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Flooding

geschrieben von Anila 
Flooding
26. Juli 2008 23:04
Hallo,

in einem ganz anderen Zusammenhang wurde der Begriff hier neulich kurz erwähnt.

Nach allem, was ich gelesen und gehört habe, wird Flooding (Konfrontation mit dem Angstobjekt - so lange, bis die Angst nachlässt) bei phobischen Hunden eigentlich so gut wie nie angewandt, gilt als grausam.

Einen wissenschaftlichen Grund dafür habe ich nicht gefunden, deswegen denke ich:

Möglicherweise deswegen, weil der Hund im Unterschied zum Menschen sich nicht freiwillig einer solchen Therapie unterzieht und natürlich auch nicht über den Ablauf eines Floodings informiert werden kann? Ist das der Grund? Das würde für mich einen Sinn ergeben. Oder gibt es einen anderen Grund?

Bei der Behandlung von Phobien bei Menschen beispielsweise ist das eine sehr gut funktionierende Methode, die sehr wirkungsvoll ist und der Desensibilisierung überlegen ist.

Ich würde sie auch nicht als grausam bezeichnen, denn ein erfolgreiches Flooding verlässt man nicht als gebrochener Mensch, sondern als geheilter und von einem Leiden befreiter Mensch.

Ein Mensch unterzieht sich einer solchen Therapie zum einen freiwillig, weil er z.B. sehr stark unter seiner Phobie leidet. Er wird sehr genau über den Ablauf aufgeklärt. Voraussetzung ist ein gutes Vertrauensverhältnis zum Therapeuten und natürlich auch, dass dieser/diese sein/ihr Handwerk beherrscht, denn sonst kann es wirklich fatal enden.

Das wiederum bringt mich zu einem anderen möglichen Grund, warum Flooding bei Hunden eher nicht angewendet wird: Während ein Verhaltenstherapeut hierzulande ein mehrjähriges Studium und danach noch mal eine etwa 3jährige Vollzeitausbildung zum Psychotherapeuten voraussetzt, kann sich im Grunde jeder Hundetherapeut nennen.

Ich persönlich würde mich niemals einem Flooding unterziehen, wenn der/die Therapeut/in diese Technik in einigen Wochenendkursen erlernt hat und auch nicht, wenn ich wüsste, dass er/sie das schon ein paar Mal erfolgreich durchgeführt hat. Das wäre mir zuwenig an Aus- und Vorbildung. Für mich selbst – und auch für meine Tiere.

Viele Grüße
Anila
HST

27. Juli 2008 05:57
Manche muss man zu ihrem glück zwingen!

Flooding
bei hund ist eigentlich alltäglich!

Schau genau hin...
wenn ein hund an der leine ist...

Viele fangen in 1000send kleinen situation an zu meiden..
werden dann durch die leine teilweisse blockiert..
somit gefloodet...

somit werden
millionen von hunden täglich
mehr oder minder
unwissend gefloodet!

Richtig ist...dass man wenn man es nicht weiss....das flooding
teilweisse
vorzeitig dieses
abbricht......und zu anderen dingen
übergeht..
der hund komplett dann konfuzius wird...

deshalb sind ja die meisten hund so
wie sie sind...

eben
nicht zu gebrauchen...

ManN muss eben wissen was man macht...
und wenn man verschiedene dinge
angefangen
darf man nicht vorher aufhören..
bevor sich der erfolg eingestellt hat..

Das wäre eigentlich alles was man zum
alltäglichen flooding
beim hund
sagen braucht.

mfg
HSt


27. Juli 2008 22:51
Hallo Heinrich,

ich habe das Flooding jetzt ausschließlich auf Situationen bezogen, wo ein Hund eine Phobie entwickelt hat.

Das hat er ja normalerweise beim Gehen an der Leine nicht. Die Phobie würde ich jedenfalls von anfänglichen Ängsten oder Unsicherheiten, die beim ersten Anleinen bestimmt zu beobachten sind, unterscheiden wollen.

Bezogen auf Phobien - Panik vor Gewitter beispielsweise, die so stark ist, dass der Hund stark speichelt, jault oder auch uriniert - habe ich zumindest immer gelesen, dass man die Desensibilisierung anwendet.

Beim Menschen ja auch meist - aber die höheren Behandlungserfolge beim Menschen hat trotz allem die Reizüberflutung.

Quote :
Richtig ist...dass man wenn man es nicht weiss....das flooding
teilweisse
vorzeitig dieses
abbricht......und zu anderen dingen
übergeht..
der hund komplett dann konfuzius wird...

Wenn es zu einem vorzeitigen Abbruch bei einer Behandlung einer Phobie durch Flooding kommt, ist die Phobie anschließend größer als sie vorher war. Auf jeden Fall.

Viele Grüße
Anila
HST

28. Juli 2008 05:18
Quote :
Bezogen auf Phobien - Panik vor Gewitter beispielsweise, die so stark ist, dass der Hund stark speichelt, jault oder auch uriniert - habe ich zumindest immer gelesen, dass man die Desensibilisierung anwendet.

Erstens
solche hunde hat man nicht!

Zweitens...
wenn so ein hund solche phobien entwickelt
dann liegt es daran..
dass er
entweder
balla-balla..sprich verrückt ist..

oder er wurde in seinem tuen...vom herrchen und frauchen bestärkt....
und dadruch wurde diese phobie..

sprich diese passion...kultiviert...

Ich habe jetzt über 500 hunde gesehen in meinen kennel...und noch keiner hat solche eine gewitterphobie entwickelt...

warum haben sie sie nicht entwickelt...
weil alle anderen neutral...zu blitz,donner und hagel...waren...

sie gingen in die hütte und schliefen...wenn es regnete..und donnerte und blitze...und warteten den nächsten tag ab....

und genau hier liegt der springende punkt..
die hunde konnten nicht wirklich meiden...

fängt ein hund an zu meiden...
bei situation YX
entwickelt der einfach...eine phobie..
ganz einfach..

Somit wehret den anfängen....

lass ein hund nicht meiden!

ist genauso wie wenn ein junger mann
erkennt
dass man mit H4 auch leben kann...

der wird ganz einfach arbeitsscheu....in höchster potenz!

mfg
HST

16. September 2008 14:23
Hallo Anila,

aus eigener Anschauung muß ich HST hier recht geben.

Meine Hündin ist nach meiner Kenntnis auf der Straße in Portugal geboren worden und hat in der Prägephase wenig bis keine Menschenkontakte gehabt. Entsprechend war sie scheu wie ein Wildtier und hat die "Tierfreunde", die sie hier ins Ruhrgebiet verschleppt hatten, so sehr enttäuscht, dass sie mit 5 Monaten im Tierheim landete und dort über ein halbes Jahr nur versorgt, aber nicht gefördert wurde. Kurz, bevor ich sie kennenlernte, begann eine Praktikantin, sich um sie zu kümmern. Sie war der erste Mensch, dem Sandy Vertrauen entgegenbrachte. Ich habe die dem TH angeschlossene Hundeschule besucht und der Hund wurde wirklich mit Glacéhandschuhen angefaßt, die Übungssituation war sowas von künstlich, dass es zu keinen echten Fortschritten kam.
Über vier Jahre setzte ich das fort, was ich dort gelernt hatte - und machte leider nur minimale Fortschritte. Schließlich - sie war inzwischen nicht nur schwierig, sondern angstaggressiv - beschloß ich, etwas Neues auszuprobieren. Jetzt weiß ich, dass ich Flooding angewendet habe, denn ich ging nicht mehr zur Hundewiese, wenn ich dort mit wenig anderen Hunden und Menschen rechnen konnte, nein, ich ging gezielt zur Primetime, am Wochenende bei schönem Wetter, mit Massen von Hunden und Menschen.

Der große Vorteil: Endlich konnte sie freilaufend erleben, dass sich Menschen kaum bis gar nicht für sie interessierten und schon gar keine Gefahr für sie darstellten. Seitdem macht sie unglaubliche Fortschritte. Sie in Watte zu packen, war also falsch - und Reizüberflutung hat ihr letztlich zu mehr Sicherheit und Gelassenheit verholfen. Man kann es an ihrer ganzen Körpersprache ablesen.

LG Kalinchen

16. September 2008 21:22
Quote :
Original geschrieben von HST

Manche muss man zu ihrem glück zwingen!

Flooding
bei hund ist eigentlich alltäglich!

Schau genau hin...
wenn ein hund an der leine ist...

Viele fangen in 1000send kleinen situation an zu meiden..
werden dann durch die leine teilweisse blockiert..
somit gefloodet...

somit werden
millionen von hunden täglich
mehr oder minder
unwissend gefloodet!

Richtig ist...dass man wenn man es nicht weiss....das flooding
teilweisse
vorzeitig dieses
abbricht......und zu anderen dingen
übergeht..
der hund komplett dann konfuzius wird...

deshalb sind ja die meisten hund so
wie sie sind...

eben
nicht zu gebrauchen...

Man muss eben wissen was man macht...
und wenn man verschiedene dinge
angefangen
darf man nicht vorher aufhören..
bevor sich der erfolg eingestellt hat..

Das wäre eigentlich alles was man zum
alltäglichen flooding
beim hund
sagen braucht.

mfg
HSt

Hallo Heinrich,

kannst Du mal bitte ein konkretes Beispiel dazu bringen.

Interessiert mich wirklich. Ich habe kann aber leider das von Dir geschriebene nicht wirlklich umsetzen.

Dank im voraus.

Angie