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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rüden kastrieren?
05. März 1999 08:32

Hallo Holger,

: Kastration laut Tierschutzgesetz ohne vorliegende medizinische Indikation verboten sind. Zumindest die Praxis
: unserer Tierheime widerspricht dem aber.

Ich denke allerdings (und Annette hat das ja bestätigt), daß Kastrationen da eine Ausnahme sind. Wie sonst könnten die zahllosen Katzen in den Tierheimen alle bzw. zum größten Teil kastriert werden? Wenn's verboten wäre, würden die das Geld dafür sicher anders verwenden.

Viele Grüße

Yvonne und Hexe





05. März 1999 11:38

Hallo Holger !


Auch ich mußte erst noch mal ins neue Tierschutzgesetz gucken....

Aber eigentlich finde ich es ziemlich verwunderlich, daß Du hier versucht eine Kastration (zur Eindämmung der Hunde- und Katzenflut) mit einer ohne Betäubung durchgeführten Amputation zu vergleichen (Du hast bei Deiner Amputationsanspielung sicher Ruten und Ohren gemeint).

Das eine mit dem anderen zu vergleichen wäre wie.....jaa wie...da fehlen mir die Worte.

Viele Grüße
Dagmar

05. März 1999 13:47

Hallo Renè,

ich kenne einige Rüden, die genau aus diesem Grund kastriert worden sind (um umgänglicher und weniger aggressiv zu werden), und bei denen das auch funktioniert hat. Ich habe kein Problem mit Kastrationen, aber wenn man einen Hund aus diesem Grund kastrieren lässt, selbst, wenn es funktioniert, ist es für mich ein Zeichen dafür, daß der Besitzer einfach zu faul war, sich mit den Fehlern, die er, oder möglicherweise die vorbesitzer in der Erziehung des Hundes gemacht haben, auseinanderzusetzen und wieder gut zu machen. Und dann stimmt einfach meiner Meinung nach etwas mit der Einstellung des Besitzers gegenüber seinem Hund nicht. Wenn man einen Rüden kastriert, weil man sich verantwortlich dafür fühlt, daß kein "Unfall" passiert, oder weil der Hund unter läufigen Hündinnen sehr leidet, oder weil er kilometerweit wegrennt, weil er die Spur einer läufigen Hündin gefunden hat u.s.w., dann finde ich es völlig in ordnung.

Bis dann

Franziska

05. März 1999 14:46

Hallo Holger,
: ich glaube mich erinnern zu können 'mal gelesen zu haben, daß Amputationen
: (und dazu zählen auch Kastrationen) an Wirbeltieren laut Tierschutzgesetz
: ohne vorliegende medizinische Indikation verboten sind. Zumindest die Praxis
: unserer Tierheime widerspricht dem aber. Könnte mich da 'mal jemand aufklären??

Du hast richtig gelesen. Genau so steht es auch drinn, die Betonung liegt eben auf med.Indikantion. Rein aus Bequemlichkeitsgründen (z.B. zur Verhaltsänderung bei Rüden oder zur "Teppichpflege" bei Hündinnen)ist es in der Tat verboten. NUR welcher Tierarzt fragt schon danach und WENN, med. Gründe gibt es schließlich immer.

Grüße sendet mecki

08. März 1999 11:45

Liebe Dagmar,

ich habe bei meiner 'Amputationsanspielung' nicht das Kupieren von Ruten und Ohren gemeint,
sondern tatsächlich Amputationen, d.h. das "ganz oder teilweise Entfernen von Organen oder
Gliedmaßen".

Viele Grüße,
Holger.

P.S.: Ich habe aufgrund der teilweise widersprüchlichen Aussagen bislang erfolglos versucht,
ein definitives Statement zum Thema "Kastration & dt.Tierschutzgesetz" zu bekommen. Ich werde
dazu wohl noch 'mal einen eigenen beitrag schreiben.



23. März 1999 16:32

: oftmals wird das kastrieren als "Wunderwaffe" gegen Fehlverhalten
: eingesetzt welches rein auf erzieherisches Unvermoegen beruht.
:
: Meine Tieraerztin kastriert Rueden nur aus einem Grund:
: Wenn eine medizinsche Sachlage das erfordert.
:
: Warum an einem gesunden Tier rumschnippeln??
:
Hallo Sonja!

Der Grund dafür war bei unserem Hovawartrüden (damal 3 Jahre, "gebraucht" übernommen von meiner Schwiegerfamilie, die mit ihm überfordert waren)ein ganz einfacher:
Er war so auf Sex fixiert, daß sein Verhalten autistische Zge annahm, er war in Gegenwart auch nur der Spur einer läufigen Hündin nicht ansprechbar, wenn er eine "heiße" Spur in der Nase hatte, bestieg er JEDEN anderen Hund (die waren davon logischerweise meist nicht begeistert) und pöbelte (dann völlig grundlos) mit anderen Rüden. Und wir wohnen in einem Hundespaziergehgebiet... Zu Indy muß man noch sagen, daß er in seiner Prägungsphase Menschen wohl auch nur zum Füttern gesehen hat und ein generelles "Bindungsproblem" hatte, sprich: er interessierte von allen Menschen, die er kannte, nur mich, und selbst ich fand ihn schwer zugänglich. Und er ist nicht mein erster Hovawartrüde!
Seit er kastriert ist, ist er an läufigen Damen zwar noch interessiert, läßt sich aber problemlos abrufen, hat mit anderen Rüden so gut wie keine Probleme mehr (er scheint diesen typischen "Kastratengeruch auch nur für ganz, ganz wenige zu haben) und er ist wie durch ein Wunder aufmerksam, zugänglich und sogar an anderen Menschen interessiert, die er früher -Verzeihung!- auch nicht mit dem Arsch angeguckt hat. Wir behaupten immer, er hätte jetzt einfach ein völlig normales Hormonlevel... :-)

In sofern sehe ich keinen Grund, das nicht auch wieder zu tun. Unser vorheriger Hovi interessierte sich nur für heiße Damen an den entscheidenden 3 Tagen, hatte - da sehr souverän - nie Ärger mit anderen Rüden und war auch ein ausgeprägter Menschenhund, da wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, ihn zu kastrieren... Die Meinungen ändern sich halt mit dem Hund den man gerade hat...

Viele Grüße,

Katja