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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Angstbeisser Verhalten wird unerträglich
20. Februar 2003 16:55

Hallo Karin,

ich nehme den Hund Fuss und wenn er dann zu den Leuten knurrt oder bellt ziehe ich am Halsband und pfui.
Wenn er stehenbleibt und nicht weiterwill, dann ziehe ich so am Halsband, dass er mit muss.


20. Februar 2003 17:00

Grüß Dich Jürgen,

Du meinst

: Den Hund an das Tierheim zurückzugeben, die es nicht für nötig gehalten haben, die schon bekannten Probleme zu erwähnen halte ich nicht für eine gute Idee.

schreibst aber, dass es ein schleichender prozess war. Man kann durchaus annehmen, dass zu tierheimzeiten diese entwicklung noch nicht sichtbar war. In vielen tierheimen gibt es erfahrene gassigänger, die mit ängstlichen hunden vertraut sind.

: Deshalb frage ich hier ja auch nach einer passenden Stelle, die sich solchen Problemhunden auch wirklich annehmen, denn eins kannst du glauben. Ich will nur das bestmögliche für meinen Hund.

Nun, wie es ausschaut, steht dein hund unter dauerstress. Da kannst erst einmal nicht viel erwarten, wenn es dir nich gelingt, den stress zu mindern. Und da steht die frage zur beantwortung, was du tust, wenn sich eine solche situation abzeichnet?
Es gibt leider immer wieder fälle, wo hundebesitzer unwissentlich den stress intensivieren und jede andere lösung verhindern. Also erzähle.

tschüß Martin & Mirko





20. Februar 2003 17:05

Hallo Jürgen!

die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Vor ca. 1.5 Jahren war ich in einer ähnlichen Lage.
Unser Border-Mix hat auf alles sehr ängstlich und gleichzeitig sehr aggressiv reagiert. Am Schluss konnte ich ihn nirgends mehr frei lassen, er magerte vor lauter angst und stress ab und verkroch sich immer mehr.
Den Hund hatten wir mit 7 Monaten übernommen. Wir waren die dritten Besitzer. Seine Vorgeschichte war alles andere als rosig. Als Kuno 3 Jahre alt wurde, wurde die Situation immer schlimmer und eines Tages packte der Hund den jüngsten Sohn von meinem Freund in den Kopf. Der Junge kam mit dem Schrecken davon....zum Glück!
Wir haben in unserem Bekanntenkreis eine Tierärztin, die eine Weiterbildung zum Thema Hundeverhalten gemacht hat. Sie stufte unseren Kuno als gefährlich ein. Nun dann, durch sie fanden wir eine Frau, die bereit war Kuno bei sich aufzunehmen. Die Dame lebt sehr abgelegen und hat ein Flair für Verhaltensgestörte Hunde. Kuno bekam am Anfang auch Psychopharmaka.
Ueberlege dir gut was du machen möchtest. Auf jeden Fall würde ich zu einem Tierarzt gehen. Aber...auch wenn mich viele hier dafür steinigen...ich würde kein Risiko eingehen, vor allem nicht mit Kindern.

Sonja

20. Februar 2003 17:09

Dem Tierheim war dies bekannt, da es im Nachhinein herauskam, dass es auch dort Pfleger gab, die nicht an ihn herandurften.
Er steht nicht unter Dauerstress:
Wenn Anfangs Besuch kam, dann haben wir ihn immer dabei gehabt und versucht, dass der besuch den Hund ignoriert und er kommen kann. Das klappt auch, wenn ein und dieselben Leute ca 30 mal da waren, aber es fängt jedes mal von Neuem an. Es gibt keine Besserung.
Wir haben ihn auch im Freien auf die Leute zugehen gelassen. Haben sie gewarnt, dass er sie eventuell stellt und auch da klappt es nach einiger Zeit, dass er die Leute akzeptiert.
Nur hat er jetzt schon einmal nach jemandem geschnappt den er schon öfters gesehen hat und ich kann es nicht mehr riskieren.
Es ist halt das Unberechenbare, was ihn gefährlich macht, denn es ist nicht bei allen Fremden im Freien.

20. Februar 2003 17:14

Danke Sonja, genau das ist es.

Wenn etwas passiert ist es zu spät.
Wenn er tasächlich mal nach einem Kind schnappt, würde ich mir unendlich Vorwürfe machen, dass ich nichts unternommen habe. (Auch wenn es mit einschläfern endet)

Deshalb frage ich ja auch hier, da ich alle Möglichkeiten ausschöpfen will.

Zum Tierarzt werden wir natürlich gehen und um Rat fragen.


20. Februar 2003 17:24

Hallo Jürgen
:
: ich nehme den Hund Fuss und wenn er dann zu den Leuten knurrt oder bellt ziehe ich am Halsband und pfui.
: Wenn er stehenbleibt und nicht weiterwill, dann ziehe ich so am Halsband, dass er mit muss.

Na das ist schon mal ein Hinweis.
Häufig ist es so, dass genau dein Verhalten (Druck am Hals erhöht sich, schimpfen) den Hund in seiner Angst/Ärger verstärkt.
Der HUnd assoziert nicht wie du erwartest: Lass das sein, sondern
"Immer wenn Menschen kommen ist hier Stress, auch mein Mensch ist ganz aufgeregt, alles wird ganz unangenehm", also werden fremde Menschen zum Auslöser für Angst.
Da ist eine systematische Gegenkonditionierung gefragt bei einem Verhaltenstherapeuten.Der Hund muss die Erfahrung machen, dass solche Situation zumindest neutral, noch besser angenehm f. ihn werden. Dann ist kein Platz f. Angst.
Solange Ursachen in deinem Verhalten gefunden werden, gibt es noch gute Chancen die Situation auch wieder in eine andere Richtung zu bewegen.

Gruß von Susanne und Ninja