Hallo Tina,
: Über die Qualität dieser "Hundeschulen" sagst Du nichts! Wohlweislich, denn Du weißt dass die meisten nur Abzocker sind.
Die Qualität der Ausbildunng in den Hundesportvereinen wird doch aber hier auch von den meisten angezweifelt.... Hier wäre einfach ein Qualitätkriterium gefragt, unabhängig davon, ob privat oder im Verein ausgebildet wird.
: Lies dazu mal die Satzungen des Hauptverbandes. Schon Anfang der 90er kam das Augsburger Modell des SV für alle Rassen, schon vorher gab es das Breitensportangebot des dhv. Beide Vereine verpflichteten sich, Hunde unabhängig von der Rassezugehörigkeit auszubilden.
Sicher, und in unserer Vereinssatzung steht z.B. drinn, daß niemandem die Aufnahme in den Verein aufgrund seine Religion, politischen Gesinnung usw. verweigert werden kann. Das heißt aber nicht, daß lt. Satzung Interessen gefördert werden MÜSSEN, die nicht direkt etwas mit der Förderung des Hundesportes in seinen jeweiligen Disziplinen (= dhv) und der Förderung der Zucht und Ausbildung (= SV) zu tun haben (z.B. "Basisausbildung"
. Es ist auch nicht jeder einzelne Verein verpflichtet, jede Sparte des Hundesportes zu fördern, z.B. kann ein Verein in seiner Satzung durchaus nur die Förderung des SchH-Sportes stehen haben oder die Förderung von THS oder Agility oder der Basisausbildung oder einer Kombination davon.
: Jeder Verein hat die Möglichkeit, außerhalb der regulären Übungsstunden eine kleine Gruppe zu betreuen.
Ein Verein ist der Zusammenschluß von Privatpersonen. Wenn innerhalb eines Vereines bereits fünf Übungstage pro Woche angeboten werden, wer soll sich an den verbleibenden zwei Tagen noch hinstellen und eine qualitätvolle Basisausbildung betreiben (irgendwann will man vielelicht auch noch mal Fährte suchen oder sich um Beruf und Familie kümmern)? Schön, wenn es Vereine gibt, die so etwas anbieten können, aber Außenstehende (= Nichtmitglieder=) können so etwas ja wohl nicht einfordern, oder? Wer würde sich das sonst in seinem privaten Bereich gefallen lassen, auf die Tour "Du mußt...!"?
Das Thema "Kampfhunde" und "Hundevereine" ist ein heißes Eisen. Ich kenen mehrere Vereine, die deswegen schon Schwierigkeiten mit Anwohnern (und somit der Kommunalpolitik) haben weger der "Konzentration gefährlicher Hunde". Und man kann nicht für die Zuverlässigkeit von jedem, der kommt, seine Hand in's Feuer legen. Was, wenn in direktem Umfeld eines Vereines ein Anwohnerhund von einem "Kampfhund" gebissen wird? Dann ist es schnell zappenduster für den betreffenden Verein, ich kann verstehen, daß manches Vereinsmitglied von vorneherein abwiegt, in wieweit dadurch seine eigenen Interessen beeinträchtigt werden. Ich lehne "Basisausbildung" nicht grundlegend ab, aber ich halte es nicht für gut, wenn jeder Verein alles anbietet. Dann hat man irgendwann in jedem Verein große Interessenskonflikte zwischen den Mitgliedern, und dadurch entsteht ein Klima, in dem keiner mehr gelockert und vernünftig mit seinem Hund arbeiten kann. Wer nur so zum Spaß Fußball spielen möchte, zur reinen körperlichen Ertüchtigung, ohne große Erfolgsambitionen, der spielt ja auch nicht bei Bayern München, sondern sucht sich einen Verein, der seinen Interessen gerechter wird. Und Bayern München fördert trotzdem den Sport und den Nachwuchs, obwohl sie nicht jeden spielen lassen (obwohl manche sich vielleicht auch diskrimminiert fühlen, weil sie dort nicht spielen dürfen).
Ein Verein ist halt kein Dienstleistungsunternehmen, keine öffentliche Einrichtung, und ich habe festgestellt, daß die einzelnen Vereine gerade jetzt sehr kritisch dem Ansturm entgegenschauen, der durch die VO's auf sie zukommt. Dabei achten sie weniger auf die Hunderasse als auf die Beweggründe des Menschen, der am anderen Ende der Leine hängt. Und wer glaubt, es läuft in einem Hundeverein (oder sonstigen Vereinen) wie an der Kinokasse (zahlen und bedient werden), der hat halt schlechte Karten. Bei Menschen mit wirklichem Interesse am Hundesport habe ich aber noch nie erlebt, daß sie aufgrund der Rasse ihres Hundes abgelehnt worden sind (habe selbst mit einem Staff Bull und BH angefangen).
Viele Grüße
Antje