von Bianca(YCH) am 06. August 2001 21:41
Hallo Jackie,
: Wir haben einen 5-jährigen Dobermann. Wir haben ihn mit 3 Jahren bekommen, so daß die meisten Erziehungsversuche bei ihm nicht erfolgreich waren. Er ist sehr auf meinen Freund fixiert. Dobis sind ja Einmannhunde. Er ist sehr eifersüchtig. Ich darf noch nicht einmal neben meinem Freund sitzen, dann flippt er aus. Er drängt sich zwischen uns und zwickt mich.
Ich denke, dass man es am Anfang auch ganz "nett" gefunden hat, dass der Hund sich "frech" zwischen Euch gedrängt hat. Folglich hat man ihn in seiner Verhaltensweise bestärkt. Im Grunde genommen wäre es ganz einfach, denn wenn der Hund nicht bestimmen darf, wann er aufs Sofa zu kommen hat, sondern ihr, wäre das erste Problem eigentlich schon gelöst! Allerdings würde ich dies grundsätzlich so halten, dass Ihr bestimmt und nicht der Hund! Er nimmt sich so viel heraus, wie ihr es ihm zugesteht! Natürlich wird er auf seine Gewohnheiten ungerne verzichten wollen, deshalb bedarf es da besonderer Konsequenz! Konsequenz, nicht Gewalt wohlbemerkt!
:
: Morgens haben wir ebenfalls ein Problem mit ihm. Er schläft bei uns im Schlafzimmer. Leider ist er Frühaufsteher. So gegen 6.00 Uhr meint er, wir sollten jetzt aufstehen. Er stubst uns an, bellt und versucht alles mögliche, um uns aufzuwecken. Was ihm natürlich auch gelingt.
: Was ratet ihr uns, wie kann man ihm das abgewöhnen?
Ich denke auch da ist es nicht das Problem, dass der Hund gelernt hat, Euch zu wecken, sondern die Konsequenz daraus, dass ihr auch aufgestanden seid! Warum sollte er also nach seiner Ansicht mit seinem Tun aufhören, wenn er doch sein Ziel erreicht? Er bekommt Aufmerksamkeit: "Sei ruhig", "Geh ab" usw. und letzten Endes hat der Hund so genervt, dass man aufgestanden ist, damit Ihr Eure Ruhe habt, die Ihr ja eigentlich gar nicht hattet. Aus Sicht des Hundes sieht das aber anders aus! Er möchte etwas durchsetzen, weil er gelernt hat , dass er damit Erfolg hat und wendet dies natürlich auch immer wieder an! Warum sollte er auch damit aufhören? Solche Dinge steigern sich und der Hund wird zu einem Haustyrann, den man sich aber selber so herangezogen hat (hat nichts mit dem Alter zu tun, das lernen sie alle, wenn man sie lässt!). Ich hoffe, Ihr habt keine Nachbarn, aber ich würde den Hund einfach ins Leere typrannisieren lassen. So tun, also würdet Ihr weiter schlafen, keine Aufmerksamkeit, keine Beachtung, kein Augenschlag, nichts, rein gar nichts! Trollt er sich und legt sich irgendwann gemütlich hin, "Feiiiinn", um ihm zu demonstrieren, dass DAS erwünscht ist, dann würde ich auch aufstehen! Sicherlich wird er in den ersten Tagen noch massiver werden, aber er wird bald merken, dass auf sein Quängeln nichts mehr folgt und dann wird er es über kurz oder lang auch sein lassen, weil er merkt, dass ihm das nichts bringt.
Viele Grüße
Bianca