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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Methoden in Welpenschule
04. September 2001 12:13

Hallo Sabine

Ich bin mit deiner Erklärung absolut einverstanden, nur noch eine Anmerkung zu dem einen Satz in deinem Posting, Zitat: Generell sehe ich es so, daß es Sache des Besitzers ist, seinen Hund entsprechend zurechtzuweisen.

In meiner jahrelangen Leitung von Welpenspielstunden ist mir aufgefallen, dass Welpenbesitzer oft vor ihren eigenen Welpen Angst haben und in besagten Situationen sich gar nicht trauen einzugreifen, aus Angst, dass ihr eigener Welpe sie bei der Unterwerfung beissen könnte. Oft habe ich auch beobachtet, dass Welpen das durchaus auch versuchen. Überhaupt viel mir immer wieder auf, dass sich Besitzer vor ihren eigenen Welpen fürchten und immer wieder ihre Hände ängstlich und hilflos vor den spitzen Zähnchen schützen. Solche Welpen waren dann auch meist die "Tunichtgute" auf dem Welpenspielplatz. Es ist schon so, für viele Ersthundebesitzer ist es gar nicht so einfach zu unterscheiden, ob jetzt ein etwas verrücktes Spiel abläuft oder bereits ernsthafte Aggressionen freigesetzt werden. Deshalb ist es schon hilfreich, wenn die Unterwerfung durch eine erfahrene Welpenspielgruppenleiterin gemacht wird, zusammen mit der Aufklärung an den Besitzer, so wie du das in deinem Posting beschrieben hast.

Aber eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass es schlimm ist, zuschauen zu müssen, wie Welpenbesitzer vor ihrem eigenen Hund Angst haben.

Gruss
Yvonne

04. September 2001 12:29

Ich wollte nur wissen, ob dieses "auf den Rücken drehen", egal ob vom Besitzer oder vom Trainer, als solches als "Erziehungsmittel" üblich ist.

keine ahnung ob das so ueblich ist... aber es zeigt ungeheuer wirkung, wenn der hund in die lage kommt, dass er aufgeben muss, also nicht zu frueh ablassen, sonst wird das ganze ein nettes spiel, das du irgendwann natuerlich absolut verlierst...und wenn er noch so jammert. bei meiner beauci-huendin war das auch ab und an noetig, wenn sie mal wieder rudel-chef werden wollte..... und einen 66cm hund als rudelchef... na danke.

04. September 2001 12:33

: In meiner jahrelangen Leitung von Welpenspielstunden ist mir aufgefallen, dass Welpenbesitzer oft vor ihren eigenen Welpen Angst haben und in besagten Situationen sich gar nicht trauen einzugreifen, aus Angst, dass ihr eigener Welpe sie bei der Unterwerfung beissen könnte.

jep... und jetzt stell dir das ganze mit nem ausgwewachsenen dobi vor, erst kuerzlich gehabt, herrchen versteckt sich vor angst hinterm baum und hundi kontrolliert den spazierweg, geile sache....

martin

04. September 2001 13:10

Hallo,
sicher kann man darauf schlecht eine pauschale Antwort geben, weil es stark davon abhängt, was der Hund getan hat (war es eine Strafe oder eher ein "Der Hund muß sich unterwerfen"?), wie der Trainer es macht und wie der Hund reagiert.
Ich persönlich bin bei solchen Sachen allerdings mittlerweile GERADE im Bezug auf Terrier sehr sehr skeptisch! Dazu eine kleine Geschichte: Bekannte von uns haben sich einen Foxterrier gekauft- und zwar genauso wie man keinen Hund kaufen sollte. Freitags wurde beschlossen, daß ein Hund ins Haus sollte, Samstag die Zeitung gewälzt und Sonntag holte man einen Welpen vom Bauernhof. Die Welpen waren im Stall aufgewachsen und hatten sicher keine gute Prägung- aber man wollte ja einen "robusten" Hund yawning smiley(
Soweit so schlecht, auf jeden Fall bemühte man sich durchaus, ging zum TA, ließ ihn durchchecken und natürlich sollte auch eine Welpenstunde besucht werden. Sie suchten sich eine aus, die ich nicht kannte, waren aber recht angetan.
Von Anfang an stellte sich ein "Problem" heraus: Der Zwerg hatte ein unglaubliches Selbstbewußtsein, mischte schon in der Welpenstunde alles auf und zeigte selbst meiner erwachsenen Hündin nur wenig Respekt. Menschen gegenüber war er recht freundlich aber desinteressiert.
In der Welpenstunde reagierte man auf den Kerl folgendermaßen: Bevor er zu den anderen Welpen gelassen wurde, mußte er sich erstmal unterwerfen. Frauchen oder Herrchen sollten ihn solange auf dem Rücken festhalten, bis er sich "ergibt", also nicht mehr zappelt. Das klappte genau einmal- danach biß er wild um sich und war nicht ruhig zu bekommen. Nach einer viertel Stunde Kampf gab man dann auf und ließ ihn zu den Welpen- wo er sich natürlich erstmal abreagierte. Die Reaktion der Trainer: "Der muß sich unterwerfen, damit er weiß wer der Boß ist!"- und man versuchte wieder, ihn auf dem Rücken zu werfen. Je mehr er randalierte, desto stärker wurden die Zwangsmaßnahmen- wodurch sich der kleine Fox immer mehr in die Aggression hineinsteigerte, was wiederum bestraft wurde.
Letztlich ließ er sich kaum noch anfassen, auch ein neuer Trainer konnte das Fehlverhalten der Welpenschule nicht mehr gut machen und er wurde abgegeben.
Ich will damit um Gottes Willen nicht sagen, daß das immer so sein muß.
Die meisten Welpen zeigen durchaus Respekt vor Unterwerfungsgesten. Die Frage ist aber, ob es das geeignete Mittel ist? Ein Rückenwurf sollte eigentlich die "ultimative" Strafe sein, und nicht um dem Welpen mal eben zu zeigen, wer das Sagen hat. Außerdem kann es wie im obigen Fall durchaus Fehlverhalten sogar noch steigern, wenn der Trainer falsch reagiert. Ich wäre da sehr vorsichtig und kritisch, zumindest meinen Welpen würde ich sowieso nie von einem fremden unterwerfen lassen- warum auch???
Die Frage ist gar nicht so sehr, ob es nun "richtig oder falsch" ist. Die Frage ist eigentlich, wozu es gut sein soll- einen Nutzen wird man wohl kaum daraus ziehen.
Liebe Grüße,
Eva & Rio

: gestern habe ich in einer Welpenschule, von der ich eigentlich eine gute Meinung habe, gesehen, wie ein sehr aggressiver und den anderen gegenüber sehr "aufsässiger" Welpe von dem Trainer zwecks "Unterwerfung" auf den Rücken gedreht und eine Weile so festgehalten wurde. Ist das o.k?
:
: Fragende Grüße
: Terrierfan


04. September 2001 13:43

Hallo,

: jep... und jetzt stell dir das ganze mit nem ausgwewachsenen dobi vor, erst kuerzlich gehabt, herrchen versteckt sich vor angst hinterm baum und hundi kontrolliert den spazierweg, geile sache....

Und hauptsächlich wegen solch netten Leuten haben wir dann letztendlich die ganzen Hundeverordnungen bekommen. Klasse, über die freue ich mich auch immer wieder immens...

Susanne & Zasko

04. September 2001 14:14

hallo Eva,

... randalierte, desto stärker wurden die Zwangsmaßnahmen- wodurch sich der kleine Fox immer mehr in die Aggression hineinsteigerte, was wiederum bestraft wurde.
: Letztlich ließ er sich kaum noch anfassen, auch ein neuer Trainer konnte das Fehlverhalten der Welpenschule nicht mehr gut machen und er wurde abgegeben.

genau diese erfahrung habe ich auch gemacht.
in einem solchen fall würde ich mittlerweile das spiel für den rabauken sofort unterbrechen und ihn wegnehmen. erst wenn er sich einigermaßen beruhigt hat, darf er wieder zu den anderen. dieses spiel wird man wohl mehrere male machen dürfen ...

: Die meisten Welpen zeigen durchaus Respekt vor Unterwerfungsgesten. Die Frage ist aber, ob es das geeignete Mittel ist? Ein Rückenwurf sollte eigentlich die "ultimative" Strafe sein, und nicht um dem Welpen mal eben zu zeigen, wer das Sagen hat. Außerdem kann es wie im obigen Fall durchaus Fehlverhalten sogar noch steigern, wenn der Trainer falsch reagiert. Ich wäre da sehr vorsichtig und kritisch, zumindest meinen Welpen würde ich sowieso nie von einem fremden unterwerfen lassen- warum auch???

kann ich dir nur voll und ganz in allem zustimmen.
ich würde sogar noch die worte "meinen welpen" aus dem letzten satz durch "meinen hund" ersetzen.

liebe grüße, Gabi + Freddie K.