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Hunde in den Medien

Hast Du eine Sendung gesehen, die Dir besonders gefallen hat oder Dich über einen Zeitungsartkiel so richtig gefreut? Hunde und deren Verhalten und Erziehung sind auch in den Medien ein immer gerne aufgegriffenes Thema. Diskutier mit uns darüber.  
Hab ein Problem - Mein Hund greift Kinder an
20. November 2009 19:58
Hallo Pepsihase,

Quote :
Da dieser Hund sich innerhalb von kurzer Zeit weiterhin veränderte und auch Besuch von uns zwickte, gab es für mich nur eine Entscheidung! Hört sich sicher krass an, vielleicht werden mich auch einige dafür verurteilen? Aber was wäre gewesen, wenn er sich das Baby geschnappt hätte? Was wäre gewesen, wenn er jemand anderen richtig angegangen wäre?
Was hätte es mir genützt, ich hätte ihn weggeben und dann vielleicht irgendwann gehört, daß etwas schlimmes passiert ist? Nein! Das wollte ich weder meinem Hund, noch anderen Leuten antun!

Hast du ihn dann einschläfern lassen?

Das lese ich nämlich aus deiner Antwort heraus. Das kann ich deiner Beschreibung nach nicht nachvollziehen. Von ehemaligen Schutzhunden habe ich schon öfters gehört, dass sie schwierig werden können, aber offenbar hat dieser Hund bei der Hundetrainerin nicht gebissen und gezwickt, und er hat sämtliche Prüfungen bestanden! Der hätte sicherlich in sehr erfahrene Hände gehört und nicht zu einem Kleinkind, vielleicht auch gar nicht in einen Kinderhaushalt. Aber ich finde: Nach solchen erfahrenen Händen hättest du suchen können, denn du kannst es doch nicht ausschließen, dass es außer dir keine anderen erfahrenen Halter gibt?! Natürlich hättest du allen potentiellen Kandidaten reinen Wein einschenken müssen, man hätte auch noch verschiedene erfahrene Hundetrainer um ihre Meinung bitten können.

Ich finde, dass das auch für den Hund deiner Freundin gilt. Viele Hunde mögen keine Kinder, aber es gibt auch viele ruhige und kinderlose Haushalte, in den man einen solchen Hund geben kann. Da finde ich den Weg, den Tommy wohl geht, richtiger: Nämlich nach einem geeigneteren Besitzer für so ein Tier zu suchen. Die meisten Bisse passieren innerhalb der Familie, Kinder sind übermäßig häufig betroffen, Schuld sind aber die Erwachsenen! Hunde lässt man nicht unbeobachtet mit Kindern spielen, denn beide sind dazu viel zu unberechenbar in ihrem Verhalten.

@DS1
Die Dissertation (keine Diplomarbeit) kann man sich aus dem Internet herunterladen. Die ist aus statistischer Sicht allerdings ziemlich schlecht. Leider wurden überhaupt keine Korrelationen und keine Regressionsanalysen durchgeführt, nur unvollständige deskriptive Statistiken geliefert. Leider wurden keine statistischen Ergebnisse angegeben, die aufzeigen, ob sich die Erziehungsmethoden zwischen aggressiven und nicht aggressiven Dobermännern unterscheiden. Knapp 40% der Befragten gaben an, ihren Welpen oder Junghund durch Genickschütteln(!) zur Ordnung gerufen zu haben, Bestrafung über starken Ruck am Halsband war zu mehr als 70% vertreten. Signifikant mehr der aggressiven Dobermänner wurden selbst gezüchtet. Es wurde leider statistisch nicht untersucht – aber für mich deutet diese Befragung eher an, dass es die Menschen sind, die möglicherweise gezielt aggressives Verhalten züchten und die es außerdem durch fragwürdige Erziehungsmethoden fördern.

Viele Grüße
Anila

22. November 2009 20:19
@ Anila, DS1 und alle anderen:

Der Rotti war NICHT der Diensthund des Polizisten, sondern der Familienhund. Der Diensthund ist ein Malinois und lebt nicht im Haus der Familie, sondern in einem Zwinger.

Der allgemeine Tenor in den Antworten empfinde ich als sehr vernünftig, Schutz des Menschen und besonders unserer Kleinsten sollte über dem Wohl des Tieres stehen. Ich persönlich würde wohl das Tier behalten, wenn einer meiner Fellnasen ein Problem mit Kids hätte, allerdings habe ich auch die Mittel, eine sichere Verwahrung eines solchen Tieres zu gewährleisten. Meine persönliche Konsequenz wäre halt nur, wenn das kinderfeindliche Wesen eine Hündin wäre, diese nicht zur Zucht zu verwenden, denn ein solches Verhalten könnte sie auf ihre Nachkommen prägen.

Das Aggressionspotential wird schon vererbt, und Gebrauchshunde aus dieser Sparte haben davon meist etwas mehr, aber fehlgeleitet wird diese Aggression nun mal meistens vom Menschen. Lebt der Hund seine natürlichen Aggressionen nicht aus, können sich diese vor dem Entgleisen auch noch gestaut haben, und so kommt es zu Unfällen.

LG, Liesel

22. November 2009 21:09
Hallo Anila!
Der Hund meiner Freundin ist von seinem ersten Lebenstag in dieser Familie aufgewachsen und kannte also jeden! Seine Aggression gegen Kinder hat sich erst im Laufe der Zeit herauskristalisiert. Und dies wurde mit zunehmendem Alter immer mehr, bis zu jenem Tag was ich erzählt hab.
Bist Du also der Meinung sie soll lieber noch mehrere Wochen damit verbringen eventuell - wenn überhaupt - jemanden zu finden, der vielleicht helfen kann und solange alle anderen - sich selbst und Kinder - dem Risiko aussetzen, daß etwas schlimmes passiert???
Sorry, ich habe mich selbst jahrelang mit Problemhunden beschäftigt, aber wenn es im Endeffekt dann nur noch darum geht dermaßen aufzupassen, daß niemand zu Schaden kommt, dann macht es doch wirklich keinen Sinnn, weder für Hund noch Herrchen! Auch die ganzen Maßnahmen wie: LEINEN- ODER MAULKORBZWANG, was ist das denn für eine Lebensqualität? Dies macht doch im Allgemeinen die Hunde noch agressiver, weil sie noch mehr eingeengt werden.
Da hat ja Gott sei dank auch jeder seine eigene Auffassung, aber wenn es - gerade beim Kind oder älteren Menschen - im Endeffekt um Leben und Tod (oder zumindest schwere Verletzungen) geht, denke ich sollte man gerade als Mensch, dem doch soviel Verstand mitgegeben worden ist, vernünftig handeln.
Ich habe selbst schon schlimme Verletzungen durch Hundebisse gesehen und kann nur sagen: ist ein Hund erstmal außer Kontrolle, kann dies wirklich sehr böse aussehen!
Außerdem möchte ich hier ganz gerne noch mal sagen, daß es auch nicht darauf ankommt, ob ein Hund ein Mischling, ein Rassehund, ein großer oder kleiner Hund, ein sog. "Kampfhund" (mit denen hab ich selbst bisher NUR GUTE Erfahrungen gehabt), oder sonstiger Hund ist - jeder hat einen guten Kern, aber auch jeder kann (z.B. durch unerkannte Krankheit, falsche Erziehung,...) zur Gefahr werden.
Darum mein Statement: Hunde und Kinder grundsätzlich ja! (Ich finde es einfach furchtbar, wenn Kinder - die noch keinerlei Erfahrung mit Hunden haben - schon von vornherein Angst vor Hunden haben). Man muß natürlich aufpassen! Ist aber die Gefahr gegeben, daß es nicht miteinander harmoniert, müssen sich die Wege trennen! Und zwar bevor was passiert!!!
Liebe Grüße

22. November 2009 21:29
Ja, jetzt hatte ich die Anmerkung zu meinem eigenen Hund vergessen!
1. Ich hatte den Hund schon lange bevor ich meinen Sohn bekam!
2. Dieser Hund hatte alle Prüfungen, war teilweise zum Schutzdienst ausgebildet, konnte aber nicht dienstlich geführt werden, weil er eben zu nervös war.
3. Für eben diesen Hund wurde jemand mit Erfahrung gesucht, der ihn privat als Begleithund hat und mit ihm Sport treibt, und er ebend als Familienhund geführt wird.

Wieso hat ein Hund der so gearbeitet wurde nichts in einer Familie mit Kind (egal welches Alter) zu suchen?
Ich kenne viele die privat oder beruflich ihren Hund ausbilden und gleichzeitig eine Familie haben!

4. Der Hund hatte vor mir schon 4 Besitzer! Da er sich bei mir ansonsten super wohl gefühlt hat, kann man doch wohl davon ausgehen, nachdem er 4 Jahre bei mir war, es für ihn bestimmt nicht so toll gewesen wäre, in dem Alter sich nochmal umzustellen. - Der Hund hatte bis zur Übernahme durch mich schon genug unschöne Dinge durchgemacht.

5. Außerdem möchte ich hier nochmal ganz deutlich sagen, daß auch ganz viel dazu gehört, wenn man sich für den allerletzten Ausweg entscheidet. Es ist eine Entscheidung für immer, und auch die will gut überlegt sein und schließlich übernimmt man auch hier eine Menge Verantwortung. Die Gefühle lasse ich hier mal außen vor.

Gruß,
Sabine (pepsihase)

22. November 2009 22:21
Hallo Sabine,

Quote Pepsihase:
Wieso hat ein Hund der so gearbeitet wurde nichts in einer Familie mit Kind (egal welches Alter) zu suchen?

Das habe ich nirgendwo so geschrieben.

Dein Hund, von dem davon auszugehen war, dass er dein Baby angreifen könnte, der hätte meinem Empfinden nach nicht zu einer Familie mit Kindern vermittelt werden dürfen. Aber eine kinderlose, problemhunderfahrene Familie wäre für diesen Hund möglicherweise eine Alternative zum Einschläfern gewesen. Das habe ich geschrieben.

Quote :
Dieser Hund hatte alle Prüfungen, war teilweise zum Schutzdienst ausgebildet, konnte aber nicht dienstlich geführt werden, weil er eben zu nervös war.

Nervöse Hunde sind meiner Meinung nach von vornherein nicht für den Schutzdienst geeignet. Aber offenbar hast auch nicht du ihn dazu ausgebildet, sondern seine Vorbesitzer, oder?

Viele Grüße
Anila