Hallo Hundefreunde

Ich habe einen Yorkshire Terrier Rüde 3 jährig unkastriert.
Wir waren mit ihm in der normalen Hundeerziehungsschule wo alle anderen
Rassen auch vertreten waren, wie Dobbermann, Schäferhunde, Dackel usw..
Das hat ihm immer wahnsinnigen Spass gemacht. Er ist auch sehr
folgsam. Er beherrscht Sitz, Platz und Bleib, Fuss gehen kann er auch
ohne Leine. Sein absolutes Hobby ist es zu apportieren, das könnte er
stundenlang machen. Auch nehme ich diesen kleinen jedoch sehr zähen und
bewegungsfreudigen Hund mit zum Ausreiten mit meinem Pferd in den Wald
was er sehr liebt. Dies setzt auch Gehorsam voraus sonst könnte man so-
etwas nicht machen. Auch hat er ohne Leine keinerlei Probleme mit and-
eren Hunden, ich kann ihm sogar sagen, dass er diesen oder jenen Hund
in Ruhe lassen soll, dann geht er auch ohne geschnupper vorbei und
alles ist in Ordnung. Nun waren wir letzthin auf der Pferderennbahn und
haben ihn mitgenommen,(wir nehmen ihn eigentlich überallhin mit) da
dort Leinenzwang herrscht hat er den ganzen Tag andere Hunde angekläfft,
was heisst gekläfft, es hat sich so angehört, als wolle er diese Hunde
egal ob klein oder gross auf der Stelle zerfleischen.
Wir wissen, dass er gerne bellt aber dies meistens aus reiner Lebens-
freude, doch dieses agressive Geknurre an der Leine regt scheinbar
unsere Mitmenschen auf. Haben wir ihn wirklich falsch erzogen und was
kann man dagegen tun. Wenn ich ihn von der Leine lasse hört, dieses
Gebaren sofort auf und er ist wieder ganz friedlich und glücklich mit
sich und seinen Hundekumpels. Was vielleicht noch zu bemerken wäre er
ist vom Wesen her ein sehr mutiger und Charakterstarker Hund auch wenn
er klein ist. Was heisst klein er wiegt ca. 5 kg so klein ist er gar
nicht für einen Yorkie. Kann mir irgend jemand einen Tip geben, was
man gegen die Agressionen tun kann.

Vielen Dank und auf bald

Tonia mit Benschj

Hallo Tonia,

dieses Verhalten kann man bei vielen Hunden (besonders im Rudel) mehr oder weniger ausgeprägt beobachten. Es liegt einfach daran, daß der Hund sich durch die Verbindung zu seinem Besitzer (mittels der Leine) besonders sicher und stark fühlt. Das "normale" Verhalten gegenüber anderen Hunden wird dadurch natürlich beeinträchtigt. Nach meiner Beobachtung tritt ein solches Verhalten eher bei Rüden als bei Hündinnen auf. Von Agression würde ich nicht gleich sprechen. Unter den gegebenen Umständen ist das Verhalten fast schon normal.

Das Abgewöhnen wird wohl nicht ganz einfach werden und langer Übung bedürfen zumal er jetzt schon 3 Jahre alt ist. Man könnte versuchen, ihm zunächst Bellen auf Kommando beizubringen. Im Zusammenhang mit Leckerli und lobenden Worten bzw.einem energischen NEIN könnte das nach Monaten der Übung zum Erfolg führen. Der Hund lernt auf diese Art, daß Bellen eine vom Hundeführer angeordnete Sache ist und ohne Befehl unerwünscht ist. Er wird das gewünschte Verhalten u.U. zumindest in der Öffentlichkeit zeigen. Bei manchen Hunden hilft es ganz gut.

Hallo,

Agression würde ich das Verhalten auch nicht unbedingt nennen. Es scheint mir eher ein Gefühl von "hier bin ich sicher" zu sein. Je sicherer sich ein Hund fühlt, desdo eher will er wohl mal den "Ton" angeben.
Bei meinem ist das gerade anderst. Er ist ein etwas unsicherer nervöser Vertreter. Am Anfang habe ich ihn auch von der Leine gemacht (bevor ich wusste, was Hasen für ihn bedeuten - und ab...). Da war er im Verhalten anderen Hunden gegenüber "agressiv" weil unsicher. Ich habe ihn dann nicht mehr von der Leine gemacht, und siehe da.... Wenn ich ihn "sitz" machen lasse, und der andere Hund sich nähert, ist er ruhig, und kann die Sache erstmal "auf sich wirken lassen". Also Leinenagression nein - sondern "verstärktes Selbstbewusstsein"


Gruss Juliane