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Das Rotkäppchensydrom

geschrieben von Gwendulin 
Das Rotkäppchensydrom
08. September 2008 19:11
Hat vielleicht zufällig noch jemand die Reportage auf ARD gesehen: Der Wolf im Vormarsch?

War mal wieder eine interessante Reportage, abgesehen von den Aufnahmen der Wölfe, die immens viel Zeit, was sich kaum ein Mensch vorstellt, in Anspruch nehmen um 10 Minuten Filmmaterial zu bekommen.

Die Aussagen der meisten Jäger, das der Wolf das Schalenwild reduziert. Die Aussage eines Försters, daß das schwache Schalenwild reduziert wird und die Bestände wieder gesund sind und sein Wald wieder wächst.

Und irgendwelche selbsternannten Experten aus Finnland, die die Gefährlichkeit der Wölfe für den Menschen dramatisch darstellen.

Und natürlich reißerische Titelbilder einer deutschen Zeitung, die uns gute Bundesbürger alle bildet.

Übrigens ist 30 km südlich von hier in einem großen Wald ein Luchs gesichtet worden, der wahrscheinlich aus dem Harz abgewandert ist.

Ich finde, wir sollten sie marschieren lassen.

Gruß
Angie


08. September 2008 20:57
Hallo Angie,
ich wohne in der Oberlausitz und bin froh über die Wölfe. Auch ich finde, dass sie den Wald pflegen. Nur "leider" braucht man dann wohl irgendwann die Jäger nicht mehr.
Es steht hier inzwischen fast täglich in den Zeitschriften, dass wieder Schafe gerissen wurden. Nicht ein Schäfer davon hatte aber Herdenschutzhunde (macht wahrscheinlich Arbeit und kostet Geld). Viele verzichten sogar auf die vorgeschriebenen Flatterbänder oberhalb des Zaunes...... Und sofort wird geschrien, dass die Wölfe weg müssen.
Ich finde es einfach schade, dass man den Wolf nicht in Ruhe lassen kann.
LG
Yvonne
PS: Hoffen wir mal, dass die jetzt extra aus der Schweiz "eingeflogenen" Herdenschutzhunde gute Arbeit leisten!!!!

08. September 2008 21:05
Das hatten sie auch erwähnt Yvonne.

Die Herden werden nicht geschützt. Teilweise werden die Schafe auch angekettet, haben somit null Chance.

Mich regen die Jäger sowieso auf, die hier schon Ende September mit der Anfütterung beginnen, damit sie einen hohen Schalenwildbestand zum Bejagen haben.

Sollen sie sich doch lieber auf die Wildschweine stürzen, deren Population wegen des immer dichteren Maisanbaus aufgrund der aus dem Boden schießenden Biobasanlagen, stetig ansteigt.

LG
Angie

09. September 2008 06:43
Hi,

der Wolf und der Luchs können die Arbeit des Jägers nicht vollumfanglich ersetzen. Und es gibt durchaus Jäger, die diese Arten gerne wieder sehen. Allerdings macht die Anwesenheit solcher Beutegreifer die Jagd deutlich schwieriger und da gibt es dann so Naturen, die Beuteneid etc. entwickeln.

Es laufen interessante Studien zum Frassverhalten von Wölfen und Luchsen und auch zu den Wirkungen auf die Beute, bin auf die Ergebnisse schon gespannt.

salü
Anke

09. September 2008 09:15
Hallo,

ehrlich gesagt, hätte ich bei einem Spaziergang in der Lausitz mehr Angst, von einem durchgeknallten, halbblinden oder dummen Grünrock abgeknallt zu werden als von einem Wolf oder anderem Raubtier angegriffen zu werden.

Wildschweine sind übrigens sehr aggressiv.

Im Fernsehen war mal eine Reportage, da hat sich ein Rudel auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz eingenistet (war das nicht sogar dort?) und ein Jäger hatte das erlegte Tier vor Ort ausgeweidet, damit sich die Wölfe die Innereien holen konnten, die er ja nicht brauchte. Deshalb glaube ich auch nicht, dass die echten Jäger ein Problem mit Wölfen haben, sondern nur die Hobbyjäger, die es aus Prestigegründen tun. Die wollen ja die sterblichen Überreste, die an die Wand gehängt werden, selbst erlegen und nicht einsammeln.

Gruß, Liesel

09. September 2008 09:28
Quote :
Original geschrieben von Liesel

Hallo,

ehrlich gesagt, hätte ich bei einem Spaziergang in der Lausitz mehr Angst, von einem durchgeknallten, halbblinden oder dummen Grünrock abgeknallt zu werden als von einem Wolf oder anderem Raubtier angegriffen zu werden.

*lach* Weiß du was ich immer sage, "Ich habe mehr Angst, dass mich mal ein tollwütiger Fuchs angeht......"
LG
Yvonne