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Ignoranz, Behördenwillkür & kein Ende...

geschrieben von Carola(YCH) 
Ignoranz, Behördenwillkür & kein Ende...
18. Februar 2000 23:22

Hallo Ihr Lieben,
nicht nur in Brandenburg, auch andernorts können die örtlichen Behörden einen generellen Leinenzwang erlassen. Leider geben zunehmend auch Hundehalter selbst Anlaß zu diesem Dilemma, welches die Haltungsbedingungen für die Hunde zunächst lokal, irgendwann aber bundesweit verschlechtern wird.
Hier (in Leipzig) ist es innerhalb von einer Woche zu 2 schrecklichen Beißunfällen gekommen: 1. Dogge hat 2jähriges Mädchen schwer am Kopf verletzt und Rottweilerpaar Mutter mit 13jährigem Sohn(gestern), beide Vorfälle ereigneten sich an oder auf Spielplätzen. Da laßt Euch mal Argumente einfallen, die dennoch Auslaufgebiete für Hunde rechtfertigen. Da hört keiner mehr zu. Hier wird jetzt laut und ernsthaft über eine allgemeine Maulkorbpflicht nachgedacht(Leinenzwang gibt es bis auf einzelne kleine Hundewiesen ohnehin schon lange), die Grünflächen und der Stadtwald werden beinahe rund um die Uhr bewacht, wenn ein Hund auch nur 2 Schritte von einer Wiese runtergeht steht die Polizei da! Die Bevölkerung beginnt mit Selbstjustiz, das Denunziantentum hat bald wieder Hochkonjunktur. Es entwickelt sich so eine Art "Hundekrieg". In den letzten Jahren hat sich die Akzeptanz des Hundes in der Öffentlichkeit extrem verschlechtert, was regional sicher sehr unterschiedlich ist.
Der Anteil der Medien ist dabei wohl als sehr hoch einzuschätzen. Sie haben ihre meinungsbildende Rolle "hervorragend" ausgefüllt.
Leider, leider gibt es eine Vielzahl von Hundehaltern, die der Ansicht sind, alle müssen ihren Wauz ebenso mögen, der tut ja schließlich nichts ,ungeachtet der möglichen Hundeangst anderer Menschen, aus welchen Gründen auch immer. Möglicherweise ist das Problem in den neuen Bundesländern verschärft, ich weiß es nicht, jedenfalls beobachte ich Ignoranz und Intoleranz auf beiden Seiten.
Nun schreibe, rede und argumentiere ich , bisher ohne Resonanz. Die Lokalzeitung hat ein kleines Forum im net, da dauert es, bis die Beiträge eingestellt werden, bisher finden sich vorwiegend Hundegegner ein. Vielleicht könnte der/die eine oder andere dort eine kurze Meinungsäußerung hinterlegen, eventuell mit dem Vermerk in welcher Gegend Deutschlands die Hunde tatsächlich Auslaufgebiete haben und die behördliche Akzeptanz zumindest erträglich ist. Vielleicht reagiert wenigstens die Tagespresse, bei den Behörden habe ich nächste Woche Termine.Es wäre eine eine große Unterstützung.
Die Dogge wird eingeschläfert, die Rottis sind noch auf der Flucht(mit Herrchen).

Etwas deprimierte Grüße

Carola
(die URL: www.lvz-online.de)

19. Februar 2000 00:02

Hallo Carola

Es ist natürlich deprimierend, wenn der Leinenzwang so generell ausgesprochen wird. Aber mal ganz ehrlich, wie würdest Du als Mutter der angegriffenen Kinder handeln? Es gibt leider viel zu viele leichtsinnige Hundehalter, und auch der liebste Hund gehört in der Nähe eines Spielplatzes an die Leine!!! Natürlich ist es traurig für die Dogge sowie auch für die Rottis, aber die Entscheidung das der Hund eingeschläfert wird ist hier richtig. Ein Hund welcher auch vor einem Kind keine "Beisshemmung" hat, der ist leider in unserer Gesellschaft nicht tragbar. Vielleicht auf einer Alm oder einsames Haus, aber bestimmt nicht in einer Stadt. Bestimmt können die Hunde nichts dafür, aber die Hundehalter haben das aus den Hunden gemacht, und die Tiere bezahlen nun mit dem Leben dafür. Ich sage nur: Typisch Mensch!

Hier in Zürich herrscht auch in der ganzen Stadt Leinenzwang. Es hält sich aber niemand daran, und es gibt auch keine Probleme. Es gibt Grünanlagen, die offiziell zu Hundewiesen erklärt wurden. Und eine riesen grosse Wiese mit Fluss, wo sich sehr viele Hunde täglich treffen. An einem solchen Ort, weiss man, das es für Kinder welche Angst haben gefährlich sein kann. Aber so kann man sich doch aus dem Weg gehen.

Grüsse aus der Schweiz

Sarah und die Boxerbande

19. Februar 2000 09:26

Hallo Carola,

die Vorfälle sind sehr schlimm. Auch die Aussage des HAlters das das Kind hätte stehen bleiben sollen und nicht weglaufen. Wie soll ein Kind sowas entscheiden oder wissen? Das ist unmöglich, es sei denn die Eltern hätten ihm das von Anfang an beigebracht. Aber soll man das erwarten? Nein. Ich kenne viele Leute die haben Kind und Hund. Aber es gibt mehr die haben nur Kinder und keine Ahnung von Hunden. Das kann man den Leuten aber nicht zum Vorwurf machen so wie es die Halterin der Dogge ja gemacht hat. Manchesmal denke ich das es auch regional bedingt ist, bzw. auf die Örtlichkeiten ankommt. In der Stadt ist ein Hund nicht gerne gesehen. Was ich persönlich ein wenig nachvollziehen kann, denn, was hat ein Hund von einem Stadtspaziergang? Aber die Leute die shoppen gehen wollen, die möchten das sicher in Ruhe und fühlen sich eigentlich in der Stadt sicher. Wenn man aber außerhalb am Stadtrand wohnt, oder vielleicht sogar ein wenig dörflich, dann sieht man diese Probleme nicht. Auch bei uns herrscht Leinenzwang in der Stadt. finde ich persönlich sehr gut. Es gibt Spielplätze die sind umzäunt (leider wegen ignoranter Hundebesitzer) aber es gibt auch Spielplätze an denen Hunde erlaubt sind. Denn wo sollen die Mütter hin die Kind und Hund haben und gerne mit beiden unterwegs sind. WArum das hier bei uns funktioniert, keine Ahnung, aber es geht. Auch herrscht hier die stillschweigende Duldung durch die Stadt, die Polizei und den Jagdaufseher das die Hunde ansonsten Freilauf haben. Die klappt nur und ausschließlich wenn man die ignoranten egoistischen Hundehalten an den Kragen geht. Und das geht auch, man muss sich nur gegen diese Leute stellen.

grinning smileyer Anteil der Medien ist dabei wohl als sehr hoch einzuschätzen. Sie haben ihre
:meinungsbildende Rolle "hervorragend" ausgefüllt.

Oh ja, siehe die tollen Fernsehberichte von SAT1 und RTL. Die könnens wie kein anderer.

Deshalb sehe ich es als unsere Aufgabe als normaler und verständiger Hundehalter an die unwissenden ängstlichen Leute aufzuklären. Dabei hilft aber nur wenn man selber einen Hund hat der hört und gut sozialisiert ist. Die Mühe ist sehr aufwendig, aber auch wenn man es schafft nur einen einzigen zu überzeugen ist man schon einen kleinen Schritt weiter. Ich mache mir die Mühe gerne und spreche jeden, aber auch jeden an der Angst vor meinen Hunde hat. Bislang wurde ich nie angemeckert. Gut, am Anfang rief einer in einer hysterischen Stimme ich soll die Hunde an die Leine nehmen, habe ich nicht getan sondern beide demonstrativ an die Seite ins Platz gelegt. Den Mann angesprochen und gefragt ob er sehr große Angst hat. Mich unterhalten und ihn meinen Vorzeigehund Kimba streicheln lassen. Wenn wir uns nun ab und an begegnen grüßt er sehr freundlich. Auch eine Joggerin die panische Angst hat bleibt nun immer stehen und begrüßt meine Jungs. NUR SO UND NICHT ANDERS GEHT DAS.

Deine Beiträge lesen sich gut in der lvz, aber es sind gschrieben Worte, sie werden erst effektiv wenn man den Leuten gegenübersteht und was zum vorzeigen hat. So ist es heute nunmal. Nur eine Sache gibt mir immer wieder zu bedenke, warum ist es in Holland zum Beispiel so wahnsinnig problemlos mit Hund überall unterwegs zu sein????

liebe Grüße und gib nicht auf

Heike, Kimba & Aaron


19. Februar 2000 16:45

Hallo Carola!

Ich werde nachher mal in den von dir genannten Link reinschauen.

Du hast natürlich recht. Die Hundehalter selbst sind oft das Problem. Zumindest schüren sie die Ängste der Mitmenschen noch erheblich. Dabei wäre es so einfach - mit ein bisschen Rücksichtnahme.

Wir versuchen alles, damit immer mehr Menschen auf unserer Seite stehen. Das sind mitunter kleine Gesten, bei denen sich niemand einen abbricht: die Hunde am Rand Sitz machen lassen, wenn Jogger oder Radfahrer kommen (auch wenn man weiß, dass diese niemandem etwas tun), sie bei Fuß gehen lassen, wenn ängstliche Menschen kommen oder Mütter mit Kleinkindern, den Hund Kindern vorstellen und ihnen erklären, was Hunde mögen und was nicht usw. Ich freue mich über jeden, den ich überzeugen kann, dass meine Schnuftis sehr liebenswerte Hundepersönlichkeiten sind. Das ist jedoch nur möglich, wenn die beiden auf mich hören und mir freudig folgen. Unsere Liza ist jedenfalls überall beliebt, auch wenn sie ohne Leine läuft (wie ich schon in meiner Meldung sagte: trotz Leinenzwang).

Liebe Grüße in der Hoffnung, dass die Menschen anfangen zu denken, dass alle zu der Einsicht gelangen, dass aus fast jedem Hund ein umweltverträglicher Hund werden kann - nur muss man dafür etwas tun.

Jana, Liza & Plastic

19. Februar 2000 16:52

Hallo Heike!

Ich bin ganz deiner Meinung. Man muss mit den Leuten reden, die Angst haben oder (meist eben wegen dieser Angst) aggressiv reagieren.

Die Trainerinnen der Hundeschule "Leinen los" (schöner Name, oder?) des Nachbarorts besuchen mit ihren Hunden Schulen und bringen den Kindern bei, was man über Hunde wissen muss. Eine sehr schöne Idee, die sehr gut ankommt.

Liebe Grüße - Jana, Plastic & Liza

19. Februar 2000 17:53

Hallo Jana,

: Die Trainerinnen der Hundeschule "Leinen los" (schöner Name, oder?) des Nachbarorts besuchen mit ihren Hunden Schulen und bringen den Kindern bei, was man über Hunde wissen muss. Eine sehr schöne Idee, die sehr gut ankommt.

Das ist wirklich eine schöne Sache, nur in den meisten Schulen kommt man erst gar nicht rein da die Hunde unhygienisch sind ;0( Tja, da sagt man besser gar nichts zu.

liebe Grüße

Heike, Kimba & Aaron