Hundeerziehung + Soziales

Servus Ewald,

: Die Methode mit dem IMMER belohnen beim zurück kommen funktioniert ja offensichtlich bei Nina nicht.

Muss mich da auch mal einmischen *ggg*!!!

Eigentlich sind sich bei diesem Thema ja immer alle einig! Hund haut ab, kann nicht gebremst werden, aber beim Zurückkommen soll er trotzdem gelobt werden. Nach der gängigen Theorie vom Lernverhalten des Hundes und seiner Fähigkeit zu verknüpfen ist das schlüssig und logisch.

Interessanter Weise gibt es aber auch die Möglichkeit, das alleine losjagende "Rudelmitglied" bei der Rückkehr völlig zu ignorieren - soll auch wirksam sein!

Falsch wäre in jedem Fall ihn zu "Strafen" (egal wie), aber das mit dem Ignorieren hat was für sich.

Meiner Meinung nach wäre es dann IMMER wichtig zu loben bei der Rückkehr, wenn dazu auch eine Aufforderung von Seiten des HF erfolgt. Also sollte man den Hund gerufen haben etc....... dann in jedem Fall. Ansonsten würde ich vielleicht den jeweiligen Ausbildungsstand berücksichtigen. Je ausgebildeter der Hund, desto eher wäre die Bestätigung nach "gefordertem Verhalten" nicht bei "freiwillig angebotenem" sinnvoller. Das deckte sich dann auch mit der "Clicker-Philosophie".

Aber die Frage für mich (bin mir da selbst nicht sicher) ist:

"Wenn das Ignorieren in diesem Falle auch was bringt - dann sind unsere Hunde vielleicht doch viel mehr fähig zeitlich kausale Abläufe abzuchecken, als wir bislang annehmen"!!! - Oder ???

Interessierte Grüsse

Alex & Aris

PS.: Martin Pietralla hat kürzlich auf einem Clicker-Seminar das "Ignorieren" bei der Rückkehr eines Jagdausflugs empfohlen - seit dem denke ich darüber nach *grübel*

Hallo Inge,

: Was soll diese Frage??? Es dürfte eigentlich inzwischen hinlänglich bekannt sein, dass Hunde a) nur Handlungen miteinander verknüpfen können, die in einem zeitlichen Rahmen von ca. 2-3 Sekunden liegen...........(und fortlaufend)

*hmmm* ganz so einfach ist das vielleicht doch nicht! Lies mal meine Antwort auf Ewald! Was meinst du dazu???

Interessierte Grüsse

Alex & Aris

Hallo Alex

Die Methode mit dem Ignorieren funktioniert, meiner Meinung nach, unter zwei Bedingungen:
1. Der Hund akzepiert Dich als Rudelboss und nicht nur als Büchsenöffner
2. Ignorieren erfordert sehr viel Konsequenz.

Machst Du das Ignorieren richtig "bestraftst" Du den Hund auf einem sehr hohen - sprich natürlichem - Niveau.

Wobei ich anmerken muss, dass für mich das Zurückkommen auf Abruf eine Selbstverständlichkeit ist, die ich nur im Aufbau IMMER bestättige. Hat es der Hund kapiert, entscheide ich ob und wie ich den Hund noch belohne.

Zeitliches "Denken" spreche ich dem Hund nicht ab und somit erachte ich die Methode mit dem Bestättigen nach dem freiwilligen Zurückkommen als überdenkenswert. Der Hund macht ja die Erfahrung, dass jagen im mehr Freude bereitet als beim Chef zu bleiben und er anschliessend auch noch Futter kriegt. Aber eben, ich habe es ja nun erfahren, dass ich keine Ahnung von Hunden habe.

Gruss Ewald

Tschuldigung, aber ich will / möchte mich da doch noch einmal melden.

Du scheinst ja Wunderhunde zu haben. Würde ich ja gern mal sehen.

Ich sage nicht, dass Du keine Ahnung von Hunden hast. Hat das hier überhaupt irgendjemand getan ? Du trittst vielleicht nur ziemlich schlaumeierisch auf. Auf sehr hohem - sprich natürlichem - Niveau.

Aber das zu hören / lesen stört Dich vermutlich nicht besonders.

W.

: Hallo Werner,

hast du dich schon mal mit Natural Dogmanship befasst?
Du könntest den -wie es scheint ausgeprägten!- Jagdinstinkt deines Hundes prima zur Erziehung und "gemeinsamen Jagd" einsetzen.
Ich kenne eine Menge Hunde, die vor der Arbeit nach ND massiv und erfolgreich gewildert haben und jetzt ihr Instinktverhalten auf anderem Weg ausleben können, nach Anweisung und in Zusammenarbeit mit ihren Besitzern. Ab-erziehen kannst und solltest du das Jagdverhalten nicht, es ist angeborenes Instinktverhalten.
Für weitere Infos www.natural-dogmanship.de oder auch "Hunde erziehen mit Natural Dogmanship" von Jan Nijboer, recht neu erschienen im Kosmos-Verlag.
Guck mal rein und nimm dir Zeit zu lesen, es lohnt sich für dich und vor allem für deinen Hund!

Grüße, Benita

Nein, Wunderhunde habe ich keine. Sie gehorchen nach langer Ausbildung einfach und sind auch im Hundesport nicht die Schlechtesten. Falls Du mal in der Schweiz bist, ruf an und komm einfach mal vorbei.

Doch, es stört mich zu hören /lesen, dass ich ein Schlaumeier sein soll oder vielleicht auch bin. Ich sage hier einfach meine Meinung, und dazu ist ein Forum ja da. Bis jetzt konnte ich es mir verkneifen jemanden persönlich anzugreifen auch wenn ich der Meinung war, dass er auf dem Holzweg sei.
Ich versuche immer sachbezogene Antworten zu geben, es kann aber durchaussein, dass dies als Schlaumeierei ausgelegt wird.
Hand aufs Herz: nach welcher Methode möchtest Du nun Deiner Nina das Jagen abgewöhnen?
Eigendlich ist es ja auch nicht wichtig, da die Meinungen ja vorgefasst sind: Liebe Spasshundeführer gegen böse Arbeitshundführer!
Ich lerne durch dieses Forum auch Neues, obwohl ich seit 12 Jahren Hunde ausbilde. Es gibt Sachen bei denen ich den Kopf schüttle und andere die ich belächle, ABER ich probiere sie aus um mir ein Urteil zu bilden.
Selbstverständlich gibt es keine 08/15 Lösung für jeden Hund. Ich habe immer mit der selben Rasse gearbeitet und nur auf dem Uebungsplatz mit anderen Hundeführer mit verschiedenen Rassen/Mischlingen zusammengearbeitet. Selbst bei der gleichen Rasse funktioniert eine Methode nicht immer oder immer gleich. Wenn die Schleppleine nicht die richtige Methode für Dich ist: gut, versuch etwas anderes.

Ich wünsche Dir und Nina trotzdem viel Erfolg!!!!

Gruss Ewald