Hallo Antje!
: Heute kann so etwas mit Hightech-Futter kaschiert werden und es gelangen munter Hunde mit chronischen Verdauungsbeschwerden, Bauchspeicheldrüsenproblemen usw. in die Zucht, vielleicht sogar als hochprämierte Champions, auf die dann munter Linienzucht betrieben wird. Das sind halt die Opfer, die unsere Hunde heute bringen müssen.
Oho, Moment, so meinte ich das nicht. Hast Du schon mal Hunde ausgestellt, oder bei einer Ausstellung zugesehen? Die Hunde werden oft vorher gebadet, das Fell zB mit Öl eingerieben, so daß es schön glänzt...
Glaube nicht, daß die Hunde vor einer Ausstellung eben kurz übergebürstet werden und ab damit!
Und Hunde mit Bauchspeicheldrüsen- oder extremen Verdauungsbeschwerden werden auch mit sehr hochwertigem Futter nicht die Leistung erreichen, die gesunde Hunde erlangen(zB bei Leistungsprüfungen, die früher wie heute noch viele Rassezuchtverbände verlangen, bevor ein Hund zur Zucht zugelassen wird).
Ich bin übrigens auch sicher, daß ein damaliger Züchter mit einem sehr gut geratenen Hund, der das vorhandene Futter nicht so gut verträgt, diesen Hund anders ernährt hätte, zB durch Selbstgekochtes.
"Opfer" in der damaligen Zucht waren mit Sicherheit zB die Hunde aus nicht HD-freien Linien, worauf heute vermehrt geachtet wird!
Es gibt sehr viele Dinge, auf die man in einer guten Zucht Wert legen sollte, das sind (vom angestrebten Rassestandard mal abgesehen) ein gesundes Knochengerüst, Ekzemfreiheit, Robustheit, starke Nerven und ein gutes Wesen. Alles, was man also positiv erblich beeinflussen kann.
Den "perfekten" Hund wirds wohl nie geben (was ich nicht mal schlecht finde, gibt schließlich auch nicht den perfekten Hundehalter...grin).
Aber - um zu meinem Rüden zurückzukommen, der oft, wenn er im Sommer aus einer abgestandenen, bakterienreichen Pfütze trinkt, Magenprobleme bekommt - ein Hund mit einem empfindlichen Magen hat eventuell andere Vorzüge, die der Rasse guttun würden. Bei meinem Linus ist dies sicherlich sein Wesen und Charakter (wobei ich zu wenig Ahnung habe, um zu wissen, ob er dies auch vererben würde).
Ein Hund, der allen Dreck ohne Probleme verdauen kann, muß nicht unbedingt besser für eine Zuchtlinie sein. Er ist vielleicht robuster, aber er vererbt vielleicht auch einige Dinge, die für die Zuchtlinie nicht so toll sind.
Robuste gesunde Hunde sind ein erstrebenswertes Ziel. Aber da wir unsere Hunde heute nicht mehr mit Abfällen ernähren, muß ein Hund auch keine Abfälle vertragen können, um für die Zucht geeignet zu sein. Und da Eukanuba ein vollwertiges, normal im Handel erhältliches Futter ist - und nicht ein reines Tierarztfutter für Problemfälle - glaube ich auch nicht, daß Hunde mit erblich bedingten schweren Verdauungsbeschwerden nur durch die Gabe solch eines handelsüblichen Futters fit werden.
Liebe Grüße
Daniela