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Mein erster Hund

Jeder fängt mal mit dem ersten Hund an und gerade der Hundeanfänger hat besonders viele Fragen. Hier kannst Du dich im Vorfeld über deinen vierbeinigen Hausgenossen informieren, findest Du wichtige Tips zur richtigen Rasse oder Mischung und erhältst von erfahrenen Hundehaltern gute Ratschläge um Dir den Start mit dem ersten Hund zu erleichtern.  
ich hätte gern eine Hund, nur . Teil 2
21. Februar 2002 09:37

Hallo Mandy,

vielen Dank für die guten Wünsche :-))).

Weißt Du, noch viel schlimmer, als das Geld (das man irgendwie immer irgendwoher bekommt, und wenn man halt die Verwandschaft anpumpt ;-)) ist eigentlich, dass man dem Hund 1. Nicht erklären kann, warum er leiden muß und dass man versucht, ihm zu helfen und 2. dass man nicht einfach dem Hund seine Probleme abnehmen kann. Das würde ich liebend gern tun, denn als Mensch begreife ich wenigstens, was los ist und warum ich dies oder das nicht mehr tun kann.

Jedenfalls versuche ich alles, um meinem Hund trotzdem das beste aller möglichen Leben zu ermöglichen... er ist nämlich für mich auch der beste aller Hunde dieser Welt ;-))), und sowenig, wie er mich je im Stich lassen würde, werde ich IHN je im Stich lassen!

Liebe Grüße
Claudia

21. Februar 2002 10:50

Hallo Claudia,

ich kann gut nachvollziehen, wie es dir geht, wenn du deinen Bandit leiden sehen mußt und er dich fragend anschaut, weil er ja nicht verstehen kann, warum das so ist.
Ich habe etwas ähnliches mit meinem Kater Jesse erlebt im letzten Sommer. Es war Ende Juni, bei uns war gerade Bergstadtfest. Am Samstag - es war schon kurz vor Mitternacht - kam Jesse dann endlich von seinen Streifzügen nach Hause. Irgendwie war er wohl ziemlich müde, aber sonst schien alles wie immer. Ich gab ihm also sein Futter, 2 - 3 Leckerlis, streichelte ihn noch ein bißchen und zog dann wieder los auf den Rummel. Gegen 3 Uhr früh kam ich dann wieder nach Hause - ich hatte echt `ne Menge Spaß und war gut drauf - aber dann: Jesse hatte sein Futter gar nicht angerührt, lag auf dem Kratzbaum und sah irgendwie total krank aus. Ganz ängstlich schaute er mich an und ich begriff erstmal gar nichts. Irgendwas hatte er, aber was? Ich nahm ihn vorsichtig vom Kratzbaum runter und wollte ihn nach Verletzungen untersuchen. Er fühlte sich ganz heiß an und seine Nase war total trocken - er hatte hohes Fieber. Dann entdeckte ich eine Wunde, die wie eine Schußverletzung aussah. Ich war schockiert und Jesse schaute mich an, als wollte er sagen:"Ich hab solche Angst, muß ich jetzt sterben?"
Ich wußte erstmal nich, was ich tun sollte. Zum Tierarzt konnte ich ihn nich bringen, die Aufregung hätte er nich überlebt. Den Tierarzt kommen lassen, wäre auch nich besser gewesen, denn er ließ sich ja von mir kaum noch anfassen.
Irgendwie mußte aber das Fieber runter, da vielen mir die Berlosin-Tabletten ein. Ist zwar kaum die beste Lösung - aber Jesse haben sie wohl das Leben gerettet. Ich hab die Dosis für sein Gewicht ausgerechnet und sie ihm mit einem Stückchen Käse verabreicht. Kurze Zeit später ging es ihm wieder etwas besser, er hat sogar wieder etwas gefressen. Am nächsten Tag war ich mit ihm beim Tierarzt. Jesse bekam Spritzen, Tabletten und Salbe - und eine Halskrause. Was dann kam, war die Hölle. Jesse konnte sich nich an die Halskrause gewöhnen und ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm helfen sollte. Ich konnte ihn nur immer wieder beruhigen. Am Montag früh ging`s ihm wieder ganz schlecht. Er lag auf dem Fußboden und schrie. Ich bin dann gleich wieder mit ihm zum Tierarzt. Der hat ihm was gegen die Schmerzen gespritzt, so war er die nächsten 3 Tage erstmal schmerzfrei. Damit war`s aber nicht getan. Am Samstag lief unaufhörlich Flüssigkeit aus seiner Wunde und ich mußte mit ihm wieder zum Tierarzt. Jesse bekam ein anderes Antibiotikum. Dann wurde es langsam besser. 3 Wochen hat es gedauert, bis er wieder richtig gesund war. Das schlimmste war wirklich nicht das Geld, was die Behandlungen kosteten, sondern, mit ansehen zu müssen, wie sich der kleine Kerl quält. Er hat nich verstanden, was mit ihm los war und ich konnte es ihm auch nich erklären.

Ja, und keine 5 Wochen später kam er mit einer tiefen Schnittverletzung am Hinterpfötchen nach Hause - nur weil die Leute überall ihren Müll hinwerfen oder unbedingt Fenster von leerstenden Häusern einwerfen müssen ... Nun gingen die Qualen für Jesse wieder von vorn los.
Diesmal heilte die Wunde aber zum Glück problemlos und nach 10 Tagen konnten die Fäden raus.

Anfang September bin ich dann aus dieser "Katastrophen-Gegend" weggezogen - ich wollte Jesse weitere Qualen ersparen. Das mit dem Umzug hat der Kleine natürlich nich verstehen können und am Anfang war es schwer für ihn. Aber mittlerweile hat er sich sogar an den neuen Garten gewöhnt und geht auch schon mal 1 bis 2 Stunden allein auf Tour.

Ich hoffe, es wird nun endlich alles gut, denn leiden mußte Jesse nun wirklich schon genug - seine Krankenakte liest sich auch schon wie ein Buch: Lungenentzündung, Schnittverletzung am Schwanz, schwere Erkältung, schußähnliche Verletzung auf dem Rücken, schußähnliche Verletzung an der linken Bauchseite, Schnittverletzung am linken Hinterpfötchen - ja und dann wurde bei ihm auch noch ein leichter Herzfehler festgestellt, da war noch keine 2 Jahre ...

Aber eins weiß ich durch die vielen Verletzung und die Krankheiten die Jesse hatte nun ganz sicher - Tiere sind unendlich dankbar und sie vergessen nie, wer ihnen geholfen hat.
Ich glaube, Jesse weiß auch ganz genau, daß ich ihm das Leben gerettet habe, als ich ihn im Dez`96 zu mir geholt habe. Die Lungenentzündung hatte er ohne ein warmes zu Hause und Medikamente nich überlebt. Allerdings hat mir meine Familie auch oft geholfen, wenn das Geld mal knapp war. Und auch unser Tierarzt ist wirklich spitze ...

Ich hoffe, daß dein Bandit bald wieder richtig gesund wird und das dann auch noch lange bleibt ...

Viele Grüße
Mandy und Jesse

23. Februar 2002 12:15

Hallo an alle,

besten Dank nochmal für eure Tipps und Ratschläge.
Mittlerweile hab ich ein Hunde-Ausbildungszentrum, einen Hundesportverein und eine Hundeschule in meiner Umgebung ausfindig machen können. Ich werd mich mit den Leuten dort mal in Verbindung setzen. Einer von denen bietet sicher auch eine Spielgruppe für Welpen an. Da kann ich mich dann mal genauer informieren. Conny hat sicher recht, wenn sie sagt, kleine Spielchen mit dem Welpen und Erziehungsübungen gehören auch dazu. Mal sehen, wie sowas in der Praxis aussieht.

Was die vielen Treppen bis zu meiner Wohnung anbelangt, hab ich mir mal folgendes überlegt: Für den Fall, der augewachsene Hunde muß mal getragen werden, sollte man vielleicht eine "Tragevorrichtung" haben.
Ich weiß zwar nich, ob meine Idee zu verwirklichen geht ...
Ich dachte an eine Art Weste aus stabilen Stoff (Jeans z.B.), die man dem Hund umlegt. Diese Weste müßte mit 2 stabilen Tragegriffen (am besten um den Körper herum und nicht nur oben aufgenäht) versehen sein. Damit könnte man den Hund dann relativ problemlos die Treppen rauf und runter tragen. Sieht vielleicht ein wenig putzig aus, ist aber sicherlich einfacher, als wenn man den Hund auf dem Arm tragen muß - vorallem wenn man wie ich gerade mal 165 cm groß ist - und für den Hund ist das wahrscheinlich auch bequemer.
Vielleicht sollte ich mich nach einem Labrador der schlankeren Linie umsehen - an den Elterntieren müßte sich das ja erkennen lassen, auch wenn es keine wirkliche Garantie gibt ...

Im Sommer (Juli/August in etwa) soll`s dann übrigens soweit sein. Bis dahin werd ich noch brauchen, um meine Wohnung welpensicher zu machen.
Mit meinem Vermieter gibt`s zum Glück keine Probleme. Der meinte nur, wenn ich einen größeren Hund in der Wohnung halten will, sollte ich bedenken, daß dieser dann genügend Auslauf braucht, damit er sich wohlfühlt. Er hat die Erfahrung gemacht, daß große Hunde im allgemeinen ruhiger sind und die kleinen oft ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis haben.
Dann muß ich mir nur noch überlegen, wie ich meinem Jesse den neuen Mitbewohner "erkläre" ...

Wenn ihr Lust habt, schreibt mir mal, wie ihr meine Idee mit der "Tragevorrichtung" findet. Wie gesagt, ausbrobiert hab ich`s natürlich noch nicht. Auf die Idee bin ich übrigens gekommen, als ich im Internet auf sog. Tragetaschen für kleine Hunde gestoßen bin. Diese Taschen sehen so ähnlich aus wie Handtaschen, nur daß sie Öffnungen haben, wo die Beine des Hunden druchgesteckt werden können.
Ob man soetwas nun unbedingt braucht, darüber läßt sich wirklich streiten, aber na gut, mich haben sie jedenfalls auf die Idee mit der "Tragevorrichtung" gebracht ...

Viele Grüße
Mandy


23. Februar 2002 20:58

Hallo Mandy,

ich finde es echt klasse, wieviele Gedanken Du Dir VOR Erwerb eines Hundes machst, wie viele machen dies erst, wenn der Wauzi bereits da ist und man "so ganz plötzlich" feststellt, dass man jetzt nicht mehr so ohne Weiteres in die Karibik fliegen kann... doch das ist ein anderes Thema!

Sehr interessant finde ich die "Tragevorrichtungs-Variante"!! Ich bin momentan auch diesbezüglich am Überlegen. Meine Goldie-Hündin Fly bekommt im April ein künstliches Hüftgelenk und muss dann auch die erste Zeit die Treppen getragen werden. Wir wohnen zwar nur im 1. OG, aber ich habe Probleme, dass mir manchmal die linke Kniescheibe wegrutscht, dann würden Fly und ich gemeinsam die Treppe heruntersegeln, keine tolle Vorstellung... sie wiegt immerhin 28 kg. Naja, vielleicht finde ich noch eine Lösung bis April!!

Halte uns mal auf dem Laufenden darüber, ob Du Deinen Traum-Labbie gefunden hast!! Und drück uns die Daumen für die OP....

Viele liebe Grüsse,

Bine & Fly

23. Februar 2002 21:02

Hallo Claudia,

Du sprichst mir aus der Seele!! Meine Goldie-Hündin Fly bekommt im April ein künstliches Hüftgelenk, nachdem Nervenschnitt, Pektinektomie und GI absolut erfolglos waren. Ich brauch´ Dir nicht zu sagen, was das alles kostet... und trotzdem, wenn ich die Chance habe, meinem 4-jährigen Hund eine weiteres Leben ohne Schmerzen zu ermöglichen, dann tue ich das. Wenn ich Fly hinken sehe, tut mir das so weh, das beeinträchtigt meine Lebensqualität, ist wirklich wahr...

Vor dem Moment, sie in der Klinik abzugeben, graut mir jetzt bereits... Ihr nicht erklären zu können, wieso wir sie jetzt für zwei Tage dort zurücklassen...

Ich drücke Dir und Deinem Wuffi echt alle Daumen, ich weiss sehr gut, wie Du empfindest...

Viele liebe Grüsse,

Bine & Fly

26. Februar 2002 10:44

: Vor dem Moment, sie in der Klinik abzugeben, graut mir jetzt bereits... Ihr nicht erklären zu können, wieso wir sie jetzt für zwei Tage dort zurücklassen...
:
Hallo Biene,

ja, da hast Du ja ein ähnliche Karriere mit Deinem Hundi hinter Dir... aber wieso mußt Du sie in der Klinik alleinelassen?

Bei größeren OPs hab ich auch mal 10 Stunden am Stück bei meinem Hund gesessen (hatte noch eine Begleitperson dabei, die uns dann mit Kaffee u.ä. versorgt hat...). Ich würde wohl auch über Nacht bei meinem Bandit bleiben, wenn´s sein muß, denn er hat beim TA wahnsinnige Angst (kein Wunder eigentlich).

Ich wünsche Dir und Fly alles Gute und drück Euch ganz feste die Daumen... hoffentlich klappt alles und Dein Mädchen kann dann wieder springen wie ein junger Hund :-)))

Liebe Grüße
Claudia