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Schäferhundezüchter

geschrieben von Sally und Max(YCH) 
Schäferhundezüchter
01. März 2000 12:24

Hallo,

gibt es Schäferhundezüchter, die 1 bis 3 Jahre alte Tiere an berufstätige aber in der Freizeit sehr aktive Leute abgeben?


01. März 2000 13:06

Hallo Sally,

bei einem Züchter bekommst Du i.d.R. eher einen Welpen. Verkäufliche Hunde im Alter von 1 bis 3 Jahren stammen eher aus Sportlerhand, weil ein Hund für diese oder jene Aufgabe nicht geeignet ist. Ich würde auch keinen Hund in diesem Alter nehmen, der bis dahin bei einem Züchter mit vielen Hunden zusammen mehr oder weniger im Rudel mit wenig Familienanschluß aufgewachsen ist, dann lieber einen, der bei jemandem groß wurde, der nur einen oder zwei Hunde hat und sich mit diesen ausreichend beschäftigt hat (auch einzeln). Sei auf jeden Fall vorsichtig, oftmals werden unerfahrenen Leuten HD-Hunde oder anderweitig kranke Hunde "angedreht".

An was habt Ihr denn gedacht (Rüde, Hündin, Langhaar oder Stockhaar, eher ein Draufgänger oder mehr ein ruhiger Familienhund usw.)?

Viele Grüße

Antje

01. März 2000 13:37

Hallo Antje,

mein Freund hat aus Privathand eine Schäferhündin gekauft (6 Monate).
Die Leute hatten 3 Hunde in diesem Alter, verschiedene Rassen, sehr seltsam. Die Hündin ist jetzt fast 9 Monate und ich bin total verwundert, das Sie (bis jetzt)keinerlei auffälliges Verhalten zeigt.

Aber eigentlich geht es darum, das wir in etwa 2 Jahren zusammen in eine Wohnung mit Garten ziehen wollen und ich mir dann den Traum erfüllen kann, einen Schäferhund zu holen.

Am vernünftigsten wäre dann wohl ein Rüde und weil wir beide berufstätig sind, kann ich mir keinen Welpen holen, also muß der Hund schon ein bißchen älter sein, so ab 1 Jahr denke ich ist das o.k..

Ich möchte auf jeden Fall Hundesport betreiben, ob Agility, Schutzhundeausbildung und was es sonst noch gibt, kommt auf den Hund an bzw. woran der Hund am meisten Spaß hat.

Mein Traum ist ein Altdeutscher Schäferhund.

Die Hündin von meinem Freund ist vermutlich unter den schrecklichsten Bedingungen aufgewachsen, da sie im Schlaf plötzlich anfing ganz schwer zu atmen und zu fiepen und sie sehr schreckhaft ist. Aber sie bleibt total ruhig wenn sie alleine ist, macht nichts kaputt, heult nicht, gar nichts.

Wenn er von der Arbeit kommt ist volles Hundeprogramm angesagt, anscheinend kommt sie so super mit dem allein bleiben klar.

Bei Hunden aus dem Tierheim ist die Gefahr wahrscheinlich groß, daß sie totale Verlustängste haben.

Bevor ich einen Schäferhund kaufe, würde ich je nach dem erst mal einen Tierarztbesuch mit dem Hund unternehmen, wegen HD usw.

Danke für Deine Antwort

Sally und Max

01. März 2000 14:00

Hallo Sally,

wie gesagt, es besteht immer die Möglichkeit, einen DSH in dem von Dir angegebenen Alter „zu adoptieren". Oftmals kann es hilfreich sein, sich an den Besitzer eines Deckrüden zu wenden, denn die wissen immer, wo und warum Nachkommen ihrer Rüden abzugeben sind.

Es ist nicht gesagt, daß es besser wäre, einen Rüden zur bereits vorhandenen Hündin zu nehmen. Gerade wenn man einen älteren Hund nimmt kann man vorher sehr schön ausprobieren, wie die Hunde miteinander harmonieren. Bei der Haltung von einem Rüden und einer Hündin steht man vor dem Problem der Familienplanung und ruckzuck muß einer der Beiden unters Messer…


: Ich möchte auf jeden Fall Hundesport betreiben, ob Agility, Schutzhundeausbildung
: und was es sonst noch gibt, kommt auf den Hund an bzw. woran der Hund am
: meisten Spaß hat.

Du solltest vorher wissen, was Du machen möchtest, um den möglichst optimal zu Dir passenden Hund zu finden.


: Die Hündin von meinem Freund ist vermutlich unter den schrecklichsten Bedingungen
: aufgewachsen, da sie im Schlaf plötzlich anfing ganz schwer zu atmen und zu fiepen
: und sie sehr schreckhaft ist.

Das schwere Atmen und das Fiepen zeigt nur, daß sie träumt. Wovon, das werden wir nie erfahren. Meine Hunde träumen immer an den Tagen sehr stark und intensiv (mit Heulen, Bellen usw.), an denen sie großartige Beuteerlebnisse hatten (Schutzdienst, Katze, Kanninchen usw.).


: Bei Hunden aus dem Tierheim ist die Gefahr wahrscheinlich groß, daß sie totale
: Verlustängste haben.

Das kommt auch immer auf den Hund und seine angeborene Nerventätigkeit an. Auch im Tierheim gibt’s manchmal tolle Schäferhunde. Die meisten allerdings stammen aus der sog. „Hochzucht" (= Schaulinie) und die sind nervlich meistens nicht so belastbar.

Ich finde die Idee mit dem etwas älteren Hund sehr gut. Schäferhunde aus der Leistungslinie, die nervlich belastbarer sind, sind nach einem Besitzerwechsel auch nicht seelisch am Boden zerstört, so wie ich das bei anderen Rassen schon erlebt habe. Gerade in Alter zwischen einem und zwei Jahren scheinen sie noch einmal eine Prägephase zu durchlaufen (Bildung von neuen Rudeln aufgrund der Geschlechtsreife?) und stellen sich sehr schnell auf ihren neuen Besitzer ein.


Viele Grüße

Antje


01. März 2000 19:53

Hallo,

endlich mal jemand im Forum, der weiß, wovon er spricht.

Ich stell mir vor mit dem Hund die Begleithundeprüfung zu machen und dann die Ausbildung zum Schutzhund, nicht damit ich andere Leute erschrecken kann, sondern weil ich schon öfter mal solche Schutzhundeprüfungen gesehen hab und mich das total fasziniert, wie bedingungslos die Tiere dem Menschen vertrauen.

Ich denke ich hab auch die nötige liebevolle! Konsequenz um mit einem solchen Hund umgehen zu können. Mir ist auch klar das man so einen Hund nicht 10mal flüsternd bitten darf:"Setz dich bitte hin!", d. h. nicht, das ich den Hund von Morgens bis Abends anbrüllen würde. Aber ich denke man darf einfach keinen Hund Antiautoritär erziehen, besonders große Hunde, leider stell ich das aber immer wieder fest.

Mir gehts nur darum einfach Spaß mit dem Hund zu haben, wo natürlich auch eine Menge Arbeit zugehört.

Züchtest Du Hunde? Welche Rasse?



02. März 2000 06:26

Hallo Sally,

: endlich mal jemand im Forum, der weiß, wovon er spricht.

Naja, ich denke, hier im Forum gibt es eine Menge kompetente Leute, die zwar in einigen Dingen verschiedener Ansichten sind, aber in ihrer Art immer bereit sind, bei Problemen weiterzuhelfen. Das finde ich Klasse, über alle Rasse-, Schutzhundausbildungs- und Tierschutzprobleme hinweg.


: Ich stell mir vor mit dem Hund die Begleithundeprüfung zu machen und dann die Ausbildung zum Schutzhund, nicht damit ich andere Leute erschrecken kann, sondern weil ich schon öfter mal solche Schutzhundeprüfungen gesehen hab und mich das total fasziniert, wie bedingungslos die Tiere dem Menschen vertrauen.

Du hast einem grundlegenden Faktor erkannt, den Viele bei der SchH-Ausbildung nicht erkennen (wollen): Vertrauen! Ohne gegenseitiges Vertrauen geht im SchH-Sport überhapt nichts! Nur Teams, die sich gegenseitig aufeinander verlassen können, werden leistungsmäßig dahin kommen, wohin der Hundeführer gerne möchte. Der zweite Faktor, ohne den nichts geht im SchH-Sport, ist klarer Respekt, der auch wieder auf Gegenseitigkeit beruhen muß. Nur dann ist eine SchH-Ausbildung von Erfolg gekrönt und dann ist sie auch nicht tierschutzrelevant.


: Aber ich denke man darf einfach keinen Hund Antiautoritär erziehen, besonders große Hunde,

Hunde und Wölfe sind die autoritärsten Wesen, die ich kenne, daher kann auch in meinen Augen eine Beziehung zwischen Mensch und Hund, in welcher der Hund keine klaren Grenzen gezeigt bekommt, nie 100%ig glücklich sein, von beiden Seiten aus nicht.


: Mir gehts nur darum einfach Spaß mit dem Hund zu haben, wo natürlich auch eine Menge Arbeit zugehört.

Beschäftige Dich ruhig schon jetzt mit der SchH-Ausbildung, auch wenn Du Deinen Hund erst in ein oder zwei Jahren zu Dir nehmen willst. Das ist bestimmt nicht verkehrt und Du weißt dann auch, was zeit- und arbeitsmäßig auf Dich zu kommt (und das ist eine ganze Menge).


: Züchtest Du Hunde? Welche Rasse?

*GRINS* Schäferhunde (Leistungslinie)...



Viele Grüße,

Antje