Hi Gabrielle,
hier würde ich meinen: es gibt fließende Übergänge
a) wenn der Hund mit dem unpassenden Verhalten (=ziehen) einfach nur (und immer!!) nirgendwo mehr hinkommt, wo er gerne hinmöchte, würde das Verhalten 'Ziehen' weniger durch P - (= Entzug von etwas Begehrtem).
Dafür, dass Nicht-Ziehen dann wirklich alternativ etabliert werden kann, wäre es gut, noch R+ hinzuzufügen: dass er an loser Leine dann sehr wohl dort hin darf, ist meist die beste Belohnung für den Hund.
wenn der Hund das Verhalten Ziehen dagegen mindert, weil das Ergebnis körperlich unangenehm für ihn wird, läuft das auf ein P+ fürs Ziehen und ein R- für das erwünschte Nicht-Ziehen hinaus.
.... und der die Entscheidung zwischen diesen beiden Lerntechnik-Versionen bei einem an sich ähnliches Verhalten des Menschens trifft dann dessen mehr oder weniger rechtzeitige, mehr oder weniger gefühlvolle Art des Stehenbleibens oder Umdrehens und dessen mehr oder weniger gutwillige 'Federung' der Leinenhand - kurz wie so oft das richtig verwendete Großhirn...
Da das P+ ja häufig bei Version B nicht sehr eindrucksvoll abläuft und das R- ebenfalls nicht so motivierend sein wird, wie das aktive Erreichen eines begehrten Zieles, im Fall A mit P-/R+, wird man hier vermutlich weniger Effekt erzielen können, als wenn man es schafft, rein mit der oberen P-/R+-Version zu arbeiten, weil man es eben hinkriegt, dabei rasch genug zu reagieren...
Wenn man nur schleppend reagiert, so verschleifend stehenbleibt, dass man dem Hund so die Illusion lässt, Ziehen könnte ihn doch irgendwo hinführen, wenn er es nur fest und konsequent genug versucht, wird der Effekt des 'No -Effect' beim Hund so verschwommen ankommen, dass er in manchen Fällen das Umdrehen benötigt, um ihm das 'hier geht es so nicht weiter' doch noch irgendwie deutlich zu machen... arbeitet man doch so dauernd gegen die von einem selbst ausgeteilte intermittierende Belohnung an - die nun mal sehr wirksam Verhalten fixiert.
Was meinst Du?
Liebe Grüsse
Wiebke
www.hunde-erziehung.at