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Desensibilisierung bei Allergien

geschrieben von Elke und Y.(YCH) 
Desensibilisierung bei Allergien
22. Juni 2002 11:31

Liebe Forumleser,

seit einigen Tagen beschäftigen mich zwei Fragen.

Zur Vorgeschichte:

Die 7jährige Mischlingshündin unserer Nachbarn hat seit diesem Jahr grosse Probleme mit einer Hausstaubmilbenallergie. Sie röchelt 24 Stunden lang (Schleimhäute sind stark angeschwollen) und hat teilweise Niesanfälle, die sich über ein bis zwei Minuten hinziehen.

Nach Aufsuchen mehrerer Tierärzte und dem konkreten Nachweis einer Hausstaubmilbenallergie mittels Allergietests bekamen meine Nachbarn als Behandlungsmöglichkeit zwischen "da kann man nichts machen" und "versuchen wir's mal mit einer Cortisonbehandlung" zu hören.

Mittlerweile haben sie einen Tierarzt gefunden, der eine Eigenblutbehandlung (Desensibilisierung) über 6 Monate an der Hündin durchführt. Sie bekommt wöchentlich eine Spritze mit dem aufbereiteten Serum. Leider geht es ihr (jetzt nach der dritten Spritze) noch nicht besser, eher schlechter, was aber nach Aussage des Tierarztes zu erwarten war. Die Besserung dürfte dann zum Ende der Behandlung eintreten.

Nun zu meiner ersten Frage.
Hat jemand von Euch ähnliches mit seinem Hund erlebt und kann (bis die Eigenblutbehandlung anschlägt) einfach durchzuführende Tipps zur Linderung der Beschwerden geben?

Meine eigene Hündin (9 Jahre alt) fällt nach einem Bienen- oder Wespenstich in einen anaphylaktischen Schock. Binnen weniger Sekunden bis Minuten fängt sie an zu Krampfen und bekommt kaum noch Luft. Natürlich passen wir alle auf, dass so etwas nicht passieren kann, doch als "erste Hilfe" habe ich zu Hause "Apis/Belladonna" in Ampullenform. Die Flüssigkeit wird bei Schockzustand in den Nasenschwamm gerieben und dient zur Anregung des Kreislaufes. Anschliessend ist natürlich die Fahrt zum Tierarzt unumgänglich.

Nun zur zweiten Frage.
Wäre es möglich, meinen Hund ebenfalls mit einer Desensibilisierung mittels aufbearbeiteten Serums zu behandeln damit ihr der Schockzustand erspart bleibt? Als ich vor einigen Jahren (nach dem letzten "Bienenunfall"winking smiley meine Ärztin fragte, verneinte sie dies. Gibt es unter Euch einen Hundebesitzer der mir Tipps geben kann?

Viele Grüsse sendet

Elke


22. Juni 2002 16:04

Hallo Elke

Wir haben auch einen Rüden mit einer schweren Hausstaubmilbenallergie.
Seit Dezember 2001 machen wir eine Desensibilisierung und müssen aber immernoch, wenn auch in minimaler Dosis und nicht mehr täglich, eine Cortison - Antiallergikum geben. Anfangs haben wir auch geglaubt, es würde alles nichts bringen, es gab immerwieder Rückfälle, aber mittlerweile bessert sich sein Zustand doch, wenn auch sehr langsam. Seit 3 Monaten keine offenen Stellen mehr und, wie gesagt, die Tabletten gibt es jeden 2. Tag eine viertel bis halbe (normale Dosis 1 für 7kg/KG, er wiegt 35kg!)
Wir lassen gerade neues Serum herstellen und werden die Therapie weiter machen und hoffen ihn irgendwann wenigstens Tablettenfrei zu bekommen.

Zu Deiner zweiten Frage, kann ich Dir leider keine Auskunft geben.
Vielleicht weiß jemand anderes da mehr.

Hoffe wenigstens etwas weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße
Constanze und Hunde

22. Juni 2002 20:03

Hallo Constanze,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bekommt Dein Rüde das Cortisonpräparat gegen aufgekratzte Hautstellen, oder? Hat er auch Beschwerden beim Atmen oder Niesanfälle? Falls ja, hat in diesem Zusammenhang die Desensibilisierung durch das Serum etwas eher geholfen?

Bei der Hündin unserer Nachbarn ist nämlich das Atemproblem enorm. Alle Schleimhäute sind sehr stark angeschwollen (vielleicht hat sie an diesen Stellen auch Juckreiz??). Juckreiz am übrigen Körper tritt meines Wissens nicht auf.

Kann die Desensibilisierung im gleichen Zeitraum mit einer Cortisontherapie durchgeführt werden? Ich hatte vermutet, dass man erst die Serumbehandlung durchführt und danach eventuell die Symptome nur noch mit Cortison behandeln kann. Der Behandlung Deines Rüdens zufolge entnehme ich, dass beide Therapien zur gleichen Zeit möglich sind. Ist das richtig?

Wie lange kann man eine Desensibilisierung mit aufbereitetem Serum durchführen?

Ich wünsche Deinem Rüden gute Besserung sowie recht schnelle Genesung und danke nochmals für Deine Zeilen.

Viele Grüsse sendet

Elke

23. Juni 2002 13:45

Hallo Elke

: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bekommt Dein Rüde das Cortisonpräparat gegen aufgekratzte Hautstellen, oder?
Hauptsächlich gegen seinen wahnsinns Juckreiz. Er hatte sich überall am Körper aufgebissen und teilweise kahle Stellen gekratzt, auch seine Augen waren immer rot und eitrig. (sicherlich auch die Schleimhäute im Maul, niesen tut er auch oft, aber richtige Atembeschwerden habe ich noch nicht beobachtet)
Ganz ohne geht leider noch nicht, spätestens am dritten Tag ohne seine Tabl. hat er morgens eitrige juckende Augen und beginnt wieder mit dem kratzen.

: Kann die Desensibilisierung im gleichen Zeitraum mit einer Cortisontherapie durchgeführt werden?
Habe auch erst geglaubt, wenn wir zur Desensibilisierung noch Corison geben müssen bringt sie nichts, aber mehrere TA haben mir bestätigt, d. es trotzdem wirken kann.
Und wenn ich sehe wie weit wir die Dosierung schon runter haben und es ab und zu ganz ohne geht, denke ich, die Desensibilisierung bringt schon was.

: Wie lange kann man eine Desensibilisierung mit aufbereitetem Serum durchführen?
Keine Ahnung. Ich habe aber schon von Fällen gehört die es über Jahre geben (wie beim Menschen, da wird es oft auch mehrmals wiederholt, ehe ein Erfolg eintritt). Wir haben jetzt für weitere 8 Monate Serum bestellt und hoffen, daß es noch besser wird, und er evt. mal ohne Tabletten auskommt.

Viele Grüße
Constanze


23. Juni 2002 18:29

Hallo Constanze,

da bin ich schon etwas beruhigt, dass unserer Nachbarhündin im Notfall, wenn's ganz schlimm wird, neben der Serumbehandlung noch mit Cortison geholfen werden könnte, ohne die Desensibilisierungsbehandlung zu beeinträchtigen.

Ich hoffe, dass es Deinem Hund nach den nächsten 8 Monaten wieder gut geht und er völlig beschwerdefrei sein wird!

Viele liebe Grüsse sendet

Elke

24. Juni 2002 20:03

Hallo Elke,

tja, allergiegeplagte Hunde dürfte es hier im Forum genug geben ... einschliesslich meiner eigenen :-(

Mit ziemlicher Sicherheit ist die Hündin Deiner Nachbarn NICHT NUR auf Hausstaubmilben allergisch, sondern auch auf Futtermilben (oder besser gesagt deren Kot) ... heisst ... solange diese Hündin mit Trockenfutter gefütter wird (wird sie?), wird jede Behandlung gegen die Hausstaubmilben von keinem grossen Erfolg gekrönt sein :-( Irgendwo habe ich mal gelesen, dass eine Hausstaubmilbenallergie lediglich ein "Aufsetzer" ist, die verschwindet, wenn der eigentliche Allergieauslöser "eliminiert" wurde.

Bei Kira hat folgendes geholfen ... Feststellen der Allergieauslöser durch Haaranalyse (beim THP) ... konsequente Futterumstellung auf Frischfutter OHNE jegliche Trockenkomponenten (also auch kein Reis, Getreide, Ochsenziemer und ähnliches), jeden Tag ein TL Honig, sowie homöopathische Unterstützung des Immunsystems.
Jetzt, nach über einem Jahr, ist ihre Hausstaubmilbenallergie völlig verschwunden, zufüttern von TroFu oder Getreidekomponenten kein Problem mehr, Bienen- oder Wespenstiche ... keine Reaktion mehr :-)

Viele Grüsse
Christiane & Kira