Hallo Heike,
ich kenne eine ähnliche Geschichte: Eine Familie hat sich ziemlich überstürzt (der Freund meines Bruders rief Samstag abend an, daß sie morgen einen Hund holen würden) einen Foxterrier angeschafft. Natürlich nicht von einem vernünftigen Züchter, sondern per Zeitungsannonce von einem Bauernhof. Schließlich hatte man schon immer Hunde und würde auch mit diesem umgehen können. Das erste Problem war, daß der Hund Flöhe hatte, aber das nur am Rande ;o)
DAnn ging es ab in die Welpenschule. Der Zwerg hatte ein Selbstvertrauen, daß selbst meine damals schon erwachsene Hovi-Hündin ziemlich pikiert war- er hupfte auf ihr rum, zeigte Null Angst und zeigte herzlich wenig Demutsgesten, wenn sie ihn zur Ordnung rufen wollte.
In der Welpenstunde war ziemlich schnell klar, daß der Foxl Chef werden würde- und der Hundetrainer empfahl ähnliches wie in Deinem Fall: Unterwerfen, und zwar mit allen möglichen Mitteln. Ich glaube, sie haben es einmal ganz am Anfang geschafft- danach nie wieder. Trotzdem wurde stundenlang an dem Zwerg rumgezerrt, er wurde auf den Rücken gedreht, was er mit heftigstem um sich beißen und zappeln beantwortete, wirklich unterworfen hat er sich nie- was natürlich den Trainer dazu veranlaßte, noch stärkeres Unterwerfen zu empfehlen
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Letzten Endes war es so, daß er schnappte, wenn man ihn anleinen oder gar festhalten wollte, streicheln war unmöglich (obwohl die Familie- und das will ich hier ganz klar betonen!- sich wirklcih Mühe gab und den Kleinen auch liebevoll behandelte), er befolgte keine Befehl und tat grundsätzlich, was er wollte. Letztlich hat er die Tochter, die auf dem Sofa lag ins Bein geschnappt und er wurde abgegeben...
Versteht mich nicht falsch, sicher war der Hund alles andere als einfach, und ich habe danach wieder einen Hund kennengelernt, der so sehr von sich überzeugt war! Trotzdem laste ich einen großen Teil des ganzen Schlamassels den tollen "Trainern" an, die einfach keine Ahnung hatten, wie ein selbstbewußter Fox behandelt werden muß, und daß man mit Gewalt bei einem solchen Hund grundsätzlich Gegengewalt erreicht. Ich will nicht übertreiben, aber vermutlich hätte man ihn tatsächlich totprügeln müssen, um Jemals eine "Unterwerfung" im Sinne von still untenliegen von ihm zu erlangen. Daß man trotzdem mit ihm hätte zurecht kommen können, ist keine Frage- aber eben nicht auf die herkömmliche "Er Will nicht?- Dann gib ihm Saures"-Tour.
Ich will auch nicht unken, aber wenn die Besitzerin des Schäferhundes sowieso eigentlich nicht wirklich das "Leitfrauchen" ist, viel durchgehen läßt und eigentlich eher "weiche" Umgangsformen bevorzugt, dann könnte ich mir vorstellen, daß der Schäferhund sich solche Aktionen vielleicht zwei- oder dreimal gefallen läßt- und sich beim vierten mal heftigst wehrt. Und dann??? Dann war er furchtbar dominant, außerdem aggressiv und muß abgegeben werden- wie oft hören wir diese Begründung, wenn Jemand seinen Hund abgibt
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Für mich gehören solche "Machtproben" mit dem Hund eindeutig in die Vergangenheit, und einen Hund eine halbe Stunde lang permanent zu "Unterwerfen", und das auch noch ohne Grund? Das wäre gerade so, als würde ich einem Kind, bevor es spielen geht 5mal mit dem Kochlöffel eins über die Finger geben, damit es später schön artig ist *grrrr*
Liebe Grüße,
Eva & Rio