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Mein Hund langweilt sich zu Tode

geschrieben von Tina(YCH) 
Mein Hund langweilt sich zu Tode
27. August 2003 15:55

Hallo,

seit nunmehr 6 (!) Jahren versuche ich mit einigen Unterbrechungen, meinem Hund (8) das Spielen beizubringen. Ich habe dieses Forum durch, sämtliche erhältliche Clicker-Bücher, Eckard Lindt in Wort (Video) und Schrift, einige andere Spielebücher und "spass-mit-Hund". Die Leberwurst wird zwar von der Tür abgeleckt *g*, aber das ist auch schon alles, was ihr Spass macht. Vor dem Clicker (ich besitze sogar einen, dessen Lautstärke verstellbar ist) hat sie Angst.

Kopfspiele fesseln sie höchstens 5 Minuten, dann legt sie sich gelangweilt auf die Couch.


Sie wurde bis zu ihrem zweiten Lebensjahr gequält, hat Angst vor Hunden, also hat sie auch hier keine Sozialkontakte. Ihr Jagdtrieb ist nicht ausgeprägt.

Ich bin nicht von meinem Hund enttäuscht, aber von mir.

Bevor ich wieder resigniere, hier mein letzter Versuch in diesem Forum. Hoffe, ich bin hier richtig.

Viele Grüsse

Tina




27. August 2003 20:10

Och Tina,

du arme Socke...

Also zuerst einmal: DU SOLLTEST NICHT VON DIR ENTTÄUSCHT SEIN !!!

Es gibt leider Hunde, mit denen in der Welpen- bzw. Junghundzeit niemals so richtig gespielt wurde. Die konnten das also nicht richtig lernen. Wenn man Pech hat, spielen sie später auch nicht. Doch das liegt dann NICHT am neuen Besitzer !!!!!

Wir hatten auch so ein Exemplar. Bekamen ihn mit fast einem Jahr. Er konnte NICHT spielen, obwohl ich mir wie eine Irre Mühe gab, um ihm das nachträglich schmackhaft zu machen. Alle Mühe war umsonst. Nicht ganz umsonst, denn er spielte schon mal mit mir, wohl um mir eine Freude zu machen, aber er liebte das Spiel mit seinem Menschen nicht wirklich!

Er war ein Setter-Mix und wollte nur eins auf der Welt: jagen....
Das konnte ich ihm leider nicht erlauben, also hatten wir schon zu Beginn ein Problem. Aber er war trotzdem ein gaaaanz lieber Hund, der uns auch heiß und innig liebte. Er wurde nur niemals so, wie wir es erhofft hatten. Doch auch er lernte irgendwann, mit uns zu spielen!

Jetzt überlege doch mal. Irgend etwas muss deine Maus doch interessieren. Wenigstens hat sie keinen Jagdtrieb. Das ist doch schon mal toll. Also, was mag sie gerne? Liebt sie Ballspiele? Mag sie dich suchen, wenn du dich versteckst? Liebt sie wilde Spiele, bei denen ihr um etwas kämpft? Mag sie im Wasser schwimmen? Sie wird doch irgend etwas gerne tun? Das wäre dann mein Ansatz. Warst du mit ihr schon mal in einer GUTEN Hundeschule? Hast du ihr schon mal eine Frisbee-Scheibe geworfen? Hast du versucht, mit ihr Agility zu machen oder z.B. Dog Dancing mit Musik? Nicht um mit ihr aufzutreten, NUR um sie zu beschäftigen. Hast du schon mal einen Ball versteckt und sie musste ihn suchen? Alle diese Dinge kannst du dann mit dem Clicker bestärken.

Hast du vielleicht auch so früh aufgegeben wie deine Süße? Ganz bestimmt findet ihr beide auch etwas, was ihr toll und spannend findet.
Wenn sie Angst vor Hunden hat, hast du schon mal versucht, sie mit einem gaaaaaanz lieben und friedlichen Hund zusammen zu bringen, damit sie langsam ihre Ängste abbauen kann?

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihr beide zu früh aufgehört habt nach dem Motto: "Es klappt ja doch nicht"!!!

Ich weiß, das sind Fragen über Fragen, aber wenn du wirklich willst, dass sich dein Hundi nicht mehr langweilt, musst du vielleicht mehr dafür tun...

Ich hoffe, dass ihr Zwei auch etwas findet, was euch gefällt :-)))

Liebe Grüße und viel Erfolg
wünschen Petra und Kid der Wäller!

PS:
Verstehst du, was ich meine? Bitte nicht gleich aufgeben! Bestimmt findest auch du etwas, was dein Hund ganz toll findet......

27. August 2003 21:31

Hallo Petra,

:Wenn man Pech hat, spielen sie später auch nicht. Doch das liegt dann NICHT am neuen Besitzer !!!!!

Danke für Deine tröstenden Worte und Deine lange Antwort.

:Nicht ganz umsonst, denn er spielte schon mal mit mir, wohl um mir eine Freude zu machen.

Das gleiche Gefühl habe ich bei meiner auch.

: Er war ein Setter-Mix und wollte nur eins auf der Welt: jagen....

Wenn sie einen Jagdtrieb hätte, dann hätte ich ja wenigstens einen Anhaltspunkt, ein Verhalten, das man in andere Bahnen lenken könnte, aber wahrscheinlich stelle ich mir das zu einfach vor.

: Liebt sie Ballspiele?

Ja, 10 x nacheinander. Ich habe es sogar geschafft, dass sie ihn mir bringt. Danach meint sie, hätte sie mir genug Freude gemacht.

: Mag sie dich suchen, wenn du dich versteckst?

Sie bekommt Panik, wenn sie mich nicht sieht!

: Liebt sie wilde Spiele, bei denen ihr um etwas kämpft?

Nein, sie hat noch nie vor Freude in die Leine gebissen, geschweige denn mal an einem Handtuch gezogen.

: Mag sie im Wasser schwimmen?

Nein, sie ist bei der Bullenhitze noch nicht einmal in das Kinderplanschbecken gegangen, obwohl ich sie mit den leckersten Leckerli lockte.

: Sie wird doch irgend etwas gerne tun? Das wäre dann mein Ansatz.

Meiner auch, aber was?

: Warst du mit ihr schon mal in einer GUTEN Hundeschule?

Sie war mittelmässig. Gelernt hat sie viel, nur der Hauptgrund, warum ich mit ihr dorthin ging, der stressfreie Umgang mit Hunden, das hat sie nicht gelernt.

: Hast du ihr schon mal eine Frisbee-Scheibe geworfen?

Nein, ich hatte bislang Angst um ihre Zähne.

: Hast du versucht, mit ihr Agility zu machen

Ja, damals in der Hundeschule. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr Spass machte, aber sie hatte zu viel Angst vor den anderen Hunden.

: oder z.B. Dog Dancing mit Musik?

Damit haben wir uns noch nicht beschäftigt. Das werde ich als nächstes ausprobieren. Kennst Du ein gutes Buch und vielleicht auch Video?

:Hast du schon mal einen Ball versteckt und sie musste ihn suchen?

Nein, Ball mag sie ja nicht so, aber Leckerchen. Da ist sie bei der Sache.

: Alle diese Dinge kannst du dann mit dem Clicker bestärken.

Wenn sie keine Angst davor hätte.

: Hast du vielleicht auch so früh aufgegeben wie deine Süße?

Ehrlich gesagt, ich glaube es nicht

: Wenn sie Angst vor Hunden hat, hast du schon mal versucht, sie mit einem gaaaaaanz lieben und friedlichen Hund zusammen zu bringen, damit sie langsam ihre Ängste abbauen kann?

Ja natürlich, wenn sie den Hund kennt, hat sie auch keine Angst mehr vor ihm. Ganz selten spielt sie auch mal mit einem. Vor zwei Jahren habe ich dann noch einen gaaaaaaaaanz lieben Hund aufgenommen, ein schon älteres Mini-Exemplar, vor dem sie aber angeekelt davon läuft, obwohl er sehr rücksichtsvoll ist.

:aber wenn du wirklich willst, dass sich dein Hundi nicht mehr langweilt, musst du vielleicht mehr dafür tun...

Gut, dann muss ich sie jetzt "zwingen", mit mir weiter zu machen, vielleicht kommt sie dann auf den Geschmack, obwohl ich das nie wollte. Könntest Du Dir vorstellen, dass das etwas bringen würde, wenn ich sie einfach nicht auf ihre Couch lasse?

Habe gerade einen 7jährigen Nachbarshund, der nie spielen wollte, mit so einem Quietscheding innerhalb von 3 Tagen so etwas von motiviert, dass er vor lauter Wonne wie ein Verrückter bellt, nur wenn er das Ding sieht.

Nur meine will einfach nicht.

Nochmals vielen Dank für Deine Antwort.

Tina





27. August 2003 22:11

Hallo Tina,

zuerst einmal, so widersprüchlich das auch klingt winking smiley, man kann auch ohne Clicker "clickern". Du könntest z.B. mit der Zunge schnalzen, oder den Knopf(sorry, weiss nicht wie das korrekt heisst) eines Kugelschreibers als "Clicker" nehmen.

Und Leckerlies mag sie? Ist doch schon mal was. Was hast Du denn bisher mit den Leckerlies so alles gemacht? Könnte man z.B. schöne Suchspielchen veranstalten. Habt ihr das schon mal probiert? Wie reagiert sie auf ein mit Leckerlies gefülltes "Schlamper"mäppchen? Oder hast Du schon mal diese grossen Bälle ausprobiert, in die man Leckerlies/Futter füllen kann, und wenn Hund sie durch die Gegend rollt, kommen die Leckerlies raus? Kannst evtl. auch einen grossen Kong dafür nehmen.

BEschreib doch mal, was Du mit Futter/Leckerlies bisher so alles gemacht hast.

Ach noch was, kann es sein, dass Du dich zu sehr selbst unter Druck setzt? "Nachbarshund ist schon nach 3 Tagen verrückt auf Quietschi, meiner auch nach 6 Jahren noch nicht"? So diese Gedanken "alle anderen können das, warum meine nicht".

Gruss Cindy

27. August 2003 23:40

Hallo Tina,

: Kopfspiele fesseln sie höchstens 5 Minuten, dann legt sie sich gelangweilt auf die Couch.
:
: Sie wurde bis zu ihrem zweiten Lebensjahr gequält, hat Angst vor
: Hunden, also hat sie auch hier keine Sozialkontakte. Ihr Jagdtrieb ist
: nicht ausgeprägt.

Na wenn das so ist, würd ich sie einfach mal in Ruhe lassen. Entweder sie kommt von sich aus bißchen aus sich raus, oder sie tut's eben nicht. Aber sowas kann man weder erzwingen noch herbeiclickern. Mit diesem Hintergrund ist menschl. vielleicht bedrohlich. Hat sie das in ihrer gesamten Jugend so erlebt, ist es schwer, das zu löschen.
Klingt irgendwie so, als wärt ihr seit 6 Jahren am kämpfen, Du willst, daß sie "anders" ist, "ganz normal" (wobei Du wahrscheinlich ein ganz konkretes Bild vor Augen hast) und sie versucht nur krampfhaft möglichst in Ruhe gelassen zu werden. Das klingt nicht sehr schön, ich würd den Kampf aufgeben und sie so akzeptieren wie sie ist. Vielleicht taut sie dann eines Tages doch noch auf. Vielleicht auch nicht, auch dann ist sie ein vollwertiger Hund.

Warst Du schon mal bei bambuli.de?

viele Grüsse
Klaus
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: Ich bin nicht von meinem Hund enttäuscht, aber von mir.
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: Bevor ich wieder resigniere, hier mein letzter Versuch in diesem Forum. Hoffe, ich bin hier richtig.
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: Viele Grüsse
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: Tina
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28. August 2003 06:30

Hi Tina,

schaun wir mal, was mir dazu so einfällt:
: Sie war mittelmässig. Gelernt hat sie viel, nur der Hauptgrund, warum ich mit ihr dorthin ging, der stressfreie Umgang mit Hunden, das hat sie nicht gelernt.
Darauf sind HS nicht unbedingt eingerichtet - miteinander 'höflich' zu spielen zu trainieren. Nur vom nebeneinander her üben passiert bei einem Hund mit zu wenig sozialen Erfahrungen leider noch nichts Weltbewegendes bezüglich seines Umgangs mit anderen Hunden:
Kein Grund deshalb, von Deiner Maus enttäuscht zu sein, ihr habt getan, was man dort tun konnte, ist doch fein.


: : Hast du versucht, mit ihr Agility zu machen
: Ja, damals in der Hundeschule. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr Spass machte, aber sie hatte zu viel Angst vor den anderen Hunden.
Und wie wäre es gewesen, wenn man dann 'Agility' im Gelände für sich alleine geübt hätte oder am Platz bevor die anderen Hunde kamen oder....
Auch ich habe schon mal einem Hund übel genommen, dass er nicht so war, wie z.B. seine Mutter. GEändert? Hat sich nichts.
Erst als ich sie so aktzeptieren konnte, wie sie nun mal war, konnten wir zusammen dann schön langsam dieses und jenes an ihrem Verhalten umbauen, weil ich mir gefällige Ansätze wirklich aus vollem Herzen loben und belohnen konnte: vorher war ein Ansatz eben nie so wirklich genug gewesen...

: : oder z.B. Dog Dancing mit Musik?
: Damit haben wir uns noch nicht beschäftigt. Das werde ich als nächstes ausprobieren. Kennst Du ein gutes Buch und vielleicht auch Video?
Schau doch mal bei Heike von 'cairn-energy' vorbei, die hat da sicherlich gute Tipps. Videos gibt es da schon einige (englische).

: Nein, Ball mag sie ja nicht so, aber Leckerchen. Da ist sie bei der Sache.
Das ist doch ein tolles Spiel - etwas suchen!
Wenn man da Leckerlis in eine Dose packt, bei der sie Deine Hilfe braucht zum öffnen und sie diese hier und da und überall suchen lässt, macht ihr schon mal was gemeinsam, mit dem sie Freude hat.
Übrigens: suchen ist anstrengend, ein- zwei Mal nacheinander ist meist schon genug (morgen wieder... dann hat sie schon mal was, auf das sie sich freuen kann, wenn Du das immer mit dem gleichen kleinen Ritual beginnst.

: : Hast du vielleicht auch so früh aufgegeben wie deine Süße?
: Ehrlich gesagt, ich glaube es nicht
Glaube ich auch nicht: im Gegenteil - eventuell liegt Euer beider Ausgangsniveau so unterschiedlich, dass Du immer einmal mehr möchtest, als sie mag. So wird jedes Spiel in ihrem Kopf rasch verknüpft mit Druck, etwas tun zu sollen, was man nicht mehr mag (Iss doch noch ein Löffelchen Spinat, der ist soooo Lecker.....)
Wenn man ihre Stimmung im Zusammenhang mit dieser oder jener Aktivität positiv machen möchte, wird man mit den allerbegehrenswertesten Leckerlis Interesse an der bestimmten Aktivität belohnen. Mit einem hungrigen Hund. An einer ganz bestimmten Stelle und mit ganz bestimmter Vorbereitung anfangen (Rituale - Hunde brauchen sie).Und dann wird man gleich wieder aufhören damit und einen ganz normalen langweiligen Spaziergang anschließen. So wird in ihrem Kopf verknüpft: eh, mein Grillhuhn, Mann toll! Oh, schon wieder alle! SCHADE! Und sie ist beim nächsten Mal viel interessierter - gegenüber der Stimmung, wenn man noch einmal mehr wollte, dass sie den Ball bringt und der Ball bei ihr dann das Gefühl auslöst: Oh Gott, nicht SCHON wieder!

Hier könnten Eure Missverständnisse m.M. nach begründet liegen: ihre Zeitspanne, in der sie mit Freude etwas mitmachen kann, ist kürzer, als Deine Anforderungen. Und so kommt eine Aktivität nach der anderen auf die 'Oh Gott-Liste bei ihr.
Wenn Du jedesmal, wenn sie freudig die Ohren spitzt eben gleich mit großem Lob aufhörst für dieses Mal, bleibt innerlich viel mehr Freude bei ihr übrig, die sie dann mit der betreffenden Aktivität verknüpft und auf diesem 'Polster' geht beim nächsten Mal vielleicht ein wenig mehr.

Seinen Hund ganz fein 'zu lesen', was seinen Spaß an ewtas betrifft und immer dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist.... und wenn es heute gleich nach dem ersten Mal ist, selbst wenn es gestern schon eine Wiederholung gab...ermöglicht einem, die Motivationslage seines Hundes sehr nett zu beeinflußen.

: Ja natürlich, wenn sie den Hund kennt, hat sie auch keine Angst mehr vor ihm. Ganz selten spielt sie auch mal mit einem. Vor zwei Jahren habe ich dann noch einen gaaaaaaaaanz lieben Hund aufgenommen, ein schon älteres Mini-Exemplar, vor dem sie aber angeekelt davon läuft, obwohl er sehr rücksichtsvoll ist.
Wenn man Dir auf einmal jemand Fremden ins Bett legte.... ;-)
Angeeckelt auf die Seite gehen ist da ja schon mal recht höflich, nicht wahr?
Zwangsbeglückung kommt selten gut...


: Habe gerade einen 7jährigen Nachbarshund, der nie spielen wollte, mit so einem Quietscheding innerhalb von 3 Tagen so etwas von motiviert, dass er vor lauter Wonne wie ein Verrückter bellt, nur wenn er das Ding sieht.
Ob das nun eine Aktivität ist, die jemand Spaß macht? Auf Dauer? Bellen?

: Nur meine will einfach nicht.
Der Nachbarhund zeigt ja: Du kannst Hunde motivieren. Gut sogar.
Könnte es sein, dass Deine Ansprüche an DEINEN Hund immer um das winzige bißchen zu hoch liegen - und sie bleibt zurück mit dem Gefühl des 'ich kann das ja doch nicht, Frauchen ist unzufrieden mit mir!
Hunde sind sehr feinfühlig, was das Lesen von Kopersprache und Gefühlen anbelangt.
Bei einem fremden Hund ist es einem ja irgendwie doch viel mehr 'egal', was bei irgend einerm Training herauskommt.

Und wenn man als Hund oder Mensch dauernd das Gefühl hat, etwas nicht gut genug zu machen, macht einem genau das auch nicht gerade Spaß - man ist frustriert und zieht sich zurück (nennt man heute bei Menschen wohl gerne mal 'Depression', oder?) Sie geht auf's Sofa und Du probierst mit endloser Geduld was Neues...

Wenn Sie 'nur' 10 Mal den Ball mag: wirf ihn doch mal nur 2 Mal und hör dann auf....
Aufmunterndes Herumhüpfen schiebt die Aktivität immer mehr auf Dich statt auf den Hund und 'Spiel' mit dem Hund erzeugt das Umgekehrte - der Hund fordert uns auf...
Also kann man versuchen, auf 'Anfeuern' zu verzichten, und den Hund eher Ignorieren, wenn sie keine Motivation zeigt. Dagegen kann man freudig hüpfen, wenn sie sich ansatzweise (!) so verhält, wie 'der Hund' es tun sollte... und dann gleich belohnen und AUFHÖREN!

: Gut, dann muss ich sie jetzt "zwingen", mit mir weiter zu machen, vielleicht kommt sie dann auf den Geschmack, obwohl ich das nie wollte. Könntest Du Dir vorstellen, dass das etwas bringen würde, wenn ich sie einfach nicht auf ihre Couch lasse?
Junge Welpen spielen unermütlich.
Ältere schon weniger.
Ältere Hunde spielen meist nur dann noch begeistert, wenn diese Aktivität aus ihrer Jugend heraus in ihrem Gehirn mit Glücksaktivitäten gekoppelt ist.
Mit 8 nicht spielen zu wollen, ist also m.E. völlig normal.
Alles andere wäre ein Geschenk - bzw. leben von einem in der Jugend angelegten 'SParkonto' - und in dieser Phase war sie ja nicht bei Dir, ist dort keinerlei Kapital angehäuft worden.

Ganz fies gesagt: ich glaube, das mit dem 'Zwingen' tust Du ohnehin schon, seit ca. 6 Jahren.
Mit zu hohen Ansprüchen kann auch Clickern nur Frust bei Euch beiden auslösen und wird keinen Erfolg haben können. Und viele Hunde fürchten den Frust ganz rasch - und so dann auch den Clicker.

toitoi, dass hier ein wenig Gedankenanstösse für Dich dabei waren - und Du und Dein Hund vielleicht etwas mehr Freude aneinander finden könnt

wünscht Euch Wiebke

www.hunde-erziehung.at