Hallo Andreas,
: Ich habe noch keine meiner Angestellten bzw. besser noch Auszubildenden erlebt, die ein besseres Verständnis gezeigt hat und besser hinzugelernt hat, indem ich sie dazu gedrückt habe.
Bedeutet "Zwang" für Dich "drücken"? Dann reden wir aneinander vorbei... Abgesehen davon: Glaubst Du, daß Du als Chef ALLES erfährst? *grins*
: Mir hättest Du bei den von einfach nicht begriffenen Matheaufgaben für jede falsche Antwort eine Ohrfeige geben können, auf die richtige Lösung wäre ich dadurch nicht gekommen.
Nach diesem Prinzip würde ich auch nie einen Hund ausbilden wollen, wie kommst Du darauf, daß das jemand tut?
: Wenn da nicht mal jemand erkärt hätte, was denn nun gewollt ist und in kleinen Schritten Hilfestellung bei der Erarbeitung des Weges gegeben hätte...
Genau das Prinzip, wie man einem Hund etwas beibringt...
: Auf diese Weise fängt man an zu lernen, wie man lernt. Nämlich anhand der Erkenntnis, dass man selbst in der Lage ist, sich sukzessive Erfolgserlebnisse zu schaffen, wenn das Ganze lernsystematisch nur sauber aufgebaut ist und das Wesen des Einzenen berücksichtigt.
Stimmt absolut. Aber nun mal schnell noch einen Exkurs in die Abreitswelt: Du hast Deinen Lehrling mit viel Liebe und Verständnis ausgebildet, der Knabe hat auch Spaß an der Arbeit und und hat alles kapiert, was er für seinen Job braucht. Dann lernt er ein Mädel kennen und kommt keinen Morgen mehr aus der Kiste, kommt zu spät, kommt gar nicht, einer oder gar mehr Deiner Aufträge droht den Bach runter zu gehen. Sag mir jetzt bloß nicht, daß Du in so einem Fall keinen "Zwang" anwenden würdest... (Gespräch mit den Eltern, Eintrag in die Personalakte, Androhung von Kündigung/Nichtübernahme nach der Ausbildung, Streichung von irgendwelchen Vergünstigungen etc.)
Viele Grüße
Antje