Huhu Frieda
Ja, habe ich auch schon einmal, einen Neufundländermischling, schwarz wie die Nacht, der mir auffiel, als er eine Mülltonne nach der anderen untersuchte und sich dann mir und meinem damaligen Hund (der davon überHaupt nicht begeistert war) anschloß. Er hatte ein Stachel- äh Korallenhalsband um und keine Marke. Das habe ich erstmal umgedreht und den armen Burschen mit nach Hause genommen.
Mein Rüde, der eifersüchtig war wie sonstwas, mußte in Mamis Küche und der ausgehungerte Riesenhund mit in meine Wohnung. Dort hat er sich sofort über einen da herumliegenden Büffelhautknochen hergemacht und zwischendurch zweimal den Wassernapf (der ja für einen deutlich kleineren Hund gedacht war) geleert. Das Tierheim war telefonisch nicht erreichbar und die Polizei bat mich, das Tier über den Feiertag zu behalten, damit sie es am nächsten Tag abholen könnten. Ich gutmütiges Schaf war einverstanden und habe den Riesenwuff erstmal mit einer großen Futterration erfreut. Er war sehr nett, aber auch sehr gierig. Auf der Abendrunde habe ich ihm in meiner Lieblingspommesbude eine kalte Frikadelle gekauft, die hätte er fast mit meinem rechten Daumen verschlungen.
Am nächsten Morgen wartete ich dann auf die angekündigte Polizei vor dem Haus. Der Hund mochte wohl keine Motorradfahrer, denn immer, wenn einer des Wegs kam, stand er auf den Hinterbeinen und randalierte. Dummerweise sahen das auch die beiden jungen Polizisten, die mit einem ganz normalen Streifenwagen angefahren kamen. "Den nehmen wir nicht mit, da schicken wir einen anderen Wagen", sagte der eine noch und dann machten sie sich wieder aus dem Staub. Mir war mittlerweile ein wenig kalt geworden, aber es half ja nix. Nach längerer Zeit kam dann ein Mannschaftswagen mit Fahrer und zwei Polizisten. Die Fronten waren schnell geklärt. Einer der beiden nahm die Leine und ermunterte den Hund zum Einsteigen. Der hüpfte sofort auf die eine Sitzbank und fuhr auch so zum Tierheim. Denn den zögerlichen Versuch, ihn da wieder 'runter zu bekommen, quittierte er mit lautem Knurren. So trennten sich unsere Wege. Was aus ihm wurde, habe ich leider nicht erfahren. Aber mein rechter Daumen schmerzte mich noch lange.
LG Kalinchen