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Rege mich auf! Züchter und Second Hand Hunde

geschrieben von blodwyn 
Rege mich auf!
29. November 2009 22:48
Hallo Sabine,

Quote ch kann mir gar nicht vorstellen, beim Züchter zu kaufen. Mir kommt nur ein Notfall- bzw. Second-Hand-Hund ins Haus. Aber würde mich schon interessieren, wie Du es siehst (wobei Du ja indirekt mit der Aussage, dass ihr seltener Würfe habt, schon Deine Ansicht kundgetan hast). Ist das alles furchtbar! Die Tiere tun mir total leid.:

Diese Denkensweise kann ich aber auch nicht ganz nachvollziehen, denn: Mit Sicherheit kann man nicht alle Züchter über einen Kamm scheren. Warum also soll man nicht die seriösen Züchter unterstützen?

Und wenn du Second-Hand-Hunde offenbar aus Mitleid aufnimmst, wenn dir aber offenbar auch die Tiere unseriöser Züchter leid tun, warum dann noch diese Differenzierung?

Viele Grüße
Anila

29. November 2009 23:12
Hallo,

Quote Straalster:
Zitat straalster:
Mit fiel gerade was ein, man könnte Warnungen rausgeben über solche Züchter. Rausfinden auf welchen Kanälen sie ihre Welpen/Hunde vermitteln und dann da eben die Interessenten warnen. Allerdings weiß man auch nicht was man damit anrichten könnte und ich kenn die rechtliche Grundlage dazu nicht. Wenn diese fragwürdigen Halter ihre Hunde dann so nicht mehr loswerden würden vermutlich die Zahlen ausgesetzter Hunde und getöteter stark ansteigen. Und das ist ja auch nicht das was man damit erreichen will.

Mann, Mann.... was für eine Idee!

Zum Glück leben wir in einem Rechtsystem - auch wenn es die pure Gerechtigkeit leider wohl nirgendwo gibt und nicht geben wird. Ohne Beweise, ohne Anzeige mal eben eine kleine Aktion starten?

Damit machst du dich unter Umständen nach §182 StGB (in Deutschland) strafbar. Das kann dir bis zu einem Jahr Aufenthalt im Staatshotel bringen, viel SpaßV;;;

Das heißt jetzt nicht, dass ich anzweifle, was Liesel da berichtet, aber wenn man solchen Leuten das Handwerk legen möchte und diese Dinge beweisen kann, dann kann man hierzulande den Rechtsweg beschreiten. Und wenn es keine Beweise und keine Anzeige gibt - gibt es auch keine Verurteilung.

Viele Grüße
Anila

30. November 2009 11:25
Quote Anila:
das sind schon traurige Zustände. Was würdest du denn Leuten raten, wie sie vorgehen sollten, wenn sie sich einen gut sozialisierten Welpen anschaffen wollen?

Hallo Anila,

sofern es sich um einen Rassewelpen handelt, sollte man folgendermaßen vorgehen: ermitteln, welche Zuchtstätten es gibt und dann herausfinden, mit wie vielen Stammhunden wie viele Würfe pro Jahr fallen. Dann die Zuchtstätten aufsuchen und nachschauen, ob es dort Senioren gibt. Gibt es keine, sollten die Züchter eine gute Erklärung dafür haben. Bei mir gibt es (noch bzw. nicht mehr) Senioren, und seit Samstag gibt es nicht einmal mehr Hunde ohne Zuchtempfehlung (mein Kleinster ist gekört worden in der höchsten Körungsstufe). Dafür habe ich aber eine schlüssige Erklärung.

Eine gute Zuchtstätte legt sich telefonisch nicht fest, ob du einen Hund bekommst, sondern lädt erst mal zwecks Kennenlernen ein. Ich empfehle, folgende Frage zu klären: wie viele Würfe hat eine Hündin im Leben? Besonders als Frau hat man eine Vorstellung, wie viele ausgetragene Schwangerschaften man seinem Körper zumuten möchte. Meine persönliche Grenze wäre 4 gewesen, also setze ich diese Grenze fest. Nicht nur für meinen Körper, sondern für den meiner Hündinnen auch.

Grundsätzlich sollten die Welpen mit Haus/Wohnung, Auto (bei größeren vllt. Hundeanhänger), Leine und Halsband, Kindern, Fremden, Spielzeug, Fütterung aus der Hand vertraut sein. Ein Welpe darf sich erschrecken, aber wenn er sich nach einem Schreck verängstigt zurückzieht, stimmt etwas nicht. Entweder ein ererbtes schlechtes Nervenkostüm oder ein Resultat aus Geschehnissen in der Aufzucht.

Bei Interesse an Schutzhunderassen muss man die Augen noch weiter offenhalten. Wenn eine auf Lebenszeit angekörte Hündin nur SchH/VPG/IPO 1-Prüfung hat und nicht aktiv in Ausstellungen gezeigt wird, kann man davon ausgehen, dass sie nur als Gebärmaschine dient.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten Züchter Hundehalter mit Herz sind, aber die haben Zuchtstätten mit wenig Nachwuchs, weil ihnen andere Unternehmungen mit den Hunden wichtiger sind als die Welpenproduktion.

LG, Liesel

30. November 2009 16:34
Quote Anila:
Hallo Sabine,

Quote ch kann mir gar nicht vorstellen, beim Züchter zu kaufen. Mir kommt nur ein Notfall- bzw. Second-Hand-Hund ins Haus. Aber würde mich schon interessieren, wie Du es siehst (wobei Du ja indirekt mit der Aussage, dass ihr seltener Würfe habt, schon Deine Ansicht kundgetan hast). Ist das alles furchtbar! Die Tiere tun mir total leid.:

Diese Denkensweise kann ich aber auch nicht ganz nachvollziehen, denn: Mit Sicherheit kann man nicht alle Züchter über einen Kamm scheren. Warum also soll man nicht die seriösen Züchter unterstützen?

Und wenn du Second-Hand-Hunde offenbar aus Mitleid aufnimmst, wenn dir aber offenbar auch die Tiere unseriöser Züchter leid tun, warum dann noch diese Differenzierung?

Viele Grüße
Anila

Liebe Anila,

ich habe damit gar nicht alle Züchter über einen Kamm geschoren. Nur diejenigen, die massenhaft (siehe Liesels Ausführungen) Welpen produzieren, ohne Rücksicht auf irgendwas (außer ihrem Geldbeutel). Es gibt sicherlich auch seriöse Züchter.
Aus Mitleid bei einem unseriösen Massenvermehrer einen Hund zu holen, geht ja wohl mal gar nicht. Damit würde ich ja genau seine Machenschaften unterstützen! Einen Hund aus einer solchen Züchtung aufzunehmen (über Tierschutz, aber ohne, dass der Züchter dafür einen Cent bekommt), kann ich mir schon vorstellen, aber eben keinen dort zu kaufen. Und da ich keinen Welpen möchte, bin ich mit den Second-Hand-Hunden einfach glücklicher.
Wer die seriösen Züchter untestützt, der soll das tun, es gibt für mich einfach keinen Anlaß, weil ich einen älteren Hund möchte und sehe, dass es schon so viele Hunde "zu viel" auf dieser Welt gibt, dass mir ein wenig widerstrebt, ständig neue zu produzieren. Dass es dafür auch Pro-Argumente gibt, weiß ich. Und es gibt auch genug Menschen, die einen Hund beim Züchter kaufen. Insofern mache ich mir keine Sorgen, dass die bald alle arbeitslos werden.
Aber die Regularien finde ich trotzdem heftig und die Zustände (teilweise) auch und darum ging es mir in meiner Aufregung.
Züchter wie Liesel machen bestimmt einen tollen Job und hängen an ihren Tieren. Aber wie viele sind davon wohl unterwegs im Vegleich zu den unseriösen?
Und auch hier ist einfach Marktwirtschaft und Nachfrage bestimmt das Angebot.


Sabine

01. Dezember 2009 00:03
Hallo Liesel,

die Wurfanzahl hatte ich noch gar nicht auf meiner Liste, aber das behalte ich mal im Kopf! Vielen Dank für den Tipp.

Eine kurze Zeit lang hatte ich mir mal Züchteradressen von Bernersennen rausgesucht, weil das eine Rasse war, die mir von der Beschreibung her sehr zugesagt hat (der Border hat damit ja nur noch das "B" gemeinsamsmiling smiley aber manchmal kommt es anders, als man denkt. Damals hatte ich mir jedenfalls auch Kriterien überlegt, nach denen ich Züchter aussuchen wollte.

Dann stand für mich aber bald fest, dass es ein älterer Hund sein sollte. Wie gesagt, ich hoffe, dass Durian mich noch lange, lange, lange begleiten wird. Aber einen älteren Hund von einem guten Züchter, das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Die vermitteln dann aber vermutlich eher unter der Hand, oder? Als ich dann anfing, nach Gebrauchthunden zu suchen, sind mir solche jedenfalls über das Internet nicht unter gekommen.

Durian habe ich dann über eine Frau aus einem Hundeforum kennen gelernt. Telefonisch würde ich mich niemals für einen Hund entscheiden, den ich noch nie gesehen habe. Ich würde ihn auf jeden Fall ein paar Tage lang kennen lernen wollen. Bei Durian wurde mir das alles ermöglicht.

Viele Grüße
Anila

01. Dezember 2009 10:22
Quote Anila:
Aber einen älteren Hund von einem guten Züchter, das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Die vermitteln dann aber vermutlich eher unter der Hand, oder? Als ich dann anfing, nach Gebrauchthunden zu suchen, sind mir solche jedenfalls über das Internet nicht unter gekommen.

Hallo Anila,

die gibt es, aber eher selten. Meist werden Zuchttiere abgegeben, die entweder ein bestimmtes Alter erreicht haben, damit der Hundestamm nicht überaltet, oder Zuchttiere, deren Nachzucht nicht in Ordnung war, letztere sind dann meist kastriert, damit nicht noch mehr schlechte Nachzucht auf den Markt kommt.

Da Züchter einen guten Blick für Hunde und einen guten Überblick über Mängel und Vorzüge ihrer Linien haben, ist es eher selten, dass sie Tiere aus letzterem Grund aussortieren.

Es gibt auch eine andere Form der Zuchtpolitik, selten praktiziert, aber wenn dann mit Erfolg: manche Züchter geben Hündinnenwelpen gegen Sondervereinbarungen ab und nehmen sie später in Zuchtmiete. Das wird wohl der Weg sein, den ich mit der nächsten Generation eingehen muss, denn meine Hunde sind aus den Jahrgängen 2003, 2005 und 2007 und wenn ich das Glück habe, langlebige Fellnasen zu haben, gibt es irgendwann 3 Rentner bei mir.

Diesen Zuchthunden geht es wirklich gut, sie sind irgendwo die Nummer 1 und müssen sich maximal 2-3 mal in ihrem Leben die Aufmerksamkeit mit anderen "Zwingergenossen" teilen. Dort wo sie gehalten werden, erhalten sie auch irgendwann ihr Gnadenbrot. So verfährt der Züchter meiner Püppi, und da der sehr bekannt ist (goldenes Züchterabzeichen, Hunde in aller Welt), hat er mittlerweile einen Hündinnenstamm von bestimmt 15 Tieren. Bei sich hält er nur 2, eine aktive und eine Hündin in Rente (aktuell die Mutter meiner Püppi). Und wie der die hält! Im Haus und Frauchen macht Mittagsschlaf mit Hundi usw. Dieser Züchter züchtet sehr viel, aber er und seine Frau sind Rentner und konzentrieren sich nur auf Welpenprägung, die Ausbildung und sonstige Arbeit machen andere für ihn.

Das ist kein Ausnutzen, im Gegenteil, diese Leute profitieren davon weil sie Sport machen wollen und erstklassige, gesunde Hunde dafür bekommen. Die Zuchtmiete wird jedesmal sogar bezahlt, und diese Hündinnen sind keine Gebärmaschinen.

Es geht also im Sinne des Tieres, ich verstehe nicht, warum sich manche Züchter noch ihrer Rentner entledigen.

LG, Liesel