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Anfängerhund

geschrieben von mecki(YCH) 
Anfängerhund
29. Mai 1998 11:56

Hallo ihr da draussen, Veronika schreibt in einer Meldung...

"Nach welchen Kriterien könnte man also den Anfängerhund aussuchen?"

Ja, das würd mich auch mal interessieren.

liebe grüße mecki



29. Mai 1998 13:35

Hallo Mecki und alle anderen,

einen idealen Anfängerhund gibt es vermutlich nicht, aber ich denke ich würde nach folgenden Kriterien vorgehen:

1) ein Hund, der nur soviel wiegt, wie ich im schlimmsten Fall auch halten kann, also maximal 30 - 35 kg;
2) nach Möglichkeit ein Weibchen, da die meistens anhänglicher sind
3) eventuell eine Rasse, die als sehr lernbegierig gilt.

Natürlich kann man da nur von allgemeinen Erfahrungen mit Hunden ausgehen. Im Einzelfall kann auch ein Weibchen eigenständig und dickköpfig sein und auch ein Golden Retriever oder Schäferhund kann mal ein bischen schwer zu erziehen sein.

Was ich mir als Anfänger nicht unbedingt anschaffen würde ist z.B. ein Molosser oder einen Hirtenhund, weil der eine zu groß und schwer und der andere zu dickköpfig/unabhängig ist.

Was für Vorschläge habt Ihr?

Viele Grüße
Anja

04. Juni 1998 10:34

Hallo Anja,

Du meinst ein Molosser sei kein Anfängerhund?

Ich habe mit einem angefangen und bin mittlerweile bei Nr. 5

Jeder meint, ein Molosser sei besonders groß und schwierig. Keiner meiner
Hunde hatte mehr als 50 kg, die jetzigen beiden nur ca. 42 kg. Da hat
ein richtiger Schäferhund mehr!! Molosser sind sehr gutmütig. Meiner
Meinung nach kann man nicht generell sagen, Molosser und
Hirtenhunde sind keine Anfängerhunde. Das ist zu pauschal und diskriminierend.
Alle großwüchsigen Rassen (auch der Schäferhund und der Retriever) können von
der Masse her schon problematisch sein. Ein Terrier kann (muß aber nicht)
dagegen besonders giftig sein oder viel Jagdtrieb haben. Auch nicht gerade
leicht zu handhaben.

Wichtig ist, den Charakter so gut wie möglich zu kennen. Das geht aber
nur bei einem erwachsenen Hund, denn ein Welpe entwickelt sich. Oft habe
ich ängstliche Welpen zu dominaten Hunden heranwachsen sehen. Also
empfehle ich ein erwachsenes Tier, das man entweder
durch die Vorbesitzerbeschreibung oder durch wochenlanges Kennenlernen
gut einschätzen kann. Am besten man nimmt bei der Wahl immer einen erfahrenen
Hundebesitzer mit. Außerdem sollte man sich nicht(!)in erster Linie nach
dem Aussehen (auch wie süß!) richten. Statt dess sollte man versuchen,
aus den Vorbesitzern (sei es Privatmensch oder Tierschutzleute)
so viel wie möglich herauszubekommen.

Meine beiden jetzigen Molossermädchen (Mastini Napoletani) zum Beispiel sind
Anfängerhunde. Sie sind gehorsam, haben keinerlei Jagdinstinkt, lassen
Jogger, Radfahrer, Spaziergänger und andere Hunde in Frieden. Sie ziehen
nicht an der Leine. Sie brauchen kein stundenlanges Beschäftigungsprogramm,
sind aber absolut ungeeignet für sportliche Menschen (zu lauffaul). Damit
will ich keine Werbung für Molosser machen. Um Gottes willen. Es werden
schon genügend produziert, die dann irgendwann in Tierheimen oder bei
zwielichtigen Typen oder in schlechten Außenhaltungen landen. Außerdem kenne
ich genauso Mastini, die sehr wohl sehr sportlich sind, einen großen Jagdtrieb
haben, Jogger und Radfahrer verfolgen und natürlich auch wesentlich schwerer
sind.

Zusammenfassung: Einen erwachsenen Hund mit gefestigten, bekannten
Charakter, der von den Eigenschaften her zu einem paßt (sportlich oder
faul, kräftig oder zierlich usw.).

Viele Grüße

K. Keck

04. Juni 1998 20:59

Ebenso Hallo,

:einen idealen Anfängerhund gibt es vermutlich nicht

Richtig, den gibt es nicht.
Man sollte sich einen Hund, wenn es denn ein Rassehund sein soll, nicht nach dem Aussehen aussuchen, sondern Mensch muß seine eigenen Aktivitäten und Bedürfnisse abstecken, und sich danach einen Hund auswählen....

Dazu gehört natürlich entsprechende Lektüre.....ein Auto kauft man sich schließlich auch nict so ohne weiteres ( Sorry für den Vergleich, aber der Kauf eines neuen Autos wird sorgfältiger bedacht, als der Kauf eines Tieres!)

#:1) ein Hund, der nur soviel wiegt, wie ich im schlimmsten Fall auch #halten kann, also maximal 30 - 35 kg;

Logischerweise sollte eine Frau, wenn der Mann das Oberhaupt ist und 100kg wiegt, keinen gewaltigen Hund spazieren führen..es kommt aber auch darauf an, wer das Sagen hat...

Wenn es hart auf hart käme, könnte selbst ein Mann von 120 Kg Körpergewicht einen Fila Brasileiro, oder Mastino Neapolitano nicht halten.

:2) nach Möglichkeit ein Weibchen, da die meistens anhänglicher sind

Bis jetzt habe ich immer die Erfahrung gemacht, daß die Jungs anhänglicher sind und nicht die Mädels....darüber-besonders bei der Aufzucht- gibt es geteilte Meinungen...

:3) eventuell eine Rasse, die als sehr lernbegierig gilt.

Das bedeutet aber wiederum die ungeteilte Aufmerkamkeit und eine passende Aufgabe.

:Natürlich kann man da nur von allgemeinen Erfahrungen mit Hunden ausgehen. Im Einzelfall kann auch ein Weibchen eigenständig und dickköpfig sein und auch ein Golden Retriever oder Schäferhund kann mal ein bischen schwer zu erziehen sein.

Gerade durch die heutige Beliebtheit div. Rassen, ist es schwer, einen geeigneten Hund bzw. einen "gesunden" Hund zu bekommen, der in seinen Prägephasen auch die Erziehung durch einen angestammten UND fremden Rüden genossen hat.

:Was ich mir als Anfänger nicht unbedingt anschaffen würde ist z.B. ein Molosser oder einen Hirtenhund, weil der eine zu groß und schwer und der andere zu dickköpfig/unabhängig ist.

Bei Hirtenhunden, vornehmlich den türkischen, gebe ich Di absolut recht!! Kein Hundanfänger hat etwas mit einem Kangal bzw. Akbash anzufangen...ist zumindest nicht anzuraten...manchmal funktioniert das aber doch.

:Was für Vorschläge habt Ihr?

Entweder Mischling auswählen, oder nach geeignter Lektüre schauen, und vor allen Dingen, das Wesen HUND kennenlernen UND verstehen....wenn das nicht klappt...lieber nach einem anderen Tier umsehen. Sorry.

Maja


05. Juni 1998 07:10

Hallo Anja,

:Was ich mir als Anfänger nicht unbedingt anschaffen würde ist z.B. ein Molosser oder einen Hirtenhund, weil der eine zu groß und schwer und der andere zu dickköpfig/unabhängig ist.

Da muß ich doch auch einmal protestieren! :-) Ich kann nicht bestätigen, daß Hirtenhunde schwer zu erziehen sind. Ich hatte wiklich null Ahnung von Hundeerziehung, als wir Mogli bekommen haben.

Mit Hilfe der Hundeschule, Bücher, Fachzeitschriften und Internet habe ich diese Lücke so gut wie möglich gefüllt. Wie es über den Mastino auch schon erwähnt wurde, hat auch mein Briard überhaupt keinen Jagdinstinkt und läuft auch weder hinter Joggern, Fahrrädern oder sonstigem her. Sehr angenehm!

Obwohl mein Freund und auch die Schwiegereltern (die den Hund tagsüber hüten) jahrelange Hundeerfahrung haben, habe ich das Kapitel Hundeerziehung übernommen mit der Konsequenz, daß Mogli am besten auf mich hört. Sicher ist er nicht perfekt (den Befehl "AUS" beherrscht er z.B. nicht besonders, was er einmal hat, gibt er nicht so schnell wieder her), aber für einen "Anfängerhund" ist es denke ich schon O.K.. Jedenfalls wurde ich schon öfters von anderen Hundebesitzern angesprochen mit den Worten "Der hört aber gut", was ich natürlich immer sehr gerne höre :-).

Ich denke auch, wenn man beim Züchter einen Hund kauft, kann ein guter Züchter einem schon sagen, welcher Welpe eventuell als Anfängerhund geeignet oder nicht geeignet ist.

Viele Grüße und ein schönes sommerliches Wochenende an alle von Anja

05. Juni 1998 07:13

Hallöchen,
wie wär`s denn mit 'nem Pudel? Die sollen doch (i.d.R. - Ausnahmen gibt's natürlich immer) anhänglich und intelligent sein und von der Größe her solle es auch keine Probleme geben...
Ich würde meinen Eltern zum Beispiel unbedingt einen Pudel oder einen anderen Begleithund (Chihuahua z.B.) empfehlen - denen ist schon die 15 kg-Maxi zu wild und zu laut ;-)
viele Grüße von
Susan und Maxi (die Chihuahuas immer mit anderen Kleintieren verwechselt und sie rund macht - ABER MAXI...:-)))
P.S.: Ich persönlich habe übrigens ganz und gar nichts gegen Chihuahuas - wollte selber einen haben, aber da hat mein Freund gestreikt (OT: "Ratten haben wir schon..." - Ignorant!). Im Grunde hab ich ihn nur durch die Chihuahua-Drohung dazu bekommen, überhaupt mit einem Hund einverstanden zu sein, nach dem Motto - "Alles - nur kein Chihuahua".