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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hundekindergarten?!
27. September 1999 17:38

Hallo Gabi,

da stimme ich Amelie zu, das Geschirr beseitigt das Problem des Ziehens nicht. Er kann dann bloß die ganze Kraft die er hat und das ist bestimmt nicht wenig voll ins Geschirr bringen. Wie kräftig bist Du :-)?
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten gegen Ziehen.
Einmal: Gegenrucken - aber kräftig! Ganz mit der Ruhe und dann so tun als wäre gar nichts gewesen - also einfach kommentarlos zurückfliegen lassen und weitergehen - wenn er dann nicht mehr zieht - braver Hund.
Andere sagen man soll stehenbleiben sobald der Hund zieht und erst weitergehen, wenn die Leine locker ist und das ganz konsequent den ganzen Spaziergang. Ich habe das noch nicht probiert, war mir immer zu zeitaufwendig, mal will ja mehr als 30 m weit kommen.
Soll aber Erfolg haben.
Oder einfach Erziehung zum korrekten "Bei Fuß gehen". Hat bei uns mit Leckerchen gut geklappt, also leckerchen in die Hand nehmen sodaß Hund neben einem läuft und dann Kommando "Fuß" "So ist schön" "Fuß" etc.
Sollte ein paar Versuchen klappen - Die beiden Rassen aus denen Dein
entstammt sind ja nicht blöd.Dann muß man natürlich trainieren, daß das langsam immer länger klappt. Am Anfang sind ein paar Meter schon nicht schlecht, wenn man das Gefühl hat der Hund versteht was man da will.
Hundeerziehung ist nur mit vieeel Geduld, Konsequenz und einer guten Portion Humor erfolgreich.
Ihr werdet das schon schaffen.
Gabi + Sheila

27. September 1999 19:39

: Hallo Gabi,

: Einmal: Gegenrucken - aber kräftig! Ganz mit der Ruhe und dann so tun als wäre gar nichts gewesen - also einfach kommentarlos zurückfliegen lassen und weitergehen - wenn er dann nicht mehr zieht - braver Hund.

Habe ich früher auch gemacht, bringt aber nicht viel und ist sehr schädlich für die Halswirbelsäule. Die Motivation des Hundes, vorwärts zu kommen ist meistens so groß, daß sie dafür auch gerne jede Menge Rucke in Kauf nehmen. Denk an die Hunde, die ihr ganzes Leben wie die Blöden röchelnd im Halsband hängen! Man sollte meinen, das wäre so unangenehm, daß sie es lassen, aber FEhlanzeige, denn letztendlich erreichen sie damit das, was sie wollen - vorwärtskommen.

: Andere sagen man soll stehenbleiben sobald der Hund zieht und erst weitergehen, wenn die Leine locker ist und das ganz konsequent den ganzen Spaziergang. Ich habe das noch nicht probiert, war mir immer zu zeitaufwendig, mal will ja mehr als 30 m weit kommen.
: Soll aber Erfolg haben.

Hat es, hat es! Lest mal im Forum meine Antwort an Ralf bzgl. Leineziehen. Tatsächlich sollte man es nur üben, wenn man Zeit hat und nicht eilig von A nach B muß. Wenn das so ist, laß den Hund lieber zu Hause. Wenn Du Dir aber z.B. vornimmst, Du gehst jetzt eine Stunde mit Deinem Hund spazieren, dann kann der Hund ja selber bestimmen, ob er in der Zeit mehrere Kilometer oder nur mehrere Meter vorwärtskommt. (am besten zuerst in reizarmer Umgebung üben, dann in belebteren Gegenden´, dann z.B. in Wildgehegen etc.) Und Hunde sind nicht blöd, die checken ganz schnell, daß Ziehen keinen Zweck hat, weil man dann garantiert nicht dahin kommt, wohin man möchte. Land lebe der Opportunismus der Hunde, man kann ihn so wunderbar nutzen!

: Oder einfach Erziehung zum korrekten "Bei Fuß gehen". Hat bei uns mit Leckerchen gut geklappt, also leckerchen in die Hand nehmen sodaß Hund neben einem läuft und dann Kommando "Fuß" "So ist schön" "Fuß" etc.
: Sollte ein paar Versuchen klappen

Manierlich an der Leine laufen hat aber nichts mit Fuß gehen zu tun. An der Leine darf der Hund ruhig schnüffeln und schauen oder ein Liedchen pfeifen, nur Zug darf es dabei keinen auf der Leine geben. Fuß ist dagegen eine richtige Unterordnungsübung, die man bewußt mit dem Hund zusammen macht.
Ciao, Franziska und Wonda


27. September 1999 20:07

Hallo,

Also bei meinem Hund hat das mit dem Ruck geklappt, lt. z.b. Urs Ochsenbein soll das auch nicht schädlich sein.
Kann ich nicht entscheiden.

So ein Hund braucht ja Bewegung und meiner wäre ausgeflippt, wenn ich ein paar Tage das "Schleichprogramm" :-) durchgezogen hätte. Aber vielleicht ist mir das einfach auch nicht sympatisch. Bis zum Freilaufgebiet hätten wir dann wahrscheinlich übernachtet. :-))

Ich weiß, daß Bei Fuß Gehen und nicht ziehen nicht ein und dasselbe ist,
aber ich kann meinen Hund so ganz gut zürücknehmen und sie besinnt sich dann, daß das Eichhörnchen, der Hund vor uns oder was auch immer evtl. nicht ganz so wichtig ist, daß man sich dafür den Hals zuzieht.

Grüße
Gabi + Sheila



28. September 1999 13:47

: Hallo,
:
: Also bei meinem Hund hat das mit dem Ruck geklappt, lt. z.b. Urs Ochsenbein soll das auch nicht schädlich sein.

Da gibt es verschiedene Meinungen. Nach Meinung vieler soll ja auch ein Stachelhalsband nicht schädlich sein yawning smiley((((..... Wenn man sich aber die Anatomie eines Hundehalses mal anschaut und dann überlegt, ob es tatsächlich unschädlich sein soll, mit einer Kette daran herummzuzerren und der Wirbelsäule ruckartige Bewegungen zu verpassen.... Und viele Hundehalter haben ja Ketten oder dünne Halsbänder.

: Kann ich nicht entscheiden.

Ich entscheide das nach meinem Gefühl und das sagt mir inzwischen: Nein, das kann es nicht sein, daß ich wie eine Blöde an meinem Hund herumzerre. Wenn ein Hund zieht, dann hat er etwas wesentliches nicht begriffen: Daß er sich nach mir richten muß, damit in seinem Leben etwas Tolles geschieht. Tut er das nicht, passiert eben nichts Tolles, aber auch nichts Grausiges.
:
: So ein Hund braucht ja Bewegung und meiner wäre ausgeflippt, wenn ich ein paar Tage das "Schleichprogramm" :-) durchgezogen hätte. Aber vielleicht ist mir das einfach auch nicht sympatisch.

Das wird es wohl sein! Jeder sollte die für sich passende Erziehung seines Hundes finden. Es nützt nichts, Ratschläge nur zu befolgen, man muß auch dazu stehen. Und wen es nervös macht, einfach stehen zu bleiben oder immer wieder umzudrehen und dabei nicht sauer zu werden und zu schimpfen, der sollte es lassen, denn dann bringt es auch nichts.

: aber ich kann meinen Hund so ganz gut zürücknehmen und sie besinnt sich dann, daß das Eichhörnchen, der Hund vor uns oder was auch immer evtl. nicht ganz so wichtig ist, daß man sich dafür den Hals zuzieht.

Ich bin allerdings der Meinung, daß der Hund sich durch Nicht-Erfolg viel schneller besinnt als durch Strafe, und das ist ein Leinenruck immer. Benutzt Du denn einen Würger?!

Wenn Dein Hund merkt, daß er durch Ziehen gar nicht zu seinem Auslauf kommt, dann wird er aufhören zu ziehen! Denn seine Motivation ist "Auslauf" und für den wird er alles tun - auch sich Dir anpassen!

Falls hier der Eindruck entstanden sein sollte, ich bin ein "Softi" und bei uns geht alles nur sanft: Ich stehe absolut nicht auf antiautoritäre Erziehung, denn die geht immer in die Hose. Würde Wonda es z.B. wagen, mich anzuknurren, wenn ich ihr z.B. einen Knochen wegnehmen will, dann würde ich sie hundsmäßig zusammenstauchen. Habe ich übrigens auch schon getan, incl. Biß ins Ohr. Aber ansonsten habe ich es als Ranghöhere einfach nicht nötig, mich mit Strafen durchzusetzen. Will mein Hund nicht in meinem Tempo zur Wiese, geht es eben gar nicht zur Wiese, so einfach ist das.


Tschüßi, Franziska und Wonda

28. September 1999 14:25

Liebe Franziska,

: Falls hier der Eindruck entstanden sein sollte, ich bin ein "Softi" und bei uns geht alles nur sanft: Ich stehe absolut nicht auf antiautoritäre Erziehung, denn die geht immer in die Hose. Würde Wonda

Ich denke, mit antiautoritärer Erziehung hat das "nicht Leine-Rucken" etc. überhaupt nichts zu tun. Es ist nun einmal Fakt (für mich), daß man einem Hund langfristig daß bei Fuß gehen und an der Leine locker gehen nur mit positiven Methoden beibringen sollten, um auch einen Lernerfolg zu haben. "Ein Hund tut das gerne, was ihm guttut" und das ist weder Leinenrucken, noch Würger etc. und wehe ... werden sie losgelassen. Meines Erachtens geht diese Erziehungsmethode meistens nach hinten ab. Wenn ich mich jedoch mit dem Hund "auseinandersetze" und die Basis zwischen ihm und mir herstelle, dann kommt es noch nicht einmal darauf an, ob eine Leine dazwischenhängt, dann habe ich mit meiner positiven Motivation den Hund dazu gebracht, mir zu gehorchen und das ist mit Sicherheit effektiver, natürlich etwas mühsamer, weil ich auch etwas dafür tun muß, nämlich mir Gedanken machen, wie ich das mit einem Hund am besten erreiche. Hab ich dies aber geschafft, dann hab ich gewonnen. Und bis jetzt hat dies bei uns jeder erreicht ...
Das heißt aber nicht, daß ich mir von einem Hund auf der Nase rumtanzen lasse: Die Konsequenz ist genauso wichtig wie die Motivation und das Lob. Wenn diese 3 Voraussetzungen vorhanden sind, gibt es auch kein Leinenproblem.

Viele Grüße
Bianca

28. September 1999 15:35

: Liebe Bianca

: Ich denke, mit antiautoritärer Erziehung hat das "nicht Leine-Rucken" etc. überhaupt nichts zu tun.

Sehe ich auch so! Im Gegenteil: Es ist sogar ganz schön autoritär, wenn ich stehenbleibe und nicht weitergehe, bis der Hund meine Spielregeln erkannt hat und mitmacht. Nur leider verwechseln viel Leute das. Wenn ich mal ganz provokativ sage: Ich bin mit meinem Hund sehr autoritär, dann schauen die Leute immer ganz schief und ich kann richtig sehen, wie sie denken: Komisch, die sieht eigentlich gar nicht so aus, als würde sie ihren Hund schlagen! Das ist leider noch das gängige Muster: Autoritär = Herrisch sein, Schreien, Schlagen etc. Schade eigentlich, da ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

Manchmal bin auch ich noch versucht, einen Leinenruck zu geben, aber zuvor gebe ich mir selber einen Ruck, atme tief durch und komme wieder auf den Boden zurück. Es lebt sich soviel leichter, wenn man mit seinem Hund gelassen umgehen kann!

: Das heißt aber nicht, daß ich mir von einem Hund auf der Nase rumtanzen lasse: Die Konsequenz ist genauso wichtig wie die Motivation und das Lob. Wenn diese 3 Voraussetzungen vorhanden sind, gibt es auch kein Leinenproblem.

Sehe ich auch so! Leider gibt es immer noch die Leute, die es z.B. in Achselschwang ganz toll finden, wo der Jägerverein seine Ausbildungen macht. Stachelhalsband durch die Bank, blödsinnige Kommandoerteilung, Zwang, Druck, Schreien - Scheiße! Dort sind häufig die Leute, die meinen "Eine Tracht Prügel hat noch niemandem geschadet!" Grausig!

Tschüß, Franziska und Wonda
:
: Viele Grüße
: Bianca