Hallo Antje,
: nimms mir nicht übel, aber besser als du hat noch kaum jemand die Gefahren von Clickertraining beschrieben. Genau das ist der Punkt: Aus Langeweile und Quatsch macht man den Hund zum Affen. :
: Meine Befürchtung beim Clickern ist halt (davon abgesehen, dass es bei vier Hunden sowieso nicht funktioniert), dass man sich zu sehr von der Konditionierungswut (oder -begeisterung, kommt aufs gleiche raus) hinreißen lässt und der Hund am Ende vor lauter hundeuntypischen Mätzchen gar nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist.
Du beziehst dich hierbei auf solche Dinge wie Schuhe und Handy bringen, Körbchen tragen, und so weiter, was Silke aufgezählt hat. Das ist doch alles nichts, was nicht in der der Natur des Hundes liegt (nämlich das Apportieren). Wieso sind das hundeuntypische Mätzchen? Und meinst du, dass man keine Blinden- und Behindertenbegleithunde ausbilden sollte, weil diese dann nicht mehr hundgerecht leben können, sondern lauter Mätzchen lernen müssen wie "Wo ist der nächste Briefkasten/Bank/freier Sitzplatz in Verkehrsmitteln", Stufen anzeigen, Hindernisse umgehen statt hundetypisch drunterdurchzulaufen, Schubladen zu offen und zu schließen, Lichtschalter zu bedienen, Telefone und Fernbedienungen holen, etc. Ob die Hunde das aus Spass an der Arbeit mit dem Hund lernen oder um tatsächlich jemandem damit massiv zu helfen, ist doch dem Hund egal! Richtig beigebracht, macht dem Hund die Arbeit/Beschäftigung Spass, weil er gefordert/-fördert wird. Und ob er nun lernt, die besagten Dinge zu tun, oder einen Agility-Parcours bzw. eine Obedience-Übung zu beherschen/auf Signale hin zu bewältigen macht meines Erachtens keinen Unterschied.
Außerdem beschäftigt man sich ja eh nur einen gewissen Teil an Zeit mit dem Beibringen solcher Dinge, der eine tut's zu Hause, der andere auf dem Agility Platz. Da bleibt massig Zeit für den Hund, herauszufinden "wer er selber ist". Und meist arbeitet man ja Dinge mit dem Clicker heraus, die der Hund von selber anbietet, dir geht hier also nichts verloren.
:bei den beiden jüngsten (jetzt 15 Monate)war das Thema zurückbringen im Jugendalter nicht wirklich zu bewerkstelligen; gegen eine fröhliche Jagd mit dem Geschwister kann man so leicht nicht anmotivieren. Ich habe mir da aber Zeit gelassen und war noch so recht dabei, mir zu überlegen, wie ich das wohl bewerkstelligen könnte als, siehe da, die beiden vor etwa 2 Wochen ganz von selbst damit anfingen
Und wieso sollte das bei jemandem, der clickt nun anders aussehen? Entweder, sie zeigen schon vorher Ansätze, die man anclicken kann und zeigen das ganze dann halt schon früher, weil sie früher merken, dass ihnen das Zurückbringen was einbringt, oder man versucht es in kleinen Schritten aufzubauen, immer so dass der Hund noch Spass daran hat, oder aber man hat - ebenso wie du, zunächtst mal kein Interesse daran, wartet ab, bis der Hund die ersten Anfänge zeigt (also jetzt) und bestärkt dann: Das Ergebnis ist immer das gleiche, ein apportierender Hund! Wo ist das Problem? Wieso ist es hundetypischer, wenn er es mit Hilfe des Clickers lernt?
Liebe Grüße
Susanne & Zasko