Quote Claudia und Hubert:
Die anderen Nachbarn haben den Vermieter gar nicht gefragt, haben sich Hunde und Katzen einfach geholt und gehofft das der Vermieter es nicht rausbekommt....in unserem Mietvertrag steht, das es nicht erwünscht ist, Tiere hier im Haus zuhalten, deswegen weiß ich nicht ob er jetzt darauf bestehen kann das ich Hubert weg geben soll, denn dann müßten ja alle Tiere aus dem Haus raus....
Hallo Claudia,
eine generelle Klausel über ein Tierhaltungsverbot ist tatsächlich unwirksam. Es gibt sogar etliche Gerichtsurteile, dass reine Wohnungskatzen als Kleintiere anzusehen sind. Mittlerweile haben einige tierfreundliche Richter auch Urteile gefällt, dass gewisse Kleinhunde als Kleintiere anzusehen sind, aber keine Grenzen dazu definiert. Ein Chihuahua dürfte jedoch dazugehören, weil er nie mehr Tier ist als als kapitaler Kater. Da diese Urteile aber nun mal persönliche Einschätzungen einiger weniger Richter sind, kannst du keine Allgemeingültigkeit daraus ableiten.
Anders sieht es mit der übrigen Tierhaltung aus. Auf gar keinen Fall darf ein Hauseigentümer einem einzelnen Mieter die Tierhaltung verbieten, wenn er sie im gleichen Haus von anderen duldet. Darüber gibt es nicht nur Urteile, sondern auch Paragraphen im Mietrecht. Halten die anderen nur Katzen oder Käfigtiere, könnte er bei einem nicht so tierfreundlichen Richter vielleicht damit durchkommen, aber lebt auch nur ein weiterer Hund in diesem Haus, ist das eine stillschweigende Aufhebung des Tierhaltungsverbotes.
Lass dich nicht ins Bockshorn jagen, besorge dir entsprechende Aktenzeichen und Urteile und weise den Vermieter, falls es nicht anders geht, auf diese hin, vielleicht haben deine Nachbarn nichts anderes getan, um sich gegen diese unwirksame Klausel durchzusetzen. Weigere dich, den Hund abzugeben und harre der Dinge, die da kommen. Man kann keine Mieter von heute auf morgen auf die Straße setzen, und sollte ihm so daran gelegen sein, sein Haus tierfrei zu bekommen, wird er eine Rechtsberatung aufsuchen, bei der ihm schon seine Grenzen aufgezeigt werden.
Ich würde meinen Hund nicht abgeben, es gibt genug freie Wohnungen mit tierfreundlichen Vermietern selbst hier im dichtbesiedelten Ruhrgebiet, und zur Not ist mir mein Partner Hund mehr wert als der tolle Grundriss, die schöne Aussicht oder gute Lage einer Wohnung, die mir nicht einmal gehört und aus der ich wegen Eigenbedarf sowieso rausgeklagt werden kann (auch wenn das dauert), wenn meine Nase nicht passt.
LG, Liesel