Hallo Karlchen,
: Das Ablegen ins Platz gestaltet sich leider nicht so einfach, da meine Maus im Falle von total Fremden an der Haustür solch eine Panik hat, dass sie völlig dicht macht.
Das ist natürlich auch erst die Übung für die Fortgeschrittenen! Das hat am Anfang bei uns auch nicht geklappt, sondern erst nach vielen "Besucher sind alle nett" Übungen. Und das klappt natürlich auch nicht von heute auf morgen, sondern dauert schon wirklich lange (d. h. je nachdem wieviel Besuch man kriegt...:-))
Zwei Dinge sind mir noch eingefallen, die ich vorhin vergessen habe. Versucht nicht sie zu beruhigen, wenn sie Panik bekommt. Das Beruhigen kommt beim Hund in etwa so an "oohh, Frauchen/Herrchen finden das auch komisch, denn die benehmen sich jetzt ganz anders als sonst", es ist also eher eine Bestärkung, dass sie Recht hat sich zu fürchten. So schwer es fällt, ignoriert die Toberei! Wenn es jemand ist, mit dem ihr jetzt üben möchtet, nehmt sie kommentarlos an die Leine und geht mit ihr vor die Tür, ist es jemand anderes/uneingeweihtes sperrt sie kommentarlos weg, oder noch besser, anleinen und entweder so festbinden, dass sie gucken kann, aber außer Reichweite liegt oder von zweiter Person in entsprechender Entfernung festhalten lassen (aber wiederum völlig kommentarlos!!! Der Halter ist ein besserer Pfahl zum anbinden, er hat nämlich den Vorteil, dass er loben darf bzw. Leckerle oder Spielzeug geben, in dem Moment, wo der Hund ruhig ist/sich etwas entspannt. Aber nur dann!!! Das Zugucken dürfen hat den Vorteil, dass der Hund merkt, dass ihr euch völlig ruhig und normal dem Besuch gegenüber verhaltet und es eigentlich gar keinen Grund zum Aufregen gibt. Am optimalsten ist es natürlich, wenn man auch diese Situationen gestellt übt, so dass der "Besuch" sich solange mit einem quatschend in der Tür unterhält, bis der Hund mal kurz Atem holt und ruhig ist. So kann er lernen, dass sein Bellen den "Eindringling" nicht vertreibt, der aber geht, wenn Hund ruhig ist! Dauert natürlich auch, bis die Verknüpfung stattfindet. Und wenn ihr solche Übungen macht, sagt euren Nachbarn Bescheid (sofern in störanfälliger Nähe vorhanden), und bittet um Verständnis, dass mal etwas länger gebellt wird.
Und wenn es schon Bekannte gibt, die sie so gut kennt, dass ihr sie gleich zu ihnen lassen könnt, könnt ihr mit denen Übungssituationen aufbauen: Klingeln, die netten Bekannten kommen, bleiben 5 min, gehen raus, klingeln, kommen rein, bleiben 5 min, etc. bis sie beim Klingeln nicht mehr panisch reagiert, sondern denkt, "ha, sind ja die netten, die wieder reinkommen". Auch da brauchst dann natürlich mehrere Sitzungen, kann aber helfen, die Panikverknüpfung mit der Klingel zu vermindern. Ebenso kann hilfreich sein, dass ihr selbst wenn ihr nach Hause kommt, erst klingelt, bevor ihr aufschließt und reinkommt.
: Ein weiteres Problem sind solche Besucher, die es einfach nicht kapieren, wie sie sich dem Hund gegenüber zu verhalten haben...Selbst wenn man sie tausendmal bittet, den Hund nicht anzugucken, zu ignorieren...etc. (haben wir alles schon hinter uns), schaffen sie es immer wieder (und wenn es bei der Verabschiedung ist) alle "Entspannungsversuche" zunichte zu machen :-(
: So als ob sie sich beweisen müssten, das sie die "Nuss" doch noch knacken könnten. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man den Leuten erklärt, warum sie sich so verhalten sollen und wo die Probleme liegen, dann weckt man erst recht den Ehrgeiz, zu beweisen, dass sie doch "Hundekenner" sind und mit ALLEN Hunden zurecht kommen.
Oh ja, solche Leute braucht man wirklich nicht. In meinem Bekanntenkreis habe ich davon glücklicherweise nicht einen, aber auf der Straße habe ich schon mehrere solcher Hundekenner getroffen, die mir auch immer wieder Rückschläge eingebracht haben.
Da hilft nur immer wieder geduldig erklären und im zweifelsfall auch mal androhen "Wenn ihr euch jetzt nicht anständig verhaltet, dürft ihr erst wiederkommen, wenn sie stabiler ist, ihr seht doch, dass es auf eure Art nicht geht". Kommt halt drauf an, wer's ist.
Alles Gute
Susanne & Zasko