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Ängstliche Hündin nach Tierarztbehandlun

geschrieben von Eckhard Kunz(YCH) 
Ängstliche Hündin nach Tierarztbehandlun
12. Oktober 1998 20:05


Meine 9 Monate alte Kurzhaarteckelhündin hatte vor 2 Monaten - vermutlich bedingt durch eine leichte Vergiftung - Durchfall und Erbrechen. Sie nahm sehr stark ab und musste beim Tierarzt 8 Spritzen bekommen. Vor diesen Spritzen hatte der Hunde große Angst, sie wohl auch schmerzhaft waren. Seit diesem Zeitpunkt ist die Hündin sehr ängstlich und lässt Fremde nur schwerlich an sich heran. Da die Hündin aus einer sehr erfolg versprechenden Zucht stammt, möchte ich mit Ihr auf Ausstellungen gehen. Leider hat sie den Einsatz des Tierarztes noch nicht vergessen und lässt nun auch den Richter nicht an sich heran. Sie wehrt sich durch rückwärts Laufen auf dem Richtertisch und lässt sich auch nicht ins Maul sehen.

Wer kann mir einen Tip geben, wie ich diese unbegründete Angst von dem Tier nehmen kann.

Danke, Eckhard

13. Oktober 1998 06:34

Hallo Eckhard!

Vielleicht gehst Du mit ihr dorthin, wo die Angst begann, nämlich zum Tierarzt. Nur mal so. Beruhige sie dort, gib ihr Leckerli oder spiele mit ihr. Laß das dann Deinen Tierarzt machen (unserer hat für ängstliche Hunde besonders leckere Leckerli). Laß Deine Hündin so oft wie möglich von anderen Menschen anfassen und gute Erfahrung sammeln. Was wir bei unserer Hexe gemerkt haben, sie hat weniger Angst, wenn sie auf die Leute zugeht und nicht umgekehrt.

Viele Grüße

Yvonne und Hexe

14. Oktober 1998 06:01

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:Meine 9 Monate alte Kurzhaarteckelhündin hatte vor 2 Monaten - vermutlich bedingt durch eine leichte Vergiftung - Durchfall und Erbrechen. Sie nahm sehr stark ab und musste beim Tierarzt 8 Spritzen bekommen. Vor diesen Spritzen hatte der Hunde große Angst, sie wohl auch schmerzhaft waren. Seit diesem Zeitpunkt ist die Hündin sehr ängstlich und lässt Fremde nur schwerlich an sich heran. Da die Hündin aus einer sehr erfolg versprechenden Zucht stammt, möchte ich mit Ihr auf Ausstellungen gehen. Leider hat sie den Einsatz des Tierarztes noch nicht vergessen und lässt nun auch den Richter nicht an sich heran. Sie wehrt sich durch rückwärts Laufen auf dem Richtertisch und lässt sich auch nicht ins Maul sehen.
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:Wer kann mir einen Tip geben, wie ich diese unbegründete Angst von dem Tier nehmen kann.
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grinning smileyanke, Eckhard

Hallo Eckhard,

vielleicht vor vier Monaten hatte ich mit einem ähnlichen Fall zu tun.
Es war eine Berner Sennenhündin. Sie war sehr scheu Fremden gegenüber,
ganz zu Schweigen gegenüber den Abläufen bei einer Ausstellung.
Ihr die Scheu und Angst zu nehmen war zwar nicht ganz einfach, aber heute
geht sie auf Fremde schwanzwedelnd zu !!! Und das haben wir so gemacht:
Täglich kamen die Besitzer zu uns. Der Hund wurde von den Besitzern nicht (!)
gefüttert, sondern bekam Futter und Leckerlis von uns bzw. anderen für
den Hund fremde Personen. Nach zwei Tagen nahm sie dann das Futter, zwar noch
etwas zögernd, aber sie kam zu uns. Dann bauten wir auf: während die eine
Hand das Futter gab, redeten wir mit ihr und versuchten sie mit langsamen
Bewegungen zu streicheln (an allen möglichen Stellen !) Von Tag zu Tag konnten wir merken, daß sie die
Scheu ablegte und nach einer Woche konnte man meinen, wir gehörten zur Familie.
Jetzt kam allerdings der schwierigste Part: die Umstände einer Ausstellung/Körung.

Vor der Meßlatte nahm sie erst mal reiß aus. Was tun.
Wieder dieselbe Prozedur: Futter und Leckerlis, beruhigend auf sie einreden.
Wir haben ihr die Utensilien gezeigt, haben sie schnuppern lassen, haben Leckerlis daraufgelegt.
So kannte sie die ganze Dinge wie Messlatte ....
Der Besitzer hält den Hund (wie auch bei einer Ausstellung) einer ist vor dem Kopf des Hundes
füttert ihn streichelt ihn, ein Dritter nähert sich langsam mit z.B. der Meßlatte.
Wir spielten den kompletten Ablauf durch, allerdings mit sehr langsamen Bewegungen und
ließen den Hund schnuppern.
Wir haben diese Prozedur dreimal täglich gemacht. Aber es hat gefruchtet. Deborah hat die
Körung mit Bravour bestanden.

Das ganze hat ca. drei Wochen gedauert. Wir brauchten viele Freiwillige, damit der Hund
die Scheu vor (für sie )absolut Fremden verliert.
Lieber Eckhard, egal was Du nun machst, versuch es nicht mit Zwang; Zwang macht sie noch scheuer.
Geh mit ihr in die Stadt, unter Menschen, unter fremde Menschen; auf den
Wochenmarkt, in die Kneipe auf ein Bier. Nimm sie mit, wenn ihr Freunde besucht, auf Feste geht.
Und spiel die Prozedur mit Fremden durch. Sprich Fremde an, ob Sie Deinem Hund ein Leckerli geben würden.
Und beobachte Deinen Hund genau dabei. Nimmt sie mal das Futter von Fremden an, dann laß sie auch
mal von Fremden streicheln. Aber: über den Hund bücken, ist für den Hund bedrohlich. Vor ihm in die
Hocke gehn, dann füttern. Erst später, wenn sie sicher ist über sie drüberbücken.

Probiers doch einfach mal. Aber Du brauchst Zeit und viel Geduld !!!

Viel Erfolg, Alexandra