: Hallo Reinhold,
:
: :
: : Da liegen ein paar Fragen nahe:
: : Hat er das Falsche gelernt?
: : Hat er gelernt zur Wurstdose zu laufen?
: : Interessiert ihn die Box gar nicht ?
: :
:
: Ich denke: 3x ja.
Hi Cornelia,
ich denke, deshalb sollte jetzt ausschließlich die Box
in den Vordergrund kommen. Lernziel ist das "Platz machen"
in der Box und alles andere ist unwichtig.
: : Ich würde den Hund zu mir herrufen, zusammen mit ihm zur Box
: : rennen, "Platz" sagen und wenn er dort liegt "click" machen und
: : die Wurstdose aus einem sicheren Versteck hervorzaubern.
: : Das würde ich fünfmal wiederholen und dann wäre ich mir sicher, dass
: : mein Ayko ab jetzt allein, d.h. ohne mich zur Box läuft und sich
: : dort hinlegt.
:
: Herzlichen Glückwunsch zu Ayko. Entweder bin ich zu blöd, oder
: Boris zu dumm, aber leider hat dieser Weg nicht zum Erfolg geführt.
: Wenn ich nicht laufe, läuft er auch nicht. Versuche ich langsamer zu
: laufen, wird er auch langsamer, renne ich Vollgas, rennt er auch
: Vollgas, keuch. Auf jeden Fall habe ich so keine Chance :-(
Dann würde ich das Hinlaufen ganz weglassen, würde mich mit ihm neben
die Box stellen und entweder frei shapen oder ihn per Handzeichen in
die Box schicken.
Wie ist denn seine Motivation? Ayko geht für ein leckeres Leckerchen
meilenweit. Ohne eine vergleichbare Motivation geht gar nichts. Ist
dein Boris mit seinen Gedanken bei der Sache oder ist er geistig abwesend? Wenn er nicht scharf auf das Leckerchen in deinem Beutel ist,
dann hast du schlechte Karten.
:
:: Was ist jetzt anders, gegenüber früher ???
::
:: In dem Moment, in dem es clickt, ist die Box zugegen, nicht die Wurst.
:: Das eigentliche Lernziel steht jetzt im Vordergrund und nicht
:: die Wurstdose.
:
: Ich glaube, die Box wird nicht als solche wahrgenommen, es sind ja
: nur 4 Hütchen, die da in der Wiese stehen. Ich habe sie jetzt mal
: enger zusammengestellt, dass wir dicht daran vorbeilaufen mussten,
: aber sie haben keine Bedeutung für Boris.
Ich denke immer noch das ist der Knackpunkt. Das sollte sich ändern.
Ich würde mir eine (für den Hund) sticklangweilige Umgebung suchen
und dort ausschließlich mit den Hütchen üben. Alles was ablenkt muss
wegbleiben.
: Vielleicht sollte ich auf den Boden eine Schnur legen und das
: Übertreten der Schnur üben und die dann langsam ausschleichen?
Nach meinem Empfinden sind das alles Umwege, die letztendlich unnötig
sind. Ich würde täglich (!!!) ganz, ganz locker allein mit den Hütchen üben, auch wenn es überhaupt nicht klappt, locker bleiben, immer locker
bleiben. Irgendwann begreift jeder Hund worauf es ankommt. Hauptsache
wir verderben ihm nicht die Motivation. Unzähige Male habe ich erlebt, dass ein Hund gar nichts kapieren will und nach zwei Stunden Schlaf und
erneutem Probieren hat es auf Anhieb geklappt.
Aber trotz Allem darf man nicht vergessen, dass die Vorstellung einer
"Box", gekennzeichnet durch vier Hütchen, etwas außerordentlich
Abstraktes ist. Für uns Menschen, die wir in der Schule mit Lineal und
Bleistift unzählige Male irgendwelche Punkte durch Linien verbunden haben, ist das gar nicht so einfach, uns nun plötzlich wieder auf die
Stufe eines Hundes zu stellen. Der Hund sieht keine Verbindungslinien
von Hütchen zu Hütchen. Insofern ist es unter Umständen anfangs ganz sinnvoll mit mindestens 20 Hütchen eine richtige "Box" aufzustellen und
nach und nach immer mehr von der Hütchen wegzulassen, bis am Ende nur
noch die vier Eckpunkte übrig bleiben.
Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko