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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
tod eines schutzhundes
16. August 2002 08:55

: Ich finde es auch daneben, Diensthunde mit Stachler & Co. zu "traktieren", denn dieser Begriff bedeutet für mich einen unverhältnismäßigen Einsatz. Wir haben ein ethisches Tierschutzgesetz, kein komerzielles, somit gilt es für Diensthudne und Privathunde in de rgleichen Art und weise. Und einem Hund ist es egal, ob er als "Privater" falsch angefaßt wird oder als Diensthund, fühlen tut er das gleiche... "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" sollte immer und überall bei der Ausbildung gelten, nicht nur bei Hunden und anderen Tieren. Alles, was unverhältnismäßig wird, ist nicht O.K., und was verhältnismäßig ist wird auch weitgehend von der Mentalität eines Individuums beeinflußt. Für mich bedeutet das in erster Linie, daß Hunde, die nicht "hart" genug sind, aus Tierschutzgründen im Sport nix verloren haben und in der Zucht sowieso nicht. Ab einer gewissen Grenze geht es nicht mehr, artet die sache in Streß für den Hund aus, und dann kann er keinen Spaß mehr an der Arbeit haben. Und gar einem Diensthund, der keinen Spaß an seiner Arbeit hat, würde ich als Hundeführer nicht mein Leben anvertrauen wollen...
:

Hey Antje -
dazu kann ich nur sagen, daß natürlich "falsches" Anfassen für den Hund immer schlimm ist. Genauso finde ich, daß Stachler immer Tierquälerei ist, aber eben eine, die in bestimmten Zusammenhängen (Diensthund) vielleicht gerechtfertigt sind, da ich hier die Leistungen des Hundes absichern muß. Für diese Härte dem Hund gegenüber gibt es einen objektiven Grund - er muß seinen Job bei Polizei oder sonstwo erledigen, und das möglichst zuverlässig.
Im Sportbereich gibt es diesen objektiven Grund nicht - wenn der Hund die gewünschten Leistungen nicht bringt, gefährdet das keinen, höchstens das Ego seine HF könnte drunter leiden. Und daher sehe ich einen Unterschied zwischen Stachler&Co-Einsatz im Sport und bei "arbeitenden" Hunden - unangenehm ist es natürlich für beide Tiere gleichermaßen, aber bei dem einen Hund gibt es einen objektiven Grund, ihm wehzutun - beim anderen nicht.

Liebe Grüße
josh

16. August 2002 09:08

Hi Josh,

: dazu kann ich nur sagen, daß natürlich "falsches" Anfassen für den Hund immer schlimm ist. Genauso finde ich, daß Stachler immer Tierquälerei ist, aber eben eine, die in bestimmten Zusammenhängen (Diensthund) vielleicht gerechtfertigt sind, da ich hier die Leistungen des Hundes absichern muß. Für diese Härte dem Hund gegenüber gibt es einen objektiven Grund - er muß seinen Job bei Polizei oder sonstwo erledigen, und das möglichst zuverlässig.

Ich denke nicht, daß der Hauptgrund eines Stachels in der Diensthundeausbildung der Abhärtung der Diensthunde gilt. Auch nicht nur der Absicherung wegen.
Vielmehr ist doch die Zeit/Dauer der Ausbildung der größte Faktor.
Ein Diensthund muß schnell ausgebildet werden.

: Im Sportbereich gibt es diesen objektiven Grund nicht - wenn der Hund die gewünschten Leistungen nicht bringt, gefährdet das keinen, höchstens das Ego seine HF könnte drunter leiden. Und daher sehe ich einen Unterschied zwischen Stachler&Co-Einsatz im Sport und bei "arbeitenden" Hunden - unangenehm ist es natürlich für beide Tiere gleichermaßen, aber bei dem einen Hund gibt es einen objektiven Grund, ihm wehzutun - beim anderen nicht.

Die Sache an sich bleibt aber die gleiche.
Ich kann dir sagen, daß bei uns auf dem Platz Diensthundeführer trainieren. Alle mit Stachel und Tele. Sie machen bei uns im SchH-Training mit.
Für diese Leute sind die Hilfsmittel dann also in Ordnung?
Ebenso habe ich, wie auch sehr viele Vereinskollegen bereits Hunde an die Polizei verkauft.
Dann müßte man doch in diesem Fall auch sagen, o.k., der Hund geht an die Polizei, kann mit Stachel und Tele trainieren.
Oder kenne ich Leute die vorhaben, mit ihrem Hund ins Bewachungsgewerbe zu gehen.
Auch die Rechtfertigung für die Jäger halte ich für ziemlich fragwürdig. Mein Nachbar ist hier in der Gegend Feldschütz und Jäger, ich jedoch finde nicht, daß ihm das die Haltung seines Hundes rechtfertigt, so wie er ihn hält und ausbildet.

Also hier solche Unterschiede zu machen, halte ich für etwas gewagt.

Viele Grüße
Tanja

16. August 2002 09:22

Ich meine nur, daß ein Diensthundeführer berechtigere Interessen an einem sehr zuverlässig arbeitenden Hund hat als ein Sportler. Und manche Sicherheit kann man angeblich nur mit dem Tele oder so erreichen - mag sein, pauschale Aussagen sind ja immer etwas schwierig.

Für Jäger finde ich es übrigens nicht okay. Habe schon meinen befreundeten Jäger überzeugt :-); sein neuer Hund (Dackel aus Leistungszucht) wird ohne Stachler gearbeitet und hat schon ein sehr zuverlässiges Stop hinterm Wild. Nur mit Schleppe.

Liebe Grüße
josh

16. August 2002 09:38

Hallo Josh,

: Ich meine nur, daß ein Diensthundeführer berechtigere Interessen an
: einem sehr zuverlässig arbeitenden Hund hat als ein Sportler. Und
: manche Sicherheit kann man angeblich nur mit dem Tele oder so erreichen
: - mag sein, pauschale Aussagen sind ja immer etwas schwierig.

Wo fängt für Dich dann die Legitimation an? Die Hunde, die für den Dienst angekauft werden, stammen aus dem Sportbereich und sind dementsprechend teilausgebildet, so daß dieses den Behörden überhaupt erst ermöglicht, die Hunde nach nur 6-wöchigen Vorbereitungskursen in den Dienst zu nehmen. Teilweise werden die Hunde schon in Privathand für bestimmte spezielle Aufgabenbereiche (Sprengstoff-, Rauschgift-, Leichensuche) vorbereitet. I.d.R. handelt es sich dabei um Hunde, die wegen diverser Einschränkungen in den Triebbereichen nicht gut genug sind für den Sport und somit auch für die Zucht. Das aber merke ich erst im Laufe der Ausbildung und Entwicklung des Hundes. Irgendwann entscheidet sich, für was er tauglich ist (Sport/Dienst und/oder Zucht), aber dann ist seine Ausbildung bereits sehr weit fortgeschritten bzw. weitgehend abgeschlossen. Ist es jetzt für Dich legitim, daß ich den einen Hund teilweise mit dem Korallenhalsband und/oder dem E-Reizgerät ausbilde, weil von vorneherein eine Zuchtunfähigkeit feststeht (Einhoder, Zahnfehler, Langstockhaar) und er bei Eignung eine Karriere als Diensthund einschlagen wird, bei seinem evtl. zuchtfähigen (stellt sich ja auch erst später heraus, ob er's wirklich sein wird) Wurfbruder ist es nicht legitim, weil er vielleicht, wenn er gut genug dafür ist, im Sport geführt werden wird? Und was, wenn ich bemerke, daß es doch nicht dafür langt bei ihm und er wird "nur" ein Beamter??? Und wenn man wirklich im Sportbereich auf jegliche Einwirkungsmöglichkeiten verzichten würde, wo soll denn dann noch der Nachschub für die Diensthunde herkommen?

Viele Grüße

Antje

16. August 2002 09:46

Hallo Tanja,

: Ich kann dir sagen, daß bei uns auf dem Platz Diensthundeführer
: trainieren. Alle mit Stachel und Tele. Sie machen bei uns im SchH-
: Training mit.
: Für diese Leute sind die Hilfsmittel dann also in Ordnung?
: Ebenso habe ich, wie auch sehr viele Vereinskollegen bereits Hunde an
: die Polizei verkauft.
: Dann müßte man doch in diesem Fall auch sagen, o.k., der Hund geht an
: die Polizei, kann mit Stachel und Tele trainieren.

Hier sehe ich auch die Grenzen einer solchen Legitimation in Bezug auf "Diensthundeführer dürfen/"Private" dürfen nicht". Zum einen, weil's für den Hund genau das gleishe ist. Zum anderen, weil nicht jeder Diensthundeführer ein begnadeter Ausbilder ist (es gibt sowohl im Dienst als auch im Sport solche und solche). Und zum dritten, weil Dienst- und Sporthunde oft parallel gearbeitet werden. Beim Diensthund ist es O.K., beim "Privaten" (der evtl. Diensthund wird...) ist es nicht O.K.? Der Diensthundeführer darf seine Ausbildung mit Koralle oder E-Reizgerät absichern, der Sporthudneführer nicht? Und in Prüfungen und auf Meisterschaften treten sie dann gegeneinander an??? Das ist mit alles zu fadenscheinig! Hier wäre mir eine Trennung nach "der qualifizierte Ausbilder darf/der unqualifizierte Ausbilder darf nicht", unabhängig vom Dienst oder Privat, lieber. Und auch, daß überall Grenzen eingehalten werden, also daß kein Hund, egal mit welchen Hilfsmitteln, mißhandelt wird. Ein Hund, der Angst hat oder gar in Panik versetzt wird, ist nicht in der Lage zu lernen, also verbieten sich solche Handlungen sowieso, sowohl im Sport als auch im Dienst...

Viele Grüße

Antje

16. August 2002 09:51

"Zwei kämpfende Hunde trenne ich, indem ich sie an der Schwanzwurzel auseinanderzerre. Oder mit einem scharfen Wasserstrahl, falls zur Hand. "
Das möchte ich mal sehen, habe selber Schäferhunde und unte meinen Hündinnen gab es Riesenzoff (Mutter und Tochter - Rangkämpfe). Die waren weder durch ziehen an der Rute (hat eine Hündin fast das Ohr gekostet) noch durch einen Eimer Wasser zu trennen - wir hatten Mühe und Not sie auseinanderzubekommen - selbst eine Schaufel wirkte nicht!!!! Mein Mann hat mehrere Bißwunden davongetragen - jetzt möchte ich sehen wie Du zwei solche Hündinnen auseinanderbringst.
Zum "Stachel" eine Sache: Meine Hunde werden mit Gliederhalsband ausgebildet. Bei hoher Trieblage wird der Stachel schon mal eingesetzt um unerwünschtes Verhalten - wie z. B. Vorprellen - nicht auslassen - usw. zu unterbinden. Aber dann sehr dosiert und mit viel Fingerspitzengefühl - jetzt sagst Du wahrscheinlich wieder geht auch mit normalem Halsband - Meine ERfahrung hat gezeigt Rucken im normalen Halsband ist viel unangenehmer und stressiger als Stachel.
Viele Grüße
Uschi