habt Ihr eine Idee? Könnt Ihr aus dem Verlauf bzw. aus dem Sektionsergebnis irgendetwas ableiten?
Ich bin für jeden Hinweis wirklich dankbar.
Gruß,
Daniela