Hallo Michaela,
Antworten - eingefügt.
Hallo Daniel,
du schreibst generell von "dem Hund" (bzw. Deinem Hund). Du erzaehlst von freien und zwangsangeleinten Hunden. Schwarz und weiss in letzterem Fall. Ich beobachte einmal die Woche bei der Faehrtenarbeit sehr sichere, selbstbewusste und kaum zu erschreckende Faehrtehunde an der Leine. Sind sie unnormal ?
- Nein, das hab ich ja auch nie behauptet. Allerdings arbeiten sie unter leichtem Zug (also Grenze) Ich hatte meines Wissens auch nicht den Umkehrschluß gezogen, daß alle angeleinten Hunde kein gesundes Verhalten zeigen.
Mir begegnen freilaufende Hunde, die sofort weglaufen, wenn sich ihnen Menschen, oder andere Hunde begegnen.
- Das hat mit meiner Aussage aber überhaupt nichts zu tun. Das Problem bei diesen Hunden liegt ursächlich doch ganz woanders.
Fuer mich gibt es nicht "Den Hund". Du hast eine Utopie, ein Ideal, das ist wunderschoen,aber wenn ich die Leinenlosigkeit auf herrschende Verhaeltnisse umlege, denn kommt mir, gelinde ausgedrueckt, das Grauen, da es zu viele Hunde in
schlechter Haltung gibt. Wenn sie ohne Leine herumlaufen wuerden (in der Grosstadt) waere das Chaos perfekt und das wohl nur zum Nachteil der Hunde.
- Ich habe hier in keiner Weise auffordern wollen, jetzt alle Hunde frei laufen zu lassen. Ich bezog mich, so wörtlich, auf "zur Leinenlosigkeit erzogene" Hunde.
Was ist mit Menschen mit Hundeangst? Du kannst ihnen natuerlich
sagen "Mein Hund ist gut erzogen", aber sie werden einem unangeleinten Hund trotzdem anders begegnen, als einem angeleinten. Unsere Gesellschaft ist nicht reif fuer den leinenlosen Hund und im Wald hat das Wild Vorrang, darum nehme ich meinen Hund an die Leine.
- Kein Mensch hat Angst vor einem frei bei Fuß folgenden Hund und wärst Du Dir Deines Hundes sicher, würdest Du ihn auch im Wald frei laufen lassen.
Ich bin der Ansicht, unsere Gesellschaft ist überreif für den leinenlosen Hund, da von diesem (sozialisierten und dazu erzogenen) die geringste Gefahr ausgeht.
Ich habe meinen Hund mit vier Jahren bekommen und viel versucht,
um seinen Jagdinstinkt unter Kontrolle zu bekommen, meistens funktioniert es, aber nicht immer. Darum nehme ich ihn im Wildgebiet an die Leine, weil ich mich generell als Tierfreund sehe. Wenn mir jemand erzaehlt, dass sein Hund Rehe und Hasen ignoriert, dann freut es mich fuer denjenigen, aber mein Hund ist nicht Dein Hund, Daniel und was bei der Erziehung Deines Hundes so hervorragend funktioniert hat, kann bei meinem wiederum scheitern.
- Deswegen, weil es bis jetzt noch nicht funktioniert hat, heißt das noch lange nicht, daß
Dein Hund diesen Gehorsam nicht erlernen könnte. Außerdem ignoriert mein Hund Hasen und Rehe nicht. Er ist interessiert, wie fast jeder - aber er akzeptiert die von mir gesteckten Grenzen. Und das kannst Du mit Deinem Hund genauso erreichen.
Es geht mir hier, wie bereits erwähnt um ein komplettes Umdenken und nicht um Einzelbeispiele, die ich nahezu alle entkräften könnte.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen kann jeder Hund zur Leinenfreiheit erzogen werden - und das, verläßlich.
Wir müssen uns nur einmal etwas mutig von den bestehenden Zwangsvorstellungen lösen.
Und ich weiß, daß das schwer ist - aber es ist möglich.
Viele Grüße
Daniel