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LABRADOR-WELPE ERKRANKT!

geschrieben von Bianca(YCH) 
LABRADOR-WELPE ERKRANKT!
20. September 1999 12:10

Hallo Ihr,
gestern habe ich wieder eine traurige Geschichte erfahren von einer
Bekannten. Ihr Boxer starb mit 14 Jahren und sie haben sich vor ein
paar Wochen einen Labrador-Welpen aus der Zeitung von einem Privatmann aus dem Kölner Bereich gekauft. Nach den ersten 2 Tagen bekam der Hund Erbrechen und Durchfall. Sie sind sofort zum Tierarzt, der sagte, der Welpe habe Katzenseuche und bekam starke Antibiotika. Nach 2 Tagen sah es so aus, als wäre eine Besserung in Sicht, weitere 2 Tage später starb der Hund an Herzversagen. Ein sehr kurzes Hundeleben!

Nun meine Fragen:

1. Gibt es Katzenseuche bei Hunden???
2. Der Welpe war NICHT geimpft, folglich auch die Geschwister nicht. Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?
3. Sollte dies jemand lesen, der ebenfalls einen Welpen von diesem Privatherrn bezogen hat: Alarmstufe ROT. Direkt zum Tierarzt und durchchecken lassen oder hat jemand in den letzten Wochen die gleichen Erfahrungen gemacht mit diesem "Züchter"? Bitte melden!
4. Dem Hund kann man leider nicht mehr helfen. Wie sieht es denn mit Regressansprüchen aus? Nach Meinung dieses Mannes wäre die Krankheit nicht von "ihm" (sie ist aber schon nach 2 Tagen ausgebrochen), somit müßte man sich ja irgendwie geldlich entgegenkommen!

Viele Grüße
Bianca



20. September 1999 12:43

: 1. Gibt es Katzenseuche bei Hunden???
: 2. Der Welpe war NICHT geimpft, folglich auch die Geschwister nicht. Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?
: 3. Sollte dies jemand lesen, der ebenfalls einen Welpen von diesem Privatherrn bezogen hat: Alarmstufe ROT. Direkt zum Tierarzt und durchchecken lassen oder hat jemand in den letzten Wochen die gleichen Erfahrungen gemacht mit diesem "Züchter"? Bitte melden!
: 4. Dem Hund kann man leider nicht mehr helfen. Wie sieht es denn mit Regressansprüchen aus? Nach Meinung dieses Mannes wäre die Krankheit nicht von "ihm" (sie ist aber schon nach 2 Tagen ausgebrochen), somit müßte man sich ja irgendwie geldlich entgegenkommen!


Hallo Bianca,

die "Katzenseuche" der Hunde heißt Parvovirose.

Dagegen sollte bereits beim Züchter geimpft werden. Die Krankheit ist absolut ansteckend, wenn ein Welpe infiziert war, dann ist es meist der ganze Wurf. Die Viren halten sich auch recht lange in der Umgebung.

Problematisch kann es sein, wenn die Mutter der Welpen kurz vor oder während der Trächtigkeit geimpft worden ist. Dann kann der recht hohe Antikörperspiegel, den die Welpen über die Muttermilch in den ersten Lebenstagen aufnehmen, einen Impfschutz verhindern (die Impfung "schlägt nicht an"winking smiley. Allerdings wäre dann ja ein Impfpaß vorhanden.

Kein Züchter ist gesetzlich verpflichtet, seine Welpen zu impfen. Wenn nicht durch ein Gutachten (z.B. von dem behandelnden Tierarzt) belegt wird, daß der Welpe bereits zum Zeitpunkt der Abgabe nachweißlich erkrankt war, hat der Käufer nicht nur eine schmerzliche, sondern auch kostspielige Erfahrung gemacht. Ich würde mich in einem solchen Fall sowohl mit meinem Tierarzt als auch mit meinem Rechtsanwalt in Verbindung setzten.

Es ist natürlich möglich, daß der Welpe sich sofort nach dem Umzug in seine neue Umgebung infiziert hat. Oder aber, daß Welpenkäufer die Krankheit eingeschleppt haben (sicher wurden mehrere Welpen innerhalb weniger Tage abgegeben und dementsprechend viele Besucher waren bei den Welpen).

Ich kann nur jedem Welpenkäufer raten, egal, ob es sich um einen Rassehund oder Mischling handelt: Nur Hunde mit gültigem Impfzeugniss kaufen!!!

Viele Grüße

Antje



20. September 1999 13:42


:
Hey Antje,
:
: die "Katzenseuche" der Hunde heißt Parvovirose.
Jo, aber wieso wird das einem "Patienten" als Katzenseuche "verkauft". Wieso spricht ein TA nicht gleich von Parvo. Geht man davon aus, daß die Bevölkerung sich besser bei Katzen auskennt?

: Dagegen sollte bereits beim Züchter geimpft werden. Die Krankheit ist absolut ansteckend, wenn ein Welpe infiziert war, dann ist es meist der ganze Wurf. Die Viren halten sich auch recht lange in der Umgebung.
Bianca:
Na bestens. Was soll man tun??? Alle Halter informieren, wenn man an die Adressen kommen würde. Anzeige in der Zeitung? Ich finde, man sollte die Leute warnen und informieren. Oder ist es eh schon zu spät?
:
: Problematisch kann es sein, wenn die Mutter der Welpen kurz vor oder während der Trächtigkeit geimpft worden ist. Dann kann der recht hohe Antikörperspiegel, den die Welpen über die Muttermilch in den ersten Lebenstagen aufnehmen, einen Impfschutz verhindern (die Impfung "schlägt nicht an"winking smiley. Allerdings wäre dann ja ein Impfpaß vorhanden.
Bianca:
Die Tiere sind nicht geimpft worden aus Unwissenheit.
:
: Kein Züchter ist gesetzlich verpflichtet, seine Welpen zu impfen. Wenn nicht durch ein Gutachten (z.B. von dem behandelnden Tierarzt) belegt wird, daß der Welpe bereits zum Zeitpunkt der Abgabe nachweißlich erkrankt war, hat der Käufer nicht nur eine schmerzliche, sondern auch kostspielige Erfahrung gemacht. Ich würde mich in einem solchen Fall sowohl mit meinem Tierarzt als auch mit meinem Rechtsanwalt in Verbindung setzten.
Bianca:
Das ist doch der typische Fall. Der Käufer wird mal wieder bestraft, obwohl eigentlich der Verkäufer meiner Ansicht nach die Schuld trägt. Das liegt wohl daran, daß jeder vermehren darf und es da keine Auflagen gibt, die alle betreffen. Grausam, grausam!
:
Ich denke, nach 2 Tagen wird die Krankheit wohl vom "Züchter" kommen.
Der Hund wird aber obduziert. Makaber, aber anscheinend notwendig.
:
: Ich kann nur jedem Welpenkäufer raten, egal, ob es sich um einen Rassehund oder Mischling handelt: Nur Hunde mit gültigem Impfzeugniss kaufen!!!
Das ist doch das Problem! Die meisten wissen doch gar nicht, auf was sie beim Hundekauf achten sollten. Ich glaube auch nicht, daß das vom Welpenverkäufer gewollt oder beabsichtigt war.
:
: Viele Grüße
:
: Bianca
:
:


20. September 1999 15:05


Hallo Bianca,

: Das ist doch das Problem! Die meisten wissen doch gar nicht, auf was sie beim Hundekauf achten sollten. Ich glaube auch nicht, daß das vom Welpenverkäufer gewollt oder beabsichtigt war.

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wenn heutzutage jemand nicht weiss, worauf er beim Hundekauf achten muss. Es gibt so viele Informationsquellen - Zeitschriften, Bücher, Fernsehsendungen.
Das Problem ist nicht das Nichtwissen, sondern dass den Leuten heute einfällt, dass sie einen Hund wollen und morgen muss das Tier da sein. Wer sich Zeit lässt und sich informiert und sich in Ruhe einen guten Züchter raussucht, der wird mit grosser Wahrscheinlichkeit keine solche Pleite erleben.

Gruss, Juliane mit Emmi

20. September 1999 15:23

Hey Juliane,
: :
: Das Problem ist nicht das Nichtwissen, sondern dass den Leuten heute einfällt, dass sie einen Hund wollen und morgen muss das Tier da sein. Wer sich Zeit lässt und sich informiert und sich in Ruhe einen guten Züchter raussucht, der wird mit grosser Wahrscheinlichkeit keine solche Pleite erleben.

Da magst Du zum Teil Recht haben, aber sag mir doch mal bitte, wie kann man die Leute motivieren und warnen, daß so etwas nicht passiert. Wo willst Du solch eine Meldung positionieren, BEVOR ein Hund gekauft wird. Bei uns war noch nie jemand, der ohne Hund gekommen ist, nur um sich vorab zu informieren. Das steht auch nicht in den Tageszeitungen, nur massenweise Angebote. Glaubst Du, die mit dem Labrador hat das gewußt, daß es heute schwierig ist, einen guten Hund zu bekommen? Der Boxer war 14 Jahre alt, also hat man sich das letzte Mal vor 14 Jahren mit dem Hundekauf beschäftigt und ich denke, daß das noch andere Zeiten waren.

Ich denke, daß viele Leute davon ausgehen, wenn jemand Hunde verkauft, daß er auch gleichzeitig die Kompetenz hat, dieses zu tun. Das man eben beim Hundeverkäufer informiert wird, wie halt eben auch beim Autohändler. Ich finde, darin liegt das "Denkproblem". Die Gutgläubigkeit der Leute wird ausgenutzt. Denen wird das jetzt auch kein zweites Mal passieren. Nur leider war das schon ein Hundeleben zuviel.

Gruss
Bianca


20. September 1999 15:52

Hallo Bianca,
: Da magst Du zum Teil Recht haben, aber sag mir doch mal bitte, wie kann man die Leute motivieren und warnen, daß so etwas nicht passiert. Wo willst Du solch eine Meldung positionieren, BEVOR ein Hund gekauft wird. Bei uns war noch nie jemand, der ohne Hund gekommen ist, nur um sich vorab zu informieren. Das steht auch nicht in den Tageszeitungen, nur massenweise Angebote. Glaubst Du, die mit dem Labrador hat das gewußt, daß es heute schwierig ist, einen guten Hund zu bekommen? Der Boxer war 14 Jahre alt, also hat man sich das letzte Mal vor 14 Jahren mit dem Hundekauf beschäftigt und ich denke, daß das noch andere Zeiten waren.

Ich kann diesen Leuten mit dem Labrador nicht unterstellen, dass sie sich nicht informiert haben, dazu kenne ich den Fall ja viel zu wenig. Ich gehe jetzt mal von mir aus. Ich habe lange bevor ich einen Hund wollte in der Bibliothek alles über Hunde gelesen. Da war schon mal eine Grundlage an Wissen über den Hund da. Dann habe ich sämtliche Bücher gewälzt um mir eine passende Rasse herauszusuchen. Ich habe Hundeausstellungen und verschiedene Züchter besucht, habe viele Hundebesitzer einfach angesprochen und befragt.
Ich habe im Fernsehen jede Sendung über Hunde angeschaut und wusste dann schon, dass ich meinen Hund nicht bei einem Hundehändler kaufen würde, wusste worauf es an kommt, damit ich einen guten Züchter erkenne.
Ich habe im Tierheim Hunde zum Spaziergang ausgeführt und dabei festgestellt, dass ich einen großen Hund schlecht halten kann und dass meine Wunschrasse mittelgross sein muss.
Ich habe sehr gute Züchter gefunden und ich habe den Hund, mit dem ich voll und ganz zufrieden bin.
:
: Ich denke, daß viele Leute davon ausgehen, wenn jemand Hunde verkauft, daß er auch gleichzeitig die Kompetenz hat, dieses zu tun.

Und genau das finde ich sehr blauäugig, eben weil es genug Informationen gibt! Ich habe eine Frau kennengelernt, die sich einen Dobermann kaufen wollte. Damit es nicht zu teuer wird hat sie ihn über die Zeitung gesucht. Sie hat ihn in einer Gartenlaube abgeholt, die Mutterhündin hat sie nie gesehen. Sie weiss weder den Namen des Verkäufers noch seine Adresse. Der Hund war schwer krank, war nie entwurmt worden, nie geimpft und war, wie sich später rausstellte auch kein reinrassiger Dobermann. Die Tierarztkosten waren so hoch, dass sie sich einen Edel-Dobermann hätte kaufen können. Ich habe sie angesprochen und gefragt, warum sie das gemacht hat und ob sie nicht gewusst hat, dass vor solchen Hundekäufen gewarnt wird - oh, doch sie hat es genau gewusst, aber dort kostete der Hund nur 600,-DM und sie konnte ihn von einem Tag auf den anderen haben und dem "Züchter" war es egal, wo der Hund hinkam, hauptsache die Kohle hat gestimmt.
Und ich möchte behaupten, ein Grossteil der Welpenkäufer von solchen Hunden weiss genau, was er da tut.

grinning smileyas man eben beim Hundeverkäufer informiert wird, wie halt eben auch beim Autohändler. Ich finde, darin liegt das "Denkproblem". Die Gutgläubigkeit der Leute wird ausgenutzt.
Das stimmt ganz sicher.
Das ist aber wahrscheinlich auch so leicht, weil viele sich gar nicht verdeutlichen, was so ein Lebewesen wert ist.

Traurige Grüsse, Juliane mit Emmi