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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Was spricht gegen Clickertraining?
07. August 2003 07:48

: Hallo Silke und Cindy,
:
: Meine Befürchtung beim Clickern ist halt (davon abgesehen, dass es bei vier Hunden sowieso nicht funktioniert), dass man sich zu sehr von der Konditionierungswut (oder -begeisterung, kommt aufs gleiche raus) hinreißen lässt und der Hund am Ende vor lauter hundeuntypischen Mätzchen gar nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist.


....habe es nicht so gut ausdrücken können in meinem letzten Statement wie Antje, aber genau das meinte ich auch mit "sinnlosen Kunststückchen"...irgendwann ist es einfach nicht mehr schön....
Solange man dem Hund durch Clickern etwas beibringt, was auch seinem natürlichen Verhalten entspricht (ein Hund setzt sich in der Natur nunmal auch, aber holt eben keine Handys),finde ich die Clickerei auch gant gut. Aber meiner Meinung nach wird da echt zu weit gegangen.
Weilwir wollen ja einen Hund und keinen Affen.
Vielleicht habt ihr auch Recht und es macht den Hunden Spass oder stört sie zumindest nicht, aber es ist eben nicht typisch Hund und ich finde, dafür darf man den Blick nicht verlieren. Vielleicht würden wir auch für Bezahlung auf allen Vieren durch den Park rennen, aber angenehm wäre es sicher nicht, weil wir nunmal auf zwei Beinen laufen...eben typisch Mensch...

Also meiner Meinung nach (habe mein erstes Clickerbuch jetzt auch durch) ist Clickern ne tolle Sache, wenn man die Grenzen kennt und wenn man sich keine stecken kann, sollte man es lieber sein lassen...

Gruss Hanny und Bela

07. August 2003 07:59

Hy

Du musst deinem Hund auch nicht beibringen, auf zwei Beinen zu gehen, es gibt 100 andere Kunststückchen und die sind NATURGERECHT, weil es Bewegungen sind, die der Hund auch sonst zeigt! Zum Beispiel die Drehung um sich selbst vor Freude vor der Haustüre vor dem Gassi-Gehen oder sich strecken am Morgen = Verbeugung, oder das Rollen = Wälzen im Dreck oder das "Über den Arm springen" ist, wie wenn er im Wald über einen umgefallenen Baum springt.
Der Unterschied zu den von dir gesehen "normalen" Dingen ist nur der MEnsch. Weil der ist bei Kunststückchen wesentlich entspannter und das ist ja auch ein Ziel des Clickerns, dass Hund und Mensch entspannt miteinander umgehen können. Ich habe das bei meiner Pflegehündin extrem gemerkt, weil Herrchen wollte immer ein Sitz aufs erste Wort und wenn sie das nicht machte gabs eine Strafe (harte Worte). Deshalb war sie ganz unsicher und Spass machte ihr das Ganze auch gar nicht. Mittlerweile setzt sie sich freudig hin, wenn ich ihr Sitz sage, weil die weiss, dass dann ein neues Kunststückchen dahinter kommt (Männchen, Steppen, Schämen, ....).
Und: Vielleicht überzeugt dich das: Die Hündin hört auf mich viel besser als das eigene Herrchen, auch wenns traurig ist. Wenn er Sitz sagt, dann schaut sie erst mich an und wenn ich dann sage Mach Sitz, dann setzt sie sich sofort hin und wedelt.

Ich hoffe du kannst dich doch noch fürs Clickern erwärmen, es ist wirklich toll, ich dachte auch immer, ich komme drumherum, aber mittlerweile bin ich sooo froh, dass ich es dann doch mal versucht habe. Versuch es doch auch einfach einmal, du kannst immer wieder aufhören!
Und wegen den Leckerchen: Lass deinen Hund halt fürs Futter arbeiten, also gib ihm seine Ration halt fürs Arbeiten, das müssen Wölfe in der Regel/ Natur auch, die müssen sich ihre Beute erarbeiten/ jagen und dein Hund kann nun dafür arbeiten.
Und sonst nimm halt ein Spielzeug oder Lobe und Knuddel ihn als Belohnung, Renne mit ihm los, lass ihn schwimmen gehen, ....

Hoffe ich habe dich überzeugt?
Grüsschen
Evi

07. August 2003 08:09

Hi Evi,

Du musst mich gar nicht überzeugen, denn vom Clickertraining oder mehr der Theorie, die dahinter steht, bin ich ja schon überzeugt....
Ich finde es nur schade, was manche Leute daraus machen, wenn ich mir manche Postings so ansehe. Ich finde es toll, wenn man Agility und Obedience damit unterstützen kann, aber ich hasse es, wenn Hund Männchen machen sollen(ist ausserdem schädlich für die Hüften) oder Hausschuhe bringen ( dafür gibt es doch die Männer *G* )...
Naja, jeder muss letztendlich ja selber wissen, was er aus seinem Hund macht, denn leider liegt das ja grösstenteils in unserer Macht.

LG Hanny

07. August 2003 08:15

Hallo Hanny

Wenn du magst schicke ich dir gerne mal ein Video von Dogdancing zu, mal schauen was du dann sagst... Den Hunden macht es Spass und wenn du das Männchen machen langsam aufbaust, dann bauen sich auch die Muskeln auf und sowieso, wenn der Hund gesunde Gelenke hat, ist das gar kein Problem.
Aber du musst zugeben: Wer ist glücklicher? Der Hund meiner Vorrednerin, der ihr die Schuhe bringen (muss???) darf oder der Hund meiner Nachbarin, der einfach nur Hund sein darf und täglich in den Garten darf und dort die Leute hinter dem Zaun verbellen darf? Ja, er darf Hund sein und muss nicht so unnatürliche Sachen machen. Aber: Ist er glücklich mit dieser Einstellung? Ich glaube nicht, ich denke dem Hund ist es wirklich egal WAS er lernt, hauptsache man beschäftigt sich mit ihm und er hat Freude, wenn du Freude hast, und die hast nicht nur du, sondern auch deine Mitmenschen, weil sie es "süss" finden, wenn der Hund ein Körbchen trägt, die Schuhe bringt oder Männchen macht. Das macht den Hund zum Symphatieträger und verschafft ihm wieder einen höheren Stellenwert in dieser hundefeindlichen Gesellschaft! Und zudem gibts für viele Hunde nix besseres, als wenn ihn alle toll finden, für etwas was er gemacht hat :-)
Also doch gar nicht so dumm, oder? Und: Ein Affe ist auch nicht dumm und zum Affen machen wir damit gar keinen Hund, wir fördern lediglich seine Talente!
Gruss
Evi

07. August 2003 08:52

Hallo Antje,

: nimms mir nicht übel, aber besser als du hat noch kaum jemand die Gefahren von Clickertraining beschrieben. Genau das ist der Punkt: Aus Langeweile und Quatsch macht man den Hund zum Affen. :
: Meine Befürchtung beim Clickern ist halt (davon abgesehen, dass es bei vier Hunden sowieso nicht funktioniert), dass man sich zu sehr von der Konditionierungswut (oder -begeisterung, kommt aufs gleiche raus) hinreißen lässt und der Hund am Ende vor lauter hundeuntypischen Mätzchen gar nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist.

Du beziehst dich hierbei auf solche Dinge wie Schuhe und Handy bringen, Körbchen tragen, und so weiter, was Silke aufgezählt hat. Das ist doch alles nichts, was nicht in der der Natur des Hundes liegt (nämlich das Apportieren). Wieso sind das hundeuntypische Mätzchen? Und meinst du, dass man keine Blinden- und Behindertenbegleithunde ausbilden sollte, weil diese dann nicht mehr hundgerecht leben können, sondern lauter Mätzchen lernen müssen wie "Wo ist der nächste Briefkasten/Bank/freier Sitzplatz in Verkehrsmitteln", Stufen anzeigen, Hindernisse umgehen statt hundetypisch drunterdurchzulaufen, Schubladen zu offen und zu schließen, Lichtschalter zu bedienen, Telefone und Fernbedienungen holen, etc. Ob die Hunde das aus Spass an der Arbeit mit dem Hund lernen oder um tatsächlich jemandem damit massiv zu helfen, ist doch dem Hund egal! Richtig beigebracht, macht dem Hund die Arbeit/Beschäftigung Spass, weil er gefordert/-fördert wird. Und ob er nun lernt, die besagten Dinge zu tun, oder einen Agility-Parcours bzw. eine Obedience-Übung zu beherschen/auf Signale hin zu bewältigen macht meines Erachtens keinen Unterschied.
Außerdem beschäftigt man sich ja eh nur einen gewissen Teil an Zeit mit dem Beibringen solcher Dinge, der eine tut's zu Hause, der andere auf dem Agility Platz. Da bleibt massig Zeit für den Hund, herauszufinden "wer er selber ist". Und meist arbeitet man ja Dinge mit dem Clicker heraus, die der Hund von selber anbietet, dir geht hier also nichts verloren.

:bei den beiden jüngsten (jetzt 15 Monate)war das Thema zurückbringen im Jugendalter nicht wirklich zu bewerkstelligen; gegen eine fröhliche Jagd mit dem Geschwister kann man so leicht nicht anmotivieren. Ich habe mir da aber Zeit gelassen und war noch so recht dabei, mir zu überlegen, wie ich das wohl bewerkstelligen könnte als, siehe da, die beiden vor etwa 2 Wochen ganz von selbst damit anfingen

Und wieso sollte das bei jemandem, der clickt nun anders aussehen? Entweder, sie zeigen schon vorher Ansätze, die man anclicken kann und zeigen das ganze dann halt schon früher, weil sie früher merken, dass ihnen das Zurückbringen was einbringt, oder man versucht es in kleinen Schritten aufzubauen, immer so dass der Hund noch Spass daran hat, oder aber man hat - ebenso wie du, zunächtst mal kein Interesse daran, wartet ab, bis der Hund die ersten Anfänge zeigt (also jetzt) und bestärkt dann: Das Ergebnis ist immer das gleiche, ein apportierender Hund! Wo ist das Problem? Wieso ist es hundetypischer, wenn er es mit Hilfe des Clickers lernt?

Liebe Grüße
Susanne & Zasko





07. August 2003 08:42

Hallo Evi,

Klar würd mich ein Video darüber interssieren, denn man lernt ja nie aus und ich bin für alles aufgeschlossen...

Aber bisher hast du mich mit Deinen Argumenten nur wenig überzeugt. Hier argumentieren doch alle immer mit der Lebensweise und dem Verhalten der Wölfe...machen Wölfe Dogdancing und holen Schuhe..glaub nicht. Ich weiss nicht, welcher Hund glücklicher ist. Ich weiss nur, dass die Wölfe sicher glücklich waren und die haben eben einfach nur gelebt. Und dabei konnten sie sich auch alleine beschäftigen mit ihrem Rudel...jetzt sind wir das Rudel der heutigen Hunde und sicher müssen wir uns mit ihnen daher auch beschäftigen. Sollte das dann aber nicht auch "wolfsgerecht" ablaufen, wo hier sonst auch alle immer mit dem Wolfsrudel argumentieren? Hm, leider keine Ahnung wie man das bewerkstelligen sollte...
Muss wohl noch mehr über Wölfe lesen...werde ich jetzt tun...

Gruss Hanny