Kleines Rüdenproblem

Hallo!

Mein Hund, der nun bald zwei Jahre alt wird, wird immer unsicherer anderen Rüden gegenüber.
Wenn wir anderen Hunden an der Leine begegnen, sind wir mittlerweile so weit, dass er nur noch ein paar wütende Schnauber von sich gibt.
Wenn wir einen freilaufenden Rüden begenen, der größer (!!!) ist als er, dann macht er sich steif, stellt die Nackenhaare und geht vorbei (Angst?). Wenn wir einem Rüden begegnen, der ungefähr gleichrangig mit ihm ist, dann ignoriert er diesen entweder auch, oder er umspringt ihn bellend, worauf die manch anderer Hund dann einen Rangordnungskampf beginnen möchte, dann verzieht er sich.
Bei Rüden, die kleiner sind als er, oder die er von klein auf gekannt hat, mit denen spielt er heute noch voller Begeisterung.
Mir ist nicht direkt bewusst, dass er mal schlechte Erfahrungen gemacht hat, woraus sich seine (meiner Ansicht nach) Angst bis Unsicherheit entwickelt hat.
So, nun wollte ich einfach mal wissen, was ihr davon haltet, ob das Verhalten normal ist und au0erdem wird hier im Forum oft von "guter Sozialisation" gesprochen.
Was ist das für euch? Meinen Hund kann ich sonst überall mit hinnehmen, er liebt Kinder, Menschen überhaupt, kleine Rüden und Hündinnen aller Rassen.
Kann man gegen sein Verhalten irgendwas unternehmen? Sichere Rüden ignorieren ihn dann einfach, wenn er sie bellend umspringt.
Wäre euch für Ratschläge, Tipps und Anregungen echt dankbar.

Byebye, Katharina

: Mein Hund, der nun bald zwei Jahre alt wird, wird immer unsicherer anderen Rüden gegenüber.

Tja, Dein Hund wird langsam erwachsen, wie trägt er die Rute? Kann auch echtes Imponieren sein, dafür spricht, daß er mit kleineren spielt (da keine Gefahr für seinen Status, den er meint zu haben unter Hunden)

dann macht er sich steif, stellt die Nackenhaare und geht vorbei (Angst?).
- Klingt aus der ferne eher nach Imponieren, hey, ich wäre ein Gegner. Oder macht er einen großen Bogen? Nur bei Rüden oder auch Hündinnen?

Vielleicht ist es dir ja möglich, das Verhalten von einem richtigen Fachmann deuten zu lassen, Angst und Aggression sind selten absolut zu trennen. Der wird dir dann auch sagen, ob und was du machen kannst. Wichtig ist allerdings, daß du erst mal weißt, was das ist.
Auch gut sozialisierte Hunde können so ihre Probleme mit anderen haben, Hunde sind ja keine programmierbaren Computer, "Stimmt die Eingabe, sieht das Ergebnis so und so aus". Das hängt letztendlich von vielen Faktoren ab. Was ist denn deiner für eine Rasse/Mischung?
Christine

Hallo!

Danke für deine Antwort.

Er macht das nur bei Rüden, um so größer der Rüde, um so größer der Bogen!
Die Rute hat er dabei aber in normaler position, wenn der andere Hund dann kommt und bei ihm schnüffeln will dann bleibt er entweder steif stehen und wendet den Blick ab oder er tut die Rute runter und düst davon oder eben er dreht sich um und blafft.

Es ist ein Colliemix.

Meinst du, dass sich daraus (falls es Imponieren sein sollte) noch richtige Rüdenaggresivität entwickeln könnte?
Wie könnte man da rechtzeitig entgegenwirken???

Byebye, Katharina:

Hi Katharina,

ich denke mal, das Verhalten deines Hundes ist ganz normal. Er wird erwachsen, sieht, dass die anderen Rüden auf ihn anders reagieren (das bemerkt man als Mensch manchmal nicht so gut, wie der Hund) und reagiert dementsprechend. Dass er dabei unsicher ist, hängt vermutlich noch damit zusammen, dass er noch keinerlei Erahrung mit diesen Situationen hat, deshalb nicht so ganz recht weiß, wie er sich richtig verhalten soll. Also versucht er möglichst Haltung zu bewahren, zu imponieren, hat aber andererseits Befürchtungen, es könne zu einer Konfrontation kommen. Ich denke, dass mit der Unsicherheit gibt sich schonwieder von ganz allein, wenn er seine Erfahrungen machen kann, und lernt, wie er sich am besten verhält. Im Moment ist es scheinbar so richtigste für ihn.
Aufpassen würde ich, das sich die Leinenaggression nicht stärker herausbildet. Ich denke mal, er droht an der Leine, weil er in diesem Moment halt nicht die Möglichkeit hat, einen Bogen um den anderen Hund zu machen. Wenn er erstmal lernt, dass "angreifen" andere Rüden vertreibt, wird er es evtl. auch ohne Leine anwenden.

Bis dann

Franziska

Hallo,
das klingt doch eher nach Unsicherheit.
Was würde ich machen? Spannungssituationen vermeiden, damit Dein Hund nicht irgendwann beginnt, aus der Defensive heraus sich zu verteidigen.
Das verbellen paßt auch eher ins Bild Unsicherheit (Konflikt, soll ich hin oder trau ich mich doch nicht)

Wenn Du Rüde siehst, wo Deiner so reagieren könnte, würde ich ihn rechtzeitig, ohne Hektik oder Panik gelegentlich rufen und z. B. mit Fuß dran vorbeigehen (den Hund nicht alles alleine lösen lassen).
Ist das nicht möglich, einfach kommentarlos und ganz entspannt weitergehen, Hund signalisieren, daß da gar nichts ist. Nicht mit ihm reden, könnte ihn falsch unterstützen.
Ist jetzt aber so echt schwierig, auch in Bezug auf Prognosen.
War das Verhalten eigentlich eine Entwicklung oder kam es plötzlich?

Christine

Hi!!!

Das Verhalten hat sich eigentlich eher entwickelt.
Es hat angefangen, als ein neuer Hund in unsere Nachbarschaft gezogen ist, der zwar ein ganz lieber ist, aber doch sehr grob spielt und vor dem sehr viele Hunde Respekt haben. Und dann hat sich das irgendwie immer weiter ausgeweitet.
Danach hat er eben dieses gekeife an der Leine gegen Rüden an der Leine entwickelt, das wir aber jetzt ziemlich gut im Griff haben.
Ich habe jetzt auch vor mit ihm demnächst ins Agilitytraining zu gehen und eine Hundschule zu besuchen (BH haben wir zwar schon, aber arbeiten macht ihm einfach Spass).
Meinst du, sein Verhalten wird uns da (vor allem beim Agility) beeinträchtigen und was könnten man da dann machen??

Gruß, Katharina