Hallo Emma,
findest Du Deine Aussage nicht reichlich pauschal? "Alle Hundeboxen sind klein, alle Leute, die ihre Hunde dort reinsetzen sind Biertrinker, im Auto sitzt der Hund besser"???
a) Wir haben sehr große Boxen, in denen z.B. ein Dobi aufrecht stehen kann, ohne irgendwo mit der Nase oder den Ohren anzustoßen. Ein beachbarter Verein hat Boxen, die ca. der Hälfte dessen entsprechen, was für einen Hund bei reiner Zwingerhaltung an Fläche vorgeschrieben ist.
b) Auch ich bringe meine Hunde zeitweise in den Boxen am Übungsplatz unter, trinke aber niemals nie Bier.... *schüttel* ;-)))
c) Sowohl auf unserem neuen Platz als auch auf dem alten (wir sind umgezogen) stehen/standen die Boxen am optimalen Standorten, wo die Hunde weitgehend Ruhe haben (die Boxen sind zur Vorderseite geschlossen und zur Rückseite vergittert, wodurch nicht jedesmal ein wüstes Theater ausbricht, wenn ein Hund geholt/gebracht wird) und vor Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüssen geschütz sind.
Meiner Meinung nach ist die Unterbrignung im Auto bei sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen bedeutend tierschutzrelevanter als die Unterbringung in einer geräumigen Box, die an einem vernünftigen Standort steht. Hinzu kommt, daß jeder halbwegs triebstarke Hund Dir Dein Auto verwüsten wird, wenn er ohne Box dort drin sitzt und den Schutzdienst mitbekommt. Selbst so manche Autobox ist dem nicht gewachsen... Zudem kann sich der Hund u.U. verletzen, z.B. Zähne abbrechen, wenn er vom Parkplatz aus mitbekommt, wie Triebförderung bei einem Junghund gemacht wird und er selbst hoch im Trieb steht. Und einen Hund alle Schutzdienste über am Anbindeplatz zu lassen halte ich für tierschutzrelevant, nach zwei, drei Schutzdiensten andere Hunde ist kein Hund mehr mental in der Lage, konzentriert arbeiten zu können geschweige denn etwas zu lernen.
Normalerweise wird der Aufenthalt in der Box immer wieder unterbrochen: nach der Anfahrt den Hund laufen lassen, während der Unterordnung sind die Hunde oftmals an den Anbindeplätzen und/oder bei ihren Leuten, arbeiten selbst in der Unterordnung, gehen dann in ihre Box, werden vor dem Schutzdienst wieder laufen gelassen (Aufwärmen), arbeiten im Schutzdienst, werden dann wieder laufen gelassen ("Cool down"
, kommen in ihre Box, kommen nach dem Schutzdienst wieder an die Anbindeplätze bzw. zu ihren Leuten, gehen auch mal mit ins Vereinsheim, vor der Abfahrt läßt man sie noch mal laufen usw. Ob der Hund dabei in den Ruhephasen im Auto oder der Vereinsbox besser untergebracht ist bestimmen die Rahmenbedingungen (Witterung, Temperatur, Standort Hundeboxen/Parkplatz usw.). Wichtig dabei ist, daß er in den Ruhephasen auch wirklich zur Ruhe kommt, sich entspannen kann.
Viele Grüße
Antje