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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Natural Dogmanship - eure Meinung?
02. März 2002 20:31

: menschen wie du, die einem tier genau den respekt entgegenbringen, den
: sie auch verdient haben, sind nach meiner meinung heute die ausnahme.
:
: viele von diesen ausnahmen mögen sich hier im netz versammeln und
: treffen... aber insgesamt bleiben sie ausnahmen. vielen von diesen
: wurden mit solcher meinung zum erstenmal im netz konfrontiert.


Hi Thomas,

damit bin ich einverstanden, aber haben wir uns nicht noch vor zwei Tagen (oder so) darüber unterhalten, ob "individuelle Hundeseelen" nicht auch individuelle Methoden benötigten? Und genau das hast Du bestritten - warum, wenn Du dem Hund seine Individualität zubilligst?

Gruß, Attila

02. März 2002 20:35

: Mein Freund (ein sehr guter Guitarrist) sagte mir mal vor einigen
: Wochen: "Ich habe keinerlei Lust mehr darauf, Leute zu unterrichten.
: Meistens stelle ich schon gleich zu Anfag fest, dass sie zwar wollen,
: aber über keinerlei Talent verfügen ... es ist einfach nur noch
: frustrierend und unbefriedigend, wie sie die Musik verunstalten und das
: Instrument quälen...."


Hi Thomas,

wie gut ich das nachvollziehen kann! Früher habe ich Studenten in Philosophie unterrichtet, und es war grauenvoll; heute unterrichte ich Menschen aller Stände und Bildungsgrade in chinesischer Kampfkunst, und es ist noch grauenvoller. Hundetrainer (Hundehalter-Trainer) werde ich bestimmt nicht; Hunde sind dankbare Schüler, aber ihre Halter kehren den Effekt wieder um.

Gruß, Attila


02. März 2002 21:36

: damit bin ich einverstanden, aber haben wir uns nicht noch vor zwei Tagen (oder so) darüber unterhalten, ob "individuelle Hundeseelen" nicht auch individuelle Methoden benötigten? Und genau das hast Du bestritten - warum, wenn Du dem Hund seine Individualität zubilligst?

nach meiner meinung hat die natur sehr wohl eine individualität des
hundlichen wesens geschaffen... und sogar eine, der sich der hund imho
bewusst ist.
ich glaube nur,dass die individualität des wesens nicht ein
individuelles lehren benötigt. denn auf der ebene des assoziativen
lernens denke ich, gibt es bei allen höheren lebenwesen auf diesem
planeten keine unterschiede.

die frage dabei ist, wer agiert beim lernen, und wer reagiert. du
sagtest dieser tage, die clickerer erinnern dich an den behaviorismus
in seiner reinsten form..... du hast recht.... absolut recht....

nur unterliegst du dennoch dabei einem gedankenfehler. ich bin es,
der beim clickern auf eine reiz-reaktions-maschine reduziert wird,
nicht mein hund. denn mein hund agiert, und bei den richtigen reizen
reagiere ich... und zwar immer gleich... mit anderen worten, der hund
bedient mich.... ;-)
...aber genau darüber gelange ich zur vollkommenen kontrolle.

g, Thomas

02. März 2002 21:35

Hallo,

Ich glaube das hängt davon ab, wie Thomas gerade so drauf ist und wem er antwortet. :-)

viele Grüße
Johanna, deren Hund und jede Katze ein absolutes Individuum ist...

02. März 2002 21:40

: Ich glaube das hängt davon ab, wie Thomas gerade so drauf ist und wem er antwortet. :-)

das musste mir aber *jetzt* erklären... wo du doch gerade online bist... *lacht

Thomas


02. März 2002 23:36

Hallo Attila,

: Hundetrainer (Hundehalter-Trainer) werde ich bestimmt nicht; Hunde
: sind dankbare Schüler, aber ihre Halter kehren den Effekt wieder um.

Naja, so schlimm ist's dann wohl doch nicht. Find ich jedenfalls. Allerdings nur dann, wenn es mir gelingt, bei den Menschen genau die gleichen Dinge zu beachten, die diese dann auch bei den Hunden beachten sollen. Thomas hat völlig recht, Lernen funktioniert immer gleich.
Deshalb ist mir nicht ganz klar, wieso es einem guten Trainer nicht
gelingen sollte, sein Wissen auch im Umgang mit dem Zweibeiner gegenüber
anzuwenden.

Daß ich mit einem Bernhardiner wenig erfolgreich Agiltiy machen kann, ist vielen klar. Aber es muß aus jedem, der einen Hund besitzt, ein Experte werden, der auf Anhieb alles richtig macht, die richtige Einstellung mitbringt, das richtige Timing, alles über Hund gelesen, gesehen und gehört hat, sämtliche Signale kennt und richtig deuten kann.
Und daneben noch soviel Selbstbewusstsein und Bildung besitzt um alles, was ihm andere Leute über Hunde erzählen, als Lügen und Ammenmärchen enttarnen zu können. Sind hier die Ansprüche nicht ein bißchen hoch?
Manches muß auch zusammen wachsen, das kann lange dauern. Aber wenn die Leute ein ernsthaftes Interesse haben, lohnt sich die Zeit und die Mühe.
In solchen Fällen wurde ich bisher kaum enttäuscht.
Da gibt's auch Täler zu durchwandern, aber später dann geht man gemeinsam wieder bergauf. Gerade mit Laien oder Ersthundebesitzern hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Manche davon kommen heute noch gern zu mir und ich seh, wie langsam aus dem planlosen Chaos ein harmonisches und gut funktionierendes Team wurde. Andere erreichen einen gewissen Status, reisst einen jetzt nicht vom Hocker, aber man kann damit leben. Dann gibt's welche, die man schon "abgeschrieben" hatte, die kommen plötzlich nach einem halben Jahr wieder und wollen weitermachen. Ohne nun ein besonderes Problem zu haben, nein, einfach so.
Natürlich ist's leichter, alle Hundebesitzer als Unwissende abzukanzeln. Stärkt ja auch das eigene Ego. Aber welchem Hund geht's dadurch besser? Und nicht zuletzt haben wir alle unsere Leichen im Keller, nicht wahr? So rein hundeausbildungsmässig, mein ich... War auch nicht alles immer "artgerecht" und von grossem Sachverstand geprägt. Sollte man nicht vergessen, find ich.


viele Grüsse
Klaus