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Join up" für schwierige Hunde"

geschrieben von Anja G.(YCH) 
Join up" für schwierige Hunde"
03. September 1999 20:22

Hallo,
ich habe u. a. einen nicht ganz leicht zu führenden Airedale, die so ihren eigenen Kopf hat..Jetzt las ich in der letzten "partner Hund" vom
"Join up" welches ich auch schon von meinem Pferd kenne. Das ist folgener Weise auszuführen: Der Hund soll herkommen, aber es tut es nicht. In diesen Moment gibt man dem Hund ab so fort sehr deutlich zu
verstehen, dass er ab sofort aus dem Rudel zu verschwinden hat, indem man ihn wirklich böse verscheucht(ich habe unsere mit rudernden Armen
und fürchterlichen Gebruell weggetrieben und ausserdem hatte ich grade
eine Flexi zu Hand die ich in Ihre Richtung warf, sie guckte etwas verdutzt über ihr kirre gewordenes Frauchen und wollte dann zu mir, aber ich trieb sie wieder weg und zwar solange bis sie sich unterwürfig
zeigt und in diesem Moment halte ich inne und sie darf wieder zu ihrem
Rudel). Ich glaube sie hat jetzt wieder begriffen wo sie in unserem "RUDEL" steht und halte die Methode für sinnvoll, wenn man die richtigen Signale von Hund richtig deuten kann. Wer hat auch sschon
mal ein "Join Up" gemacht und mit welcher Erfahrung? Wie oft kann man das wohl machen? Ich freue mich über antworten!
Gruss ANja










05. September 1999 08:54

Hallo Anja,

: Das ist folgener Weise auszuführen: Der Hund soll herkommen, aber es tut
: es nicht. In diesen Moment gibt man dem Hund ab so fort sehr deutlich zu
: verstehen, dass er ab sofort aus dem Rudel zu verschwinden hat,
: indem man ihn wirklich böse verscheucht ...

Ich würde das Join-Up (wie jeden Erziehungstip)
mit Vorsicht geniessen. Der Schuss kann schnell nach hinten
losgehen:
Wenn man z.B. den Hund zu spät wegjagt, d.h. wenn er bereits
den Handlungseinfall hat, doch zu kommen, könnte man
sein Verhalten sogar noch bestärken.
"immer wenn ich komme(n will), werde ich angebrüllt --
na dann komme ich eben nicht mehr".
Wann genau der Hund seinen Handlungseinfall hat, sehe ich ihm
nämlich nicht an. Ich sehe erst kurz hinterher, dass er losrennt.

Im Grunde ist das eine verschärfte Variante des "Nicht-Rufens",
welches ich praktiziere. Ich rufe unsere Hündin nur in Ausnahmesituationen,
z.B. nach einem Abbruchkommando (Jagen, zu Fussgängern hinschnüffeln, ...).
Selbst wenn wir mal kurz den Blickkontakt verlieren -- sie findet mich schon
und zwar ziemlich schnell. Konsequent und von Anfang an eingeübt
bleibt sie auf diese Weise immer in meiner Nähe. Sie weiss,
dass sie dafür zu sorgen hat, das Rudel nicht zu verlieren.

Allerdings würde ich keinem empfehlen, von heute auf morgen
darauf umzustellen. Ausserdem lernt das nicht jeder Hund
gleich schnell und manche vielleicht nie. So wird's wohl
auch mit dem Join-Up sein ...

Viele Grüsse,
Harr & Ronja.


06. September 1999 07:06

Hallo, Anja!
Ich denke, daß man das Join-Up nur bedingt auf Hunde übertragen kann
(und auch bei Pferden - es ist im Augenblick ja sehr "in Mode", s.
der Pferdeflüsterer - sollte es meiner Meinung nach nur in erfahrene
Hände, um den jeweiligen Zeitpunkt und die Verhaltensnuancen auch richtig erkennen zu können). Hunde verhalten sich in ihrem Rudelverhalten doch etwas anders als Pferde, d.h., sie sind schlauer.
Pferde sind die dümmeren Tiere (nicht persönlich nehmen, ich habe auch Pferde) und man kann bei ihnen mit solchen "Tricks" eher arbeiten. Bei
einem Hund kann's passieren, daß er entweder denkt "oh, prima, ich will sowieso lieber streunen gehen, und wenn Frauchen mich jetzt auch noch wegjagt, dann darf ich das wohl" oder aber er bekommt Dein Verhalten "in den falschen Hals" und wird in Zukunft vieleicht mit Panik reagieren, wenn Du ihn mal energischer rufst, so daß er sích nicht mehr herantraut. Ich denke, ein kurzer "Scheinangriff" ist besser,
danach kann man den Hund sofort loben, wenn er gekommen ist (oder worauf sich das Kommando bezieht) und er bleibt positiv motiviert.
Liebe Grüße, Amelie

06. September 1999 07:47

Hallo, Harr!
Sorry, die Meldung eben sollte natürlich an Anja gehen, und nicht an Dich. Aber wir waren ja ungefähr gleicher Meinung, oder !
Grüße, Amelie

06. September 1999 09:17

Hallo Anja,

da hast Du Glück gehabt, daß dieses Prinzip bei Deinem Hund für Dich positiv angekommen ist.

Auch ich habe den Artikel gelesen und muß sagen, ich war schockiert. Solche Tips an Leute einfach so weiterzugeben, ist nach meiner Meinung sehr gefährlich und kann einen Schuß nach hinten abgeben. So nach dem Motto: Probierts doch einfach mal aus und das finde ich grundverkehrt. Bei dem Rüden meiner Freundin würde das so aussehen, wenn Du diesen verscheuchen würdest, würde der vermutlich nie mehr zu Dir kommen und einen Schock fürs Leben haben. Bei meiner Hündin könnte ich mir vorstellen, daß dies in Aggressivität ausarten könnte (nicht mir gegenüber!), weil ein Hund dieses Prinzip nicht unbedingt gut umsetzt vom Kopf her.

Also, Vorsicht mit solchen "Zeitungsmethoden". Bin mit Sicherheit nicht dagegen, aber solche "Ferndiagnosen" haben schon einiges verschlimmert statt verbessert. Dies trifft nicht auf jeden Hund zu und es sollte sich jemand, der etwas von Hunden versteht, den Hund vorher anschauen und nicht nach dem Prinzip: Gelesen und ausprobieren, mal sehen, was passiert.

Das ist genau das Gleiche, wie wenn man einen Hund ignoriert als Lehrmethode, die mit Sicherheit eine Gute ist, wenn man Rangordnungsprobleme hat. Aber nicht ohne Erfahrung. Das klappt nicht mit jedem Hund und kann bei einigen sehr schwerwiegende Folgen haben.

Viele Grüße
Bianca

06. September 1999 10:08

Hallo, Bianca!

: Das ist genau das Gleiche, wie wenn man einen Hund ignoriert als Lehrmethode, die mit Sicherheit eine Gute ist, wenn man Rangordnungsprobleme hat. Aber nicht ohne Erfahrung. Das klappt nicht mit jedem Hund und kann bei einigen sehr schwerwiegende Folgen haben.

Welche Folgen kann das denn haben, hast Du da Erfahrungsbeispiele???
Gruss, Juliane