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der Berner

geschrieben von Alice(YCH) 
der Berner
25. Februar 2001 20:19


Hallo Yorkies,

Ich habe mitbekommen, daß es unter euch doch einige Berner-Besitzer gibt und da der Berner auf meiner persönlichen Rassenwunschliste für irgendwann fest geplant ist, wollte ich euch ein paar Fragen stellen.
Meine Hunde hole ich am liebsten mit der achten Woche vom Züchter ab und dann gibt es, in kleine Einheiten aufgeteilt, um den Welpen nicht zu überfordern, das volle Programm: Zugfahren, Bahnhof, Busfahrt, U-Bahn-Fahrt, Gewimmel in der Fußgängerzohne und allgemeines stadttraining. Weiterhin wäre es mir sehr wichtig, daß der Hund nicht gleich ausflippt, wenn er von einem fremden Kind oder auch Erwachsenen angefasst wird. Er darf schon ein Schritt zurückgehen, aber nie schnappen oder knurren. Ich habe gehört, daß es einige Linien gibt, bei den die Rüden recht dominant und auch aggressiv anderen Hunden gegenüber sind, wie häufig kommt das denn vor? Gibt es sehr starke Unterschiede bei den VDH-Züchtern? vielleicht könntet ihr jemanden empfehlen. Mir ist das Wesen wirklich am wichtigsten und das Aussehen ist nur zweitrangig, allerdings möchte ich nicht den schweren Berner.
So viel ich weiß, ist der Berner ja schon ein Wachhund. Wie ausgeprägt ist der Schutztrieb und wie äußert sich das Bewachen?
Ich habe gehört, daß die Berner nur selten älter als 11 Jahre werden, wenn überhaupt, stimmt das?
Es wäre einfach toll, wenn ich am Ende einen coulen Hund, bzw. eher eine coule Hündin, die ausgeglichen, ruhig, flexibel und zu jedem Abenteuer bereit wäre, bekommen könnte. Meint ihr das wäre mit dem Berner bei richtiger Aufzucht und Erziehung möglich???

Ich weiß, das sind Fragen über Fragen, aber vielleicht wird es ein paar Bernifans doch möglich sein mir Einiges zu schreiben.

viele Grüße und ein großes Dankeschön!

Alice


25. Februar 2001 21:34

Hi Alice,

: Ich habe gehört, daß die Berner nur selten älter als 11 Jahre werden, wenn überhaupt, stimmt das?


11 Jahre ist schon ein sehr hohes Alter für einen Berner. Meine Hündin ist 10 Jahre alt...
Leider sterben sehr viele Berner an Krebs :-( Wir haben eine Hündin vor 3 Jahren im Alter von 6 Jahren an Leberkrebs verloren, es war ganz schrecklich, und unsere Omi kämpft ebenfalls. Seit Freitag haben wir die Bestätigung von Vet, das ihre "Knubbel" Schilddrüsentumore sind. Auch sie hat Krebs, Streuung bereits in der Gesäugeleiste.

Ich muß ganz ehrlich sagen, für uns ist unsere Cessy der letzte Berner. Ich liebe sie sehr und hoffe, das wir einen Ausweg finden, aber ich möchte nicht nochmehr Hunde auf diese Weise verlieren :-((

Liebe Grüße

Gesa & Borderbande


25. Februar 2001 21:58

Hallo Alice,
wir haben einen nun knapp 1jährigen Berner Rüden des "schweren Schlages", der seit seiner 8. Woche bei uns lebt. Es ist unser erster Hund, daher kann ich dir nur von meinen Erfahrungen mit unserem "Baby"-Berner berichten.
Ich denke, wie ein Hund auf seine Umwelt reagiert, ist in hohem Maße abhängig von seiner Sozialisierung. Wir sind am 3. Tag seiner Ankunft zur Welpenspielstunde gegangen und haben alle Tipps der Trainerin in die Tat umgesetzt (den Welpen so viel wie möglich überall hin mitnehmen) und es hat sich gelohnt ;-). Wir hatten kürzlich seine Schwester kennengelernt, die leider nicht in diesem Maße "integriert" wurde, und der Unterschied im Verhalten war sehr sehr deutlich sichtbar.
Unser Kleiner hat absolut keine Probleme mit Menschen, mit Kindern, mit anderen Hunden. Kinder liebt er über alles und das ist auch nicht immer einfach, weil er sehr "stürmisch" sein kann und eher "gebremst" werden muss.
Sein Verhalten ist noch sehr baby-like - ich rechne täglich damit, dass es sich ändern wird. Wie gesagt, er durchlebt mit 1 Jahr nun seine Pubertät und ich hoffe, er behält seine positiven Seiten ;-))

Nun kurz zu deinen Fragen :
Wir haben keinen VDH sondern einen EKU-Hund, der super geraten ist.
Schutztrieb : bis jetzt totale Fehlanzeige
Wachhund : optimal, bellt bei Fremden und ihm unbekannten Fahrzeugen und Lebewesen (hat "früher" nächtelang einen Igel im Garten verbellt ...) - beruhigt sich aber wieder, wenn keine "Gefahr" droht.
Unser Silas ist ein sehr umweltfreundlicher gelehriger und gehorsamer Hund - nicht unbedingt schnell im Umsetzen seiner Befehle, sehr verfressen, sehr kälte-liebend, und wahnsinnig lieb.

Viele Grüsse
Christine und SILAS












26. Februar 2001 07:57

Hallo Alice,

: Meine Hunde hole ich am liebsten mit der achten Woche vom Züchter ab und dann gibt es, in kleine Einheiten aufgeteilt, um den Welpen nicht zu überfordern, das volle Programm: Zugfahren, Bahnhof, Busfahrt, U-Bahn-Fahrt, Gewimmel in der Fußgängerzohne und allgemeines stadttraining.

Genau richtig und superwichtig! Und Welpenschule nicht vergessen!

:Weiterhin wäre es mir sehr wichtig, daß der Hund nicht gleich ausflippt, wenn er von einem fremden Kind oder auch Erwachsenen angefasst wird. Er darf schon ein Schritt zurückgehen, aber nie schnappen oder knurren.

Das ist fast ausschließlich Sache der Sozialisierung und Prägung. Wenn man den Welpen von Anfang an von Fremden und Kindern anfassen lässt, dann wird das zur Normalität. Sicher gibt es Ausnahmen.

:Ich habe gehört, daß es einige Linien gibt, bei den die Rüden recht dominant und auch aggressiv anderen Hunden gegenüber sind, wie häufig kommt das denn vor?

Man muss schon damit rechnen. Unser erster Rüde (Moses) war sehr dominant, aber zu anderen Hunden und Kindern hervorragend. Kleinen Hunden hat er nie etwas getan und es sogar ignoriert, wenn sie ihn gebissen haben. Mit gleich großen Rüden gab es schon mal Ärger, aber er hat nie angefangen. Anders sah es "innerfamiliär" aus. Während der Pubertät hat er uns täglich getestet... Zähnefletschen, Knurren an der Futterschüssel u. ä. Aber irgendwann war auch das überstanden.

:Gibt es sehr starke Unterschiede bei den VDH-Züchtern? vielleicht könntet ihr jemanden empfehlen. Mir ist das Wesen wirklich am wichtigsten und das Aussehen ist nur zweitrangig, allerdings möchte ich nicht den schweren Berner.

Es lohnt sich auf jeden Fall, genau zu prüfen.

: So viel ich weiß, ist der Berner ja schon ein Wachhund. Wie ausgeprägt ist der Schutztrieb und wie äußert sich das Bewachen?

Das ist bei jedem Hund ein bisschen anders und viel Erziehungssache.

: Ich habe gehört, daß die Berner nur selten älter als 11 Jahre werden, wenn überhaupt, stimmt das?

Unser erster Rüde wurde 12 Jahre, sein Vater sogar 13 oder 14.
Aber es stimmt schon leider, dass die Berner nicht unbedingt zu den langlebigen Rassen zählen.

: Es wäre einfach toll, wenn ich am Ende einen coulen Hund, bzw. eher eine coule Hündin, die ausgeglichen, ruhig, flexibel und zu jedem Abenteuer bereit wäre, bekommen könnte. Meint ihr das wäre mit dem Berner bei richtiger Aufzucht und Erziehung möglich???

Ja! Ja! Ja!

: Ich weiß, das sind Fragen über Fragen, aber vielleicht wird es ein paar Bernifans doch möglich sein mir Einiges zu schreiben.

Frag mehr, wenn Du noch Fragen hast!

Ira mit
Bonny (Berner-Hündin, 3 Jahre alt, geprüfter Rettungshund)
Freya (Berner-Hündin, 3 Jahre alt, geprüfter Rettungshund)
Ava (Berner-Hündin, 5 Monate alt - "Katastrophenhund" im übertragenen Sinne...)

26. Februar 2001 08:31

Hallo Alice,

wenn Du weiter unten unter "Ruhige Hunderasse gesucht" schaust, dann wirst Du viele unterschiedliche Beschreibungen des Berners finden. Sehr gelungen finde ich das Portrait von P.H. in diesem Thread.
Der Berner ist ein sehr flexibler Hund und eignet sich -richtig gehalten- für fast jede Art von Hundesport.
Es gibt auch einige Züchter, die in ihrer Zucht mehr Wert auf Gesundheit, Wesen und Arbeitsfreude legen als auf reine "Schönheit" (was auch immer man darunter versteht.) Aber natürlich liegt es in erster Linie an Dir, was Du aus deinem Hund machst.
Die Lebenserwartung des Berners ist leider nicht so hoch wie bei vielen anderen Rassen, obwohl ich auch schon einige Methusalems kenne (13 Jahre!). Auch da scheint die Zuchtlinie eine Rolle zu spielen.

Am ehesten findest Du Deinen Wunschberner, wenn Du einen Züchter suchst, der selbst mit seinen Hunden arbeitet.
Ich habe meine Hündin aus einem solchen ÖKV-Zwinger in Österreich (siehe Link) und bin von ihr begeistert, es gibt aber auch VDH-Züchter (leider nicht viele), die ihre Berner anspruchsvoll ausbilden und gegen das Klischee vom trägen, schwer motivierbaren Bettvorleger erfolgreich angehen. Gell, Ira? ;-))

Noch viel Spaß beim Aussuchen
Sabine S.

26. Februar 2001 12:14

Hallo Gesa,

Danke für deine Antwort. Da du aber selbst viel mit Hunden arbeitest, würde ich dich bitten mir zu schreiben, ob der Berner wirklich der Allround-Hund ist, den ich brauche. Wie gesagt, ich weiß, daß die Prägungsphase und die gesamte erziehung des Welpen ausschlaggebend ist, aber es gibt auch Hunde, die obwohl man sich die größte Mühe gibt, einfach nicht das Nervenkostüm haben, um sie zum Flughaafen oder zum Frankfurterhauptbahnhof mitzunehmen. Einen solchen Hund bräuchte ich aber und er müßte in jeder Situation vollkommen entspannt und coul sein, da er noch eine Zusatzausbildung außer Begleithund machen würde.

Wie würdest du die Krebsanfälligkeit sehen, wenn man den im VDH gezüchteten Durchschnitt betrachtet? Könntest du aus deiner eigenen Schätzung eine grobe Prozentzahl nennen?

viele Grüße
Alice