Hallo!
Ich habe eine 9 Monate alte Podenco-Mischlingshündin, mit der wir inzwischen im Junghundkurs sind. Es ist auch alles bestens, sie ist freundlich und sehr aufmerksam, nur haben wir draußen ein Problem: wenn sie nicht ihren Ball hat (sie ist extrem ballfixiert und apportiert für ihr Leben gern: sie drückt den Ball jedem in die Hand, in der Hoffnung, derjenige wirft ihn) und wenn wir sie nicht beschäftigen (wir gehen oft in gemischten Hundegruppen und machen zwischendurch Übungen wie Platz-Bleib, Slalom durch sitzende Hunde, usw.), dann geht sie ins Gebüsch um zu stöbern.
Also sobald sich niemand mit ihr beschäftigt (Ball spielen oder Übungen, für beides ist sie sehr zu begeistern), sucht sie sich ihre eigene Beschäftigung. Und das, obwohl wir fast immer mit anderen Hunden gehen, z.T. mit wechselnden Gruppen. In zwei Gruppen sind z.B. erwachsene Hündinnen dabei, in einer anderen zwei Junghündinnen, wir treffen fast täglich neue Hunde in den Auslaufgebieten, und mit all diesen Hunden könnte sie spielen. Sie hat also Abwechslung und täglich Kontakt zu spielfreudigen Artgenossen. Ist das Gelände uninteressant, spielt sie ausgiebig und gern, am liebsten Rennspiele. Aber wenn das Gelände interessanter ist, spielt sie nur mal kurz, haut dann aber schnell ab ins Gebüsch.
Ich kann sie dort jederzeit abrufen, d.h sobald ich rufe oder pfeife kommt sie sofort angeflitzt und bekommt eine Belohnung (Leckerlie oder Ball). Manchmal lasse ich die Belohnung auch weg, damit es spannender für sie bleibt, ob sie was kriegt oder nicht. Sie hört jedenfalls so zuverlässig und begeistert, daß ich schon von allen Seiten Lob bekommen habe, wie fantastisch mein Hund hört.
Aber was nützt mir das, wenn sie danach sofort wieder ins Gebüsch sprintet? Viermal ist sie schon richtig abgehauen, wir mußten allerdings nicht länger als zwei, drei Minuten auf sie warten. In der Zeit haben wir uns von ihr entfernt, damit sie lernt, daß sie uns "verliert" wenn sie nicht auf uns aufpasst. Aber das scheint ihr egal, sie hat uns immer gefunden. Auch dann bekommt sie immer eine Belohnung, weil sie zurück gekommen ist.
Für unsere Hündin scheint es ein großartiges Spiel zu sein. Entweder wir beschäftigen sie mit Ball oder Übungen, oder sie flitzt stöbernd davon.
Inzwischen bin ich schon so weit, daß sie entweder den ganzen Spaziergang ihren Ball hat (sie trägt ihn dann die ganze Zeit, manchmal legt sie ihn dann hin und wartet, daß entweder jemand ihn wirft oder ein Hund ihn ihr wegnimmt und ein Rennspiel daraus wird. Das findet sie beides toll), oder sie an der Schleppleine ist.
Aber entweder Ball oder Schleppleine finde ich auf Dauer nicht so toll. Da wir immer mit anderen Hunden gehen und viele Spaß-Übungen einflechten und unterschiedliche Gelände besuchen, finde ich unsere Gänge nicht so langweilig, daß die Kleine gezwungen wäre, sich Abwechslung zu suchen?! Und gehorsam ist sie ja auch, ich kann sie zwanzig Mal hintereinander rufen wenn sie ins Gebüsch flitzt, und sie kommt zwanzig Mal mit der gleichen Begeisterung und rasenden Gschwindigkeit zu mir und setzt sich vor mich hin, bis ich sage "Lauf" (ob mit oder ohne Belohnung). Aber ich will sie eben nicht zwanzig Mal rufen müssen!
Ich wäre dankbar für jeden Rat und jeden Eindruck, den Ihr habt. Ich würde gerne einfach mal ohne Schleppleine oder Ball Gassi gehen, und daß sie einfach mal mit den anderen Hunden spielt, ohne daß es dabei um ihren Ball geht... Vom Temperement her ist sie unglaublich fröhlich, immer in Bewegung, lernbegeistert und sehr reaktionsschnell, wir üben ständig neue Tricks, die sie mit Begeisterung lernt und ausführt.
Vielen Dank im voraus und sorry für die lange Beschreibung.
Grüße,
Nadie