hallo angelika,
finde ich toll, dass du den hund huetest und auch bereit bist, an ihm zu arbeiten.
meiner ansicht nach kannst du auf jeden fall an ihm 'arbeiten', obschon er nur einen tag pro woche bei dir ist. hunde koennen sehr wohl unterscheiden was an verschiedenen orten wo laeuft. nur, vielleicht dauert es ein ganz wenig mehr als bei einem hund der immer bei dir ist. aber borders lernen sehr schnell . .. . . .
ich habe auch eine border huendin, die auch an die decke starrt fuer reflektionen. oder besser, starrte. sie ist aus einem englischen tierheim und ich denke mal, die drei heime wo sie vorher waren, dachten auch, die muss ja soooooooooo viel bewegung haben. nach der stundenlangen action konnte sie dann nicht mehr runterfahren und rannte nur noch um den kuechentisch (selber erlebt).
sie ist erst zwei und kann super gut hoch und runterfahren. dank eine routine und nichts uebertun denke ich. wir gehen zwei mal pro tag raus und machen auch viele suchspiele. daneben tricke lernen mit dem clicker, da muss sie 'ueberlegen' und loesungen fuer probleme finden. sie ist natuerlich bei der arbeit voll dabei, aber ansonsten ein entspannter familienhund.
war sie aber nicht, als sie gekommen ist. voellig ueberdreht, konnte keine sekunde ruhig stehen oder sich gar hinlegen, ueberreagierte auf alle geraeusche und visuelle stimuli (kannte sie auch noch nicht im hause), und konnte sich auch nicht konzentrieren. ich denke, die ruehe, oder gemaessigte action, haben ihr gut getan.
zum bellen habe ich auch einen kommentar. wir sind eben umgezogen, von einem haus in eine mehrfamilienhaus. ich war erst auch besorgt, dass die beiden hunde alles im treppenhaus anbellen wuerden. haben sie aber nicht, vielleicht weil wir sie schon an sehr vielen orten dabei hatten. nur eben, die kleine border etwas mehr. das erste war, den zugang zur wohnungstuer versperren, also management. musik anstellen, sie in einem raum weit weg der tuer beschaeftigen und mit kindergitter 'wegsperren'. somit konnte sie von weitem hoeren und hat sich an einiges gewoehnt. hatte sie zugang zur tuer und bellte, rufe ich sie weg.oder ich sage ganz ruhig, es ist ok, ein paar wufferls toleriere ich.
das andere was du machen kannst ist die ankunft von leuten im treppenhaus zum signal werden lassen, dass es bei dir was ganz tolles gibt. vielleicht hast du auch ein wort fuer die hunde, das ein leckerchen ankuendigt. das ziel ist es also, anstatt dieses wort zu brauchen, dass die geraeusche ein signal fuer die leckerchen werden. das ist klassische kondizionierung. hat jean donaldson ganz schoen erklaert (buch: hunde sind anders, empfehle ich waermstens, wenn's geht auf english). egal was das verhalten der hunde ist (zu beginn) fuetterst du wenn es gerauesche gibt. ziel ist, der hund kommt direkt zu dir fuer leckerchen sobald er etwas hoert.
du kannst auch operant angehen. das geraeusch wird signal fuer den hund, eine handlung auszufuehren. er hat zb gelernt, dass auf das wort sitz, er seinen hintern auf die erde setzen soll. du hast das wort 'sitz' gewaehlt, koenntest aber auch einen reiz aus der umgebung als signal waehlen, wie das geraeusch im treppenhaus. (bestaetigung geht mit dem clicker auch).
eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben. aber wenn ich mal in schuss komme, dann kommt es so. und eben, vielleicht hilft es den hund generell etwas runterzufahren. meine koennte auch nicht mehr still sitzen wenn ich 4 (!!) stunden frisbee spielen wuerde. ja, die mentale beschaeftigung ist viel wichtiger, einem frisbee nachzulaufen ist viiiiieeeeel zu einfach fuer einen border.
liebe gruesse,
daisy