Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ausfallerscheinung nach Kontakt mit Zaun

geschrieben von Karin(YCH) 
Ausfallerscheinung nach Kontakt mit Zaun
19. Mai 2003 22:37

Hallo!

Im Urlaub hat mein Hund an einem elektrisch geladenen Weidezaun geschnuppert. Daraufhin stieß er einen Schrei aus und rannte davon. Ich rief ihn zu mir und er kam angerannt.
Dann gings los: Zittern am ganzen Körper, Hinterbeine sackten weg, er konnte nicht mehr gehen, war völlig am Boden zerstört.
Das ganze hat etwa 3-4 Minuten gedauert.

Ist das normal?! Mein Mann hat auch "gefühlt" und sagte, er merke nur ein kleines Kribbeln.

War das der Schreck? Reagieren mehr Hunde so?
Wäre für Informationen dankbar, ist zwar schon alles vorbei, aber interessieren würds mich trotzdem....

Nachtgrüße
Karin





20. Mai 2003 04:32

Hallo Karin,
meine beiden reagieren nicht so extrem. Ich habe es aber schon von anderen gehört, daß deren Hunde regelrecht einen Schock erlitten haben. Ich denke das wird es bei Eurem gewesen sein..Ist er ansonsten auch ein Sensibelchen ?
Ich würde mir wenn er jetzt wieder OK ist keine weiteren Gedanken machen.
Gruß
Nicole

20. Mai 2003 07:00

Ja, ja, dieses 'leichte' erzieherisch günstige Reizgefühl....
und der Hund hatte vermutlich keine isolierenden Schuhe an - was man spürt hängt sehr von der Feuchte/Leitfähigkeit der Haut und des Bodens an der Stelle wo man steht ab.

Was Du beschreibst, ist eine Schocksymptomatik. Kann z.B. auch nach einen Tritt vom Pferd oder anderen Unfall passieren, Kreislauf versackt, hoffentlich nur kurzfristig.
Ohren fest massieren (als Tellington Touch), evt. Bachblüten Notfalltropfen geben und ansonsten fröhlich cool drüber weg gehen, als ob nichts gewesen wäre.

Und falls der Hund schon gerade unterm Zaun durch ist, wenn ihr rückruft 'vor dem Zaun' - vorsicht, das anschließende evt. passiernde erneute Durchrennen straft das Zurückkommen auf Ruf sehr eindrücklich: bloß kein zweites Mal rufen! Ganz passiv bleiben! Shit happens sometimes...

Wiebke

www.hunde-erziehung.at



20. Mai 2003 07:23

Hallo Wiebke,
danke für die Antwort. Wir waren in einem Ferienhaus, an dessen Veranda in einem Abstand von 5 Metern dieser Zaun vorbeiführte.

Ich hab den Hund auch gleich instinktiv feste geknuddelt, mit ihm gebrabbelt und dann so getan als ob nichts gewesen wäre. (Vor meinem geistigen Auge liefen schreckliche Dinge ab, sah mich schon 1000 km wieder nach Hause fahren, immerhin ist er ja herzkrank. Hundemamasorgen halt...*ggg*...)

Irgendwie bekomme ich auch den Gedanken an einen Teletakt nicht aus dem Kopf, dass drängt sich unweigerlich auf. Man liest ja immer, "nur ein leichtes Kribbeln" usw. Hab selber keine Erfahrung damit, will und brauche es auch nicht.
Können Hunde mit einem solchen Gerät eigentlich auch so einen Schock erleiden? Weiß man da was darüber?

Schöne Grüße
Karin

20. Mai 2003 07:25

Hallo Nicole,
vielen Dank auch für deine Antwort.
Ja, er ist wieder völlig o.k. Mich hats halt nur interessiert, ob das auch anderen Hunden so geht. Wir hatten noch unseren zweiten Rüden dabei, der kam auch hin, aber bis auf einen kleinen Aufschrei war nix weiter.

Viele Grüße!
Karin

20. Mai 2003 08:18

Hi Karin,

: Wir waren in einem Ferienhaus, an dessen Veranda in einem Abstand von 5 Metern dieser Zaun vorbeiführte.
Wenns Euch sonst dort gefällt - vielleicht gibt es daneben eines mit größerem Abstand von ebendiesem Zaun... sicherheitshalber!

: Ich hab den Hund auch gleich instinktiv feste geknuddelt, mit ihm gebrabbelt und dann so getan als ob nichts gewesen wäre.
Super!

sad smileyVor meinem geistigen Auge liefen schreckliche Dinge ab, sah mich schon 1000 km wieder nach Hause fahren, immerhin ist er ja herzkrank. Kommt auf die Art und Schwere der HK an: da wärt ihr mit Pech alleine nach Hause gefahren...

: Irgendwie bekomme ich auch den Gedanken an einen Teletakt nicht aus dem Kopf, dass drängt sich unweigerlich auf. Man liest ja immer, "nur ein leichtes Kribbeln" usw. Hab selber keine Erfahrung damit, will und brauche es auch nicht.
...---...
: Können Hunde mit einem solchen Gerät eigentlich auch so einen Schock erleiden? Weiß man da was darüber?
Aus Hannovers TiHo gibt es eine neuere Dissertation darüber, wie so was wirken kann (junge, gesunde Hunde). Wie sowas sich im einzelnen auswirkt, ist sicher sehr unterschiedlich und abhängig von der fortgeleiteten Stromstärke, dem Weg, den der Strom im Körper vom Eintritt bis zum Kontaktpunkt am Boden nimmt und der Leitfähigkeit des Körpers und des Bodens dort und eben individueller geistiger und körperlicher Reaktionslage des Tieres in genau diesem Moment.

Recht unberechenbar in der Wirkung also - und noch unberechenbarer meist für uns, was dem Tier gerade durch den Kopf geht im entscheidenden 'Schockmoment', mit was es diesen mehr oder weniger intensiven 'Schreck' also verknüpft, lerntechnisch gesehen.
Das sich parallel(!) dazu das Kribbeln als 'Belohnungsreiz' einsetzen lässt, halte ich für ein unbestätigtes Gerücht, während es evt.!! bei völlig kontrollierten Bedingungen (meine schwimmt und plantscht gerne, rennt begeistert durch taunasses gras, ist als dauernd mal nass, da wäre es sowieso völlig unkontrollierbar!!) so zum antrainieren wäre, wenn man immer nur minimal bis unspürbar einstellt: medizinische bzw. Physiotherapeutisch eingesetzte Elektroreizgeräte, die sogar Muskeln stimulieren durch die Haut tolerieren viele Tiere auch völlig entspannt.

Viel ist sicher 'der Überraschungseffekt', das Unwägbare für das Tier, der da beim Zaunkontakt teils heftige Schockreaktionen auslösen kann.
Auch hier gibt es unterschiedliche Stromstärken, da einzelne Tiere wesentlich empfindlicher sind (Pferde im Rinderzaun Schaden leiden können, im Zaun hängen gebliebene Tiere auch schon im Schock gestorben sind dadurch.

Schöne und nachdenkliche Grüße, wie stets, wenn man sowas hört/liest/...
Wiebke